Wiegrebe kennengelernt, Assistentin des Geschäftsführers. Über sie lernte ich später auch ihren Mann Hans kennen, Inhaber der EinhornApotheke in Barntrup. Es entwickelte sich eine herzliche Freundschaft – zwischen Hans, Birgit, meiner Frau und mir. Und diese Freundschaft sollte bald auf eine ganz besondere Probe gestellt werden. Im September 2004 besuchten wir Hans und Birgit für ein Wochenende in Barntrup. Meine Frau war mit unserem ersten Sohn schwanger, der Geburtstermin war für November angesetzt. Nach einem gemeinsamen Abendessen saßen wir gegen Mitternacht gemütlich im Wohnzimmer, als meine Frau plötzlich mit der Nachricht von der Toilette kam: Die Fruchtblase war geplatzt. Eine Heimfahrt war nun ausgeschlossen – wir fuhren sofort zu viert ins Klinikum Detmold. Dort wurde meine Frau stationär aufgenommen, für mich begann nun ein Spagat zwischen privatem Ausnahmezustand und beruflichen Verpflichtungen: Ich fuhr täglich von Barntrup nach Paderborn zu Benteler und anschließend nach Detmold ins Krankenhaus. Zum Glück konnte ich während dieser ganzen Zeit bei Hans und Birgit wohnen – ein Umstand, für den wir bis heute sehr dankbar sind. Unsere Familien brachten uns Kleidung – schließlich war der Aufenthalt ursprünglich nur für ein Wochenende geplant. Nach zwei Wochen wurde die Geburt eingeleitet, und am 23. September 2004 kam Johannes Arminius Jacob mit einem Gewicht von 2500 Gramm zur Welt. Den zweiten Namen Arminius haben wir ihm ganz bewusst gegeben – denn in diesen Wochen war Hermann für uns sinnbildlich ein Schutzpatron. Rückblickend lässt sich das Erlebte gut zusammenfassen: Wir sind zu zweit für ein Wochenende nach Barntrup gefahren – und kamen vier Wochen später zu dritt zurück. Wir sind Hans und Birgit bis heute zutiefst dankbar für ihre Unterstützung, ihre Gastfreundschaft und ihr offenes Haus. Auch dem Klinikum Detmold gilt unser großer Dank – dort hat man sich mit großer Kompetenz und Fürsorge um uns gekümmert. Unser Sohn ist heute 20 Jahre alt, 1,82 m groß und studiert Betriebswirtschaftslehre. Allerdings ist er kein Saarländer – sondern gebürtiger Lipper.“ Jürgen Feye-Hohmann aus Detmold: „Wir wohnen in einem 500 Jahre alten Haus, das früher dem Zimmermann Friedrich Gehring gehört hatte. Er hat die Gerüste, die Hütte von Bandel und das alles gebaut.UndalsderHermannfertigwar, eben vor 150 Jahren, wurde das Fachwerkhaus in Hiddesen abgerissen oder auseinandergenommen und wieder in Detmold auf seinem Hof aufgebaut. Es steht unter Denkmalschutz, und in dem Haus sieht man noch viele Spuren, die auf die Zimmermannsarbeit hindeuten; wir sind vor 25 Jahren eingezogen.“ Arnold Hildebrand, Bad Salzuflen: „Die Geburtstagsfeiern am 16. August werden sicher friedlich, fröhlich und erfolgreich verlaufen – und auch meine Familie ist daran besonders interessiert. Ernst von Bandel brauchte damals natürlich gute Handwerker, die motiviert, talentiert und kenntnisreich mit anpackten, um dieses Nationaldenkmal zu erbauen. Einer davon war mein Urgroßvater Peter Frickel, geboren am 14. September 1839 in Sayn. Er hatte das Handwerk des Spenglers und Tischlers erlernt, in Köln gearbeitet und dort auch geheiratet und war als junger Mann von Ernst von Bandel angeworben worden. Nach Fertigstellung und Einweihung des Hermannsdenkmals war er in Detmold geblieben und hatte auch den Detmolder Bahnhof mitgebaut. Mit seiner Frau Walburga, einer gebürtigen Kölnerin, hat er 12 Kinder bekommen. Der in Detmold verbliebene Sohn, August Frickel, gelernter Schlosser, war nach dem Ersten Weltkrieg der erste lippische Berufsfeuerwehrmann. Die Nachfahren sind heute in der ganzen Republik verstreut, haben aber noch Kontakt und treffen sich in Zweijahresabständen – das Hermannsdenkmal ist natürlich immer Thema.