Der Statue eine Stimme geben Was wäre, wenn der Hermann selbst seine Geschichte erzählen könnte? Der bekannte Autor Friedo Petig hat sich genau das gefragt – und daraus ein Buch mit einer Mischung aus Fakten, Fiktion und Witz gemacht. Seda Hagemann Schieder-Schwalenberg. Was wäre, wenn der Hermann selbst über seine 150-jährige Geschichte berichten könnte? Wenn er zurückblickt – auf Pferdekutschen und Teleskopleitern, auf Kriege, Sportereignisse und Biografien, auf Werbung für Eierlikör und Begegnungen mit Elvis Presley? Friedo Petig hat dieses Szenario genommen und daraus ein ebenso ungewöhnlicheswievielseitigesBuch gemacht. „Der Hermann kann jetzt denken, und was er zu sagen hat, ist überraschend“, sagt Petig beim Pressegespräch mit ihm, Historiker Franz Meyer, einst Salzuflens Stadtarchivar,sowieGünterWeigelvonderLippeTourismusundMarketingGmbH. Was die LTM mit dem Buch zu tun hat, darauf kommen wir später zu sprechen. Erst einmal soll es um die Idee und Arbeit von Friedo Petig gehen. Der Ansatz des Buchs „Hermann denkt“ ist ebenso originell wie unterhaltsam:DerHermannselbstführtoft als Ich-Erzähler durch das Geschehen und die Geschichten des Buchs. Er erinnert sich an seine eigene Entstehung, an die beschwerliche Reise von Hannover nach Lippe – per Leiterwagen und sechs Pferden über unbefestigteWege.AberderfiktiveHermann ist mehr als nur Zeitzeuge: Er beobachtet, kommentiert auch, verbindet Vergangenheit und Gegenwart, träumt von Frieden, blickt nach Amerika – und begegnet dort sogar seinem „kleinen Bruder“. Das Buch bewegt sich gekonnt zwischen Fakten, Fiktion und feinsinnigem Humor. Historische Persönlichkeiten wie Altkanzler Gerhard Schröder, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier oder Marianne Weber – alles Lipper Köppe – finden ebenso Erwähnung wie beispielsweise Udo Lindenberg oder die Toten Hosen – die ja schon in Niese auftraten. Auch Alltagsgeschichten aus Lippe kommen nicht zu kurz: Von den Hoffmann’s Stärkefabriken bis hin zur Kultmarke Sinalco, von historischen Werbeanzeigen bis hin zu Geschichten aus der NS-Zeit. Der bekannte Historiker Franz Meyer hat mit seinem Archivwissen maßgeblich zur Recherche beigetragen. Viele JahrewarerStadtarchivarinBadSalzuflen. Nun kam er seinem Freund Friedo Petig zur Hilfe. Zahlreiche Fotos und Dokumente, die er dank seiner guten Verbindungen deutschlandweit zur Verfügung gestellt bekam, runden das 220 Seiten starke Werkab. Petig macht keinen Hehl daraus, dassdasHermannsdenkmalauchkritische Diskussionen auslöst. Rechter Missbrauch, Symbolpolitik, Denkmaldebatten – all das wird im Buch thematisiert, aber mit Klarheit und Haltung. „Hermann ist heute ein waschechter Demokrat“, sagt er. Er habe schließlich 150 Jahre Zeit gehabt, zu lernen. Und nicht zu vergessen: Das Buch ist in Versform geschrieben – eine echt wilde Mischung. „Alle, mit denen ich über das Projekt gesprochen habe, waren sehr angetan von der Idee und Umsetzung des Buches“, sagt Petig, und so bekam er von überall Unterstützung angeboten. Hinter dem Buch steht ein ganzes Netzwerk aus engagierten Lippern: Petig war vorab zu Gast bei Wilfried Mellies, dessen außergewöhnliche Hermann-Sammlung vielen bekannt sein dürfte. Auch LZ-Sportredakteur Jörg Hagemann half mit Fotos aus und war sofort Feuer und Flamme für das ungewöhnliche Projekt. Achim Hölscher (Lehrer), Wolfgang Bellmann(Fotograf)undDetlefSude(ITBerater) trugen ebenfalls zum Gelingen des Buchprojekts bei. Gespräche mit anderen Historikern, Fotografen sowie den Denkmal-Experten des Landesverbands waren ebenfalls eine große Hilfe, um viele historische Details in Erfahrung zu bringen. „Lippe ist nicht überlaufen, nicht verkitscht – es ist echt“, sagt Petig. Wie würde er das Buch einordnen? „Das Buch ist kein Sachbuch, kein Witzbuch – es ist einfach echt Lippe.“ Herausgeber und Verleger ist übrigensJochenEhrhardtmitseinerBeratung für Kommunikation & Kultur aus Detmold. Die Gestaltung übernahm die Grafikerin Melanie Meier von der Werbeagentur amm ausLemgo. Und was ist nun mit Günter Weigel von der LTM? Die Antwort auf diese Frage ist sehr einfach: Der wollte für den Hermann-Geburtstag einen besonderen Programmpunkt bieten. Als Friedo Petig mit der Idee zum Buch bei ihm anrief, griff er umgehend zu. „Das wird bestimmt ein richtig toller Teil der Geburtstagsfeier“, ist er sich sicher. Zudem soll das BuchauchanderTouristinfoamHermannsdenkmal verkauft werden. Lesungzum Geburtstag ■Das Buch „Hermann denkt“ ist frisch in der otio-Verlagsbuchhandlung in Detmold erschienen. Es wird unter anderem über lokale Buchhandlungen erhältlich sein. Geplant sind auch Lesungen und Vorträge. Zum Beispiel wird Friedo Petig beim Hermannsgeburtstag am 16. August daraus lesen. Preis: 19,80 Euro ISBN 978-3-9817611-9-1 Das Buch ist auch bestellbar unter www.friedo-petig.de und beim Lippischen Heimatbund. Autor Friedo Petig (links) hat sich für historische Fotos und die Hintergrundfakten tatkräftige Unterstützung bei Historiker Franz Meyer geholt. Foto: Seda Hagemann info@elektro-klein.com +49 5231 26297 Elektro Klein GmbH & Co. KG Blaise-Pascal-Str. 10 32760 Detmold www.elektro-klein.com Seit über 50 Jahren professionell und qualitätsbewusst! E-Check Photovoltaik Brandschutz Lichttechnik E-Mobilität Elektroinstallationen Netzwerktechnik Straßenbeleuchtung Gebäudesteuerung Sicherheitstechnik Überspannungsschutz EinSymbol unserer Geschichte und Kultur, das uns auch in Zukunft inspiriert! Wir freuen uns, Teil dieser stolzen Tradition zu sein.“ Das Team von KNEHO LACKE GmbH WIR GRATULIEREN HERZLICH ! 16602401_800125 18243001_800125 150 Jahre Hermann 35 SAMSTAG/SONNTAG 9./10. AUGUST 2025
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