
Mit Tee durch den Tag
Tee ist köstlich – und zwar rund um die Uhr. Ingrid Frodermann gibt
Tipps, welche Sorte zu welcher Tageszeit passt.
Morgens: Den Tag startet man am besten kräftig: Es bieten sich Ostfriesenmischung
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oder englischer Breakfast-Tea an.
Mittags: Die Asiaten, vor allem die Japaner, lieben es, nach dem Essen
– als Absacker – ein Schälchen Jasmin-Tee zu trinken. „Das regt den
Stoffwechsel an“, weiß Tee-Expertin Ingrid Frodermann.
Nachmittags: Zur klassischen „Teestunde“ gibt es einen englischen 5
o’Clock Tea oder einen Friesentee.
Abends: Nichts „Aufregendes” mehr! Den Tag beendet man vorzugsweise
mit Kräutertee oder sogar einem Yogi-Tee mit aufgeschäumter
Milch und etwas Akazienhonig. Der beruhigt und lässt den Tag
ausklingen.
Zubereitung
Jeder Jeck ist anders – das gilt auch für Tee und dessen Zubereitung.
Eine wichtige und häufig unterschätzte Zutat ist dabei gutes Wasser.
Aufgrund der hiesigen Wasserqualität können Lipper aufatmen und
beherzt auf Leitungswasser setzen. Doch wie heiß sollte es sein, wie
lange muss der Tee ziehen und was ist sonst noch zu beachten?
Aufguss: Schwarztee möchte mit sprudelnd kochendem
Wasser aufgegossen werden, weiß Tee-Expertin Ingrid
Frodermann. Gleiches gilt für Roibusch, Früchte- und
Kräutertee. „Nur so hat man ein sicheres Lebensmittel“,
erklärt Frodermann. Beim Grüntee hingegen lässt man
das kochende Wasser erst etwas zur Ruhe kommen und abkühlen,
bevor man den Tee aufgießt. Als Faustregel gilt: Auf einen Liter Wasser
gibt man 12 Gramm Tee; bei Früchtetee darf es etwas mehr sein.
Ziehzeit: Die Weisheit, je länger der Tee zieht, desto beruhigender die
Wirkung, sei überholt, so Frodermann. Vielmehr sei die Ziehzeit eine
Geschmacksfrage. Außerdem gilt: Je länger der Tee zieht, desto mehr
der guten Inhaltsstoffe werden freigesetzt: beim Schwarztee etwa
wichtige Spurenelemente und Vitamine sowie Flavonoide, beim Grüntee
sind es Catechine, Aminosäuren und Polyphenole. Schwarz- und
Grüntee sind nach drei Minuten allemal fertig, Roibusch lässt man drei
bis fünf Minuten ziehen. Etwas länger, nämlich fünf bis acht Minuten,
darf Kräutertee im Wasser verweilen. Früchtetee sollte mindestens
acht bis zehn Minuten ziehen, man kann ihn aber auch gänzlich im
Wasser lassen.
Das bekannte Tee-Ei sei out, meint Ingrid Frodermann. Lieber greift
man auf feine Tee-Siebe zurück, die man direkt in die Kanne hängen
kann. Die meisten Tee-Kannen haben ein passendes Sieb schon dabei.
Apropos Kanne: Da gibt es sehr verschiedene und für die verschiedenen
Sorten passende. Tee-Kannen für Grün- und Schwarztees sollte
man nicht mit Spülmittel zu Leibe rücken. Es reicht, sie heiß auszuspülen.
Und eine Tee-Kanne bleibt eine Tee-Kanne und wird – auch nicht
ausnahmsweise – für Kaffee oder andere Getränke verwendet.
Idealerweise bereitet man Schwarz- und Grüntee in Edelstahl- oder
Porzellankannen zu, Rooibusch schmeckt am besten in Porzellan
zubereitet. Früchtetee lässt man in Glas-, Keramik oder Porzellankannen
ziehen.
Süßungsmittel: Mit dunklem Kandiszucker süßt man Schwarztee
vorzugsweise, in Grüntee gibt man hellen Kandis. In Kräutertee
macht sich ein wenig Akazienhonig gut, der von sich aus relativ
geschmacksneutral ist. Auch Sirup kann man zum Süßen nehmen.
Rooibusch und Früchtetee kommen auch ohne Süßungsmittel
aus. Und im Ostfriesentee ist zudem auch ein Schuss Rum „nicht
zu verachten“, weiß Ingrid Frodermann.
Text von Andreas Barnekow
LECKER LIPPE Kleine Teekunde