“ LZ-Redakteurin Lorraine Brinkmann: „Ich habe fünf Jahre während des Studiums in der Gastronomie am Hermannsdenkmal gearbeitet. Ich habe also auch die eine oder andere Stunde dort oben verbracht und kann mich an viele Hochzeiten und Geburtstage erinnern, aber auch an sehr viele stressige und heiße Wochenenden. Was mir aber vor allem in Erinnerung geblieben ist, ist, dass wir eine Saison lang das Denkmal abends abschließen mussten. Ich weiß ehrlich gesagt, gar nicht mehr, warum das so war. Auf jeden Fall mussten wir, ich glaube, es war immer gegen 18 Uhr, mit dem Schlüssel nach oben zum Denkmal laufen. Um sicherzugehen, dass sich niemand mehr oben auf der Plattform befindet, war es eigentlich so vorgesehen, dass immer jemand von uns die Stufen hochlaufen und einmal nachschauen sollte. Das haben wir uns manchmal aber gespart und nur von unten hochgerufen. Es kam dann vor, dass jemand geantwortet hat und schnell runterkam. Einmal hat das offensichtlich nicht ganz so geklappt. Da erzählte unser Chef dann am nächsten Morgen, dass abends noch ein Pärchen angerufen hätte, das auf dem Denkmal eingeschlossen gewesen sei. Die hatten aber offenbar nicht sofort angerufen und erst noch die Ruhe dort oben genossen. Das war auf jeden Fall eine Geschichte, die für einige Lacher gesorgt hat.“ LZ-Redakteur Jost Wolf: „Als Redakteur der LZ hat man ja manchmal auch ganz besondere Begegnungen mit dem Hermannsdenkmal. Bei mir war das indirekt so, als ich 2020 einen Test der Detmolder Hero-Roller gemacht habe. Die haben so ein Logo drauf, wo der Hermann zu sehen ist. Und für ein krönendes Abschlussfoto für den Bericht bin ich daher auf meiner Tour direkt mit der damals sieben Jahre alten Tochter zum Denkmal hochfahren. Gerade, als ich den Roller und meine Tochter passend positioniert hatte für das Foto, kam ein ,Parkranger‘ und pfiff mich pflichtschuldigst zurück – was ich denn da jetzt wohl machen würde und so. Es brauchte einige Überzeugungskünste, bis er sich überreden ließ, dass ich doch noch mein Foto machen konnte. Am Ende hat sich dann aber alles in Wohlgefallen aufgelöst.“ Familie Jacob im August 2024 am Hermann. Von links: Simon Jacob (18), Christian Jacob, Johannes Arminius Jacob (20) und Susanne Jacob. Bildrechte: Christian Jacob Das jahrhundertealte Fachwerkhaus der Familie Feye-Hohmann vor der Sanierung. Bildrechte: Jürgen Feye-Hohmann Eine historische Aufnahme der Familie Frickel, die einen besonderen Bezug zum Hermann hat. Bildrechte: Arnold Hildebrand Waldbühne am Hermannsdenkmal Kletterpark Detmold Hermannsdenkmal Bandelhütte Plattform Bienentower WALK Hermanneum Grotenburg Grotenburg 386m i 1 2 3 4 6 8 7 9 10 11 13 14 15 12 5 A4 1 Frage-Station Infozentrum Strecke ca. 1,5 km Aussichtspunkt Gaststätte ABENTEUER Naturpark Natur und Kultur erkunden bei der Rallye rund um den Hermann– den Rallye-Zettel mit den Fragen gibt es bei der Tourist-Info im WALK. Machmit! 18895001_800125 150 Jahre Hermann 39 SAMSTAG/SONNTAG 9./10. AUGUST 2025
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