150 Jahre Hermann

Ein Andenken für Generationen Zum Jubiläum gibt es einen limitierten Briefumschlag als Sammlerstück – mit Sonderstempel direkt vor Ort. Die Fachleute hoffen sogar, dass eine legendäre Briefmarke wieder auftaucht. Till Brand Kreis Lippe. Wenn am 16. August das Hermannsdenkmal seinen 150. Geburtstag feiert, sollen nicht nur Fotos mit Smartphones die Erinnerung an den Tag wach halten. Es gibt auch ein offizielles Erinnerungsstück, das Besucher – in limitierter Auflage – mitnehmen können: einen Jubiläumsbriefumschlag. „Wir wollten etwas Eigenes schaffen“, erklärt Hartmut Sohn, Vorsitzender des lippischen Briefmarkenvereins. Dieser zeichnet für den Entwurf des Briefumschlags verantwortlich, der von der Deutschen Post ganz offiziell genehmigt und gedruckt worden ist. Dazu kommt eine weitere Besonderheit: ein Sonderstempel. Den dürfen allerdings nicht die Ehrenamtlichen der lippischen Briefmarkensammler führen. Die Post selbst richtet am Fuße des Denkmals ein sogenanntes Sonderpostamt ein. Besucher können dort also den Jubiläumsumschlag der Briefmarkenfreunde erstehen und direkt mit dem Stempel des Tages entwerten lassen. Apropos entwerten: In der Sammlerszene entstehen die wahren Werte erst durch den Stempel. Ein Brief, der „gelaufen ist“, wie die Fachleute sagen, ist oftmals mehr wert, als ein druckfrisch in die Schublade gelegtes Stück. Hartmut Sohn spricht von einem „echten Sammlerstück mit historischem Bezug und philatelistischem Wert“. Auch den Sonderstempel hat die Deutsche Post hochoffiziell freigegeben. Die lippischen Briefmarkenfreunde durften allerdings Anregungen geben – und haben davon reichlich Gebrauch gemacht. So ziert nun ein alter Entwurf des Konterfeis des Hermanns zusammen mit dem neben ihm stehenden Erbauer Ernst von Bandel den Stempel. „Beides basiert auf einem historischen Entwurf aus dem 19. Jahrhundert“, weiß Vereinsvorsitzender Hartmut Sohn. Wer scharf auf den Umschlag inklusive Sonderstempel ist, sollte sich den 16. August vormerken. Denn wie üblich kann man sich den Stempel zwar noch 28 Tage nach dem Datum nachtragen lassen – allerdings läuft das dann über die Sonderstempelstelle im oberpfälzischen Weiden. Am Hermann ist es einfacher. Interessant: Das Datum auf dem Stempel, 16. August, bleibt während der gesamten 28 Tage das gleiche. „Die Kollegen vom Sonderpostamt geben sich beim Stempeln natürlich besondere Mühe, einen hübschen Stempel zu erzeugen“, unterstreicht Sohn. Kaum etwas scheuen Philatelisten mehr als unsaubere Doppelstempel. Der Jubiläumsbriefumschlag der Briefmarkenfreunde erscheint in einer limitierten Auflage von 500 Stück – eine exklusive Angelegenheit, die außerhalb der Szene trotzdem etwas aus der Mode gekommen ist. Der Umschlag könnte, mit einer 95-Cent-Marke beklebt, ganz regulär innerhalb Deutschlands verschickt werden. Doch es gibt noch ein Detail, eine Hoffnung, die Sammlerherzen höherschlagen lässt: Vielleicht, so verrät Hartmut Sohn mit einem vielsagenden Lächeln, bringt das Sonderpostamt am 16. August auch die „legendäre“ 55-Cent-Marke von 2009 mit – jene Marke, die anlässlich „2000 Jahre Varusschlacht“ bundesweit erschien und den Hermann zeigte. Denn: Eine Hermann-Marke legt die Post 2025 nicht auf. Das hat das Bundesfinanzministerium entschieden und stattdessen „Tom & Jerry“, Udo Jürgens oder der Semperoper eine Marke gewidmet. Ja, selbst 25 Jahre „Bernd das Brot“ bekommt eine Hommage. Doch 150 Jahre Hermann? Fehlanzeige! „Wenn die Post aber noch Reste von 2009 im Bestand hat und diese mitbringt, wäre das eine echte Besonderheit“, schwärmt Sohn. „Allerdings müsste man mit zusätzlichen 40 Cent frankieren, um auf die heute notwendigen 95 Cent zu kommen.“ Noch ist nichts bestätigt, doch allein die Möglichkeit sorgt für Spannung in der Sammlerszene. Passend zum Jubiläum bringt der Verein auch Nachdrucke historischer Postkarten in den Verkauf, die unter anderem zur 125-Jahr-Feier aufgelegt wurden. Die Motive stammen unter anderem aus der Kaiserzeit, etwa zur Varusfeier 1909. „Damals waren Postkarten kleine Kunstwerke – und natürlich ein wichtiges Kommunikationsmittel“, unterstreicht Sohn. „Sie sind ein echtes Zeugnis der Geschichte.“ Insofern verwundert es nicht, dass einige Motive stark mit dem HermannsdenkmalalsSymbolfürdienationale Einheit und vermeintliche Stärke des Landes spielen („Deutsche Einigkeit – Meine Stärke – Deutschlands Macht“). Motive, die im Vorfeld des Ersten Weltkriegs durchaus kritische Betrachtung verdienen. Die Karten waren einst an den Postkartenständen in Detmold erhältlich – wohl auch direkt am Denkmal – und werden nun wieder zugänglich gemacht. Dabei müsse man sich vergegenwärtigen, dass Kommunikation aus dem Urlaub damals nicht per WhatsApp oder Handy-Telefonat geschah, sondern fast ausschließlich postalisch– über die gute alte Postkarte, die aber noch keine Strandmotive, sondern auch monumentale Ausflugsziele zeigte. Der Jubiläumsbriefumschlag. Foto: Briefmarkenfreunde Lippe Der Sonderstempel zum Hermann-Jubiläum. Foto: Deutsche Post Impressum Das Magazin „150 Jahre Hermann. Lippe feiert sein weltbekanntes Wahrzeichen“ ist Bestandteil der Lippischen Landes-Zeitung vom 9. August 2025. Zudem liegt die Sonderbeilage im Hermanneum aus. Verlag Lippischer Zeitungsverlag Giesdorf GmbH & Co. KG Ohmstraße 7, 32758 Detmold Tel. 05231- 9110 Geschäftsführer: Max Giesdorf, Carsten Lohmann Chefredakteur: Dirk Baldus Anzeigenleitung: Thomas Bouza Behm Realisation & Gestaltung: Lippisches Medienhaus Giesdorf GmbH & Co. KG Ohmstraße 7, 32758 Detmold Tel. 05231- 9110 Koordination: Stefan Backe Mitarbeiter dieser Publikation: Martin Hostert, Yvonne Glandien, Seda Hagemann, Benjamin Marquardt, Dirk Baldus, Jost Wolf, Stefan Backe, Daniel Bobe, Nico Düllmann, Andreas Barnekow, Jana Beckmann, Till Brand, Peter Völkening, Andrea Markwitz, Marleen Budde Druck & Verarbeitung: Bruns Druckwelt GmbH & Co. KG Trippeldamm 20, 32429 Minden Dieses Magazin ist urheberrechtlich geschützt. Die Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Wiedergabe bedarf der Genehmigung des Verlags. Manfred Wagner Ing. 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