150 Jahre Hermann

Der Mann, der den Hermann hortet Seit fast 50 Jahren sammelt Wilfried Mellies alles rund um das Hermannsdenkmal – von der Fahrradplakette bis hin zum Türstopper. Was als Zufallsfund begann, wurde zur einmaligen Sammlung. Jana Beckmann und Yvonne Glandien Detmold-Hiddesen. Das Hermannsdenkmal ist im Haus von Wilfried und Brigitte Mellies in allen erdenklichen Formen vertreten – als Figuren, auf Andenken wie Tellern, Schalen oder Gläsern, in Gemälden, auf Postkarten. Das Wohnzimmer und auch die restlichen Räume gleichen einem kleinen Museum für den „Grünen Recken“. Alles, was den leidenschaftlichen Sammlern in die Finger kommt, wird hier aufbewahrt. Anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Hermannsdenkmals stellt Wilfried Mellies seine Lieblingsstücke vor. Handbemaltes Glas mit Hermannsdenkmal Das erste Sammelstück, das Wilfried Mellies in seine spätere Hermannsdenkmalsammlung aufnahm, war ein handbemaltes Glas, das ihm 1977 eher zufällig angeboten wurde. Damals war das Haus der Familie gerade erst gebaut – und dennoch schlug Mellies zu. Ein Trödelhändler bot ihm das Glas kurzfristig an, mit dem Hinweis: „Innerhalb von 10 Minuten muss das jetzt weg.“ Obwohl der Preis von 500 D-Mark hoch war, rechtfertigte Mellies den Kauf gegenüber seiner Frau: „Jetzt, Mitte November, gibt es Weihnachtsgeld. Es gibt das 13. Gehalt und eine Überstundenpauschalvergütung, da kriegen wir drei Gehälter alle im Monat November. Ich sag, davon können wir das bezahlen.“ Die Investition sollte sich auszahlen: Das Glas sei ein Einzelstück – „es hat kein zweites Exemplar bisher gegeben“ – und markiert für MelliesdenAnfangseinerSammlungvon „Kitsch und Kunst“ rund um das Hermannsdenkmal. Besonders ist für ihn auch die Geschichte hinter dem Objekt: Der Besitzer konnte seine Schulden nicht begleichen und übergab das Glas dem Trödelhändler als Gegenleistung. Jahrzehnte später besuchte dieser frühere Besitzer Mellies und meinte: „Es ist gut, dass es bei dir gelandet ist.“ Die Fahrradplakette Zu den ausgefalleneren Stücken der Sammlung gehört eine ovale Fahrradplakette, die einst am Lenker montiert war – ein historisches Stück aus dem Jahr 1903. Wilfried Mellies präsentiert sie mit sichtlicher Freude und nennt auch gleich den Preis, den er dafür zahlte: 180 Euro. Auffällig sind die zarten Verzierungen und der Schriftzug, die vom handwerklichen Aufwand zeugen, mit dem solche Plaketten einst gefertigt wurden. Ein kleines, aber besonders detailreiches Objekt – und ein ganz seltenes. Knopf der Einweihung Für Wilfried Mellies ist es das seltenste Objekt seiner Sammlung: ein schlichter Knopf mit einer sehr außergewöhnlichen Geschichte. Er stammt von den Jacken der letzten sechs Arbeiter, die kurz vor der feierlichen Einweihung des Hermannsdenkmals im Jahr 1875 noch letzte Hand anlegten. Um die Männer angemessen zu kleiden – schließlich hatte sich mit Kaiser Wilhelm I. hoher Besuch angekündigt – ließ Ernst von Bandel eigens neue Jacken anfertigen, bestückt mit besonderen Knöpfen: „Auf dem Knopf ist das Hermannsdenkmal abgebildet und auch der Hinweis auf 1875.“ Mellies hatte von der Existenz dieser Knöpfe vor mehr als 40 Jahren durch einen Zeitungsbericht erfahren – und seitdem nicht aufgehört, danach zu suchen. Täglich durchforstete der leidenschaftliche Sammler eBay – bis er eines Tages endlich fündig wurde. Der Verkäufer aus der ehemaligen DDR wusste offenbar selbst nicht, was er da hatte – er hielt es für eine Medaille. Für Wilfried Mellies ist es jedoch eine Rarität mit großer persönlicher Bedeutung: „Man sieht diesem Knopf die Bedeutung überhaupt nicht an – aber in meinen Augen ist das so eine Rarität.“ Bis heute hat er nie wieder ein zweites Exemplar dieser Knöpfe gefunden. Seit fast 50 Jahren sammelt Wilfried Mellies mit großer Leidenschaft alles rund ums Hermannsdenkmal. Darunter auch „Kitsch und Kunst“, wie er es nennt. Vom Salz-und-Pfeffer-Flugzeug bis hin zur Milchkuh ist alles dabei. Fotos: Yvonne Glandien Mit diesem handbemalten Glas fing alles an. Das wohl seltenste Objekt in Mellies’ Kollektion: ein Knopf von den Jacken der Arbeiter, die bei der Fertigstellung des Denkmals halfen. Die Wohnbau Lemgo eG ist der größte Wohnungsanbieter im Kreis Lippe. Unsere Genossenschaftswohnungen sind Lebensraum mit höchstmöglicher Qualität zu fairen Preisen. Jüngeren wie Älteren, Familien und Alleinstehenden möchten wir nicht nur Wohnraum bieten, sondern ein Zuhause. Aktuelle Wohnungsangebote: www.wohnbau-lemgo.de ZUHAUSE IN LIPPE. WIE HERMANN. Wohnbau Lemgo eG | Pagenhelle 13 | 32657 Lemgo Fon 05261 2599-0 | www.wohnbau-lemgo.de | Weitere Informationen: diakonis.de Pflegeberatung: 05231 / 762 -110 / info@diakonis.de 150 Jahre Hermannsdenkmal STATIONÄRE EINRICHTUNGEN & AMBULANTE DIENSTE: Sie kommen zu uns oder wir zu Ihnen! EIN ECHTER LIPPER – GENAU WIE WIR! 16564101_800125 16737901_800125 150 Jahre Hermann 16 SAMSTAG/SONNTAG 9./10. AUGUST 2025

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