Blomberger Schuetzenfest 2025

Premiere für das Tulpenrott Das erste Frauenrott im Alten Blomberger Schützenbataillon ist bereit. Innerhalb kurzer Zeit und mit viel Unterstützung aus dem gesamten ABS haben die Schützinnen die Neugründung gemeistert. NICOLE ELLERBRAKE Etwas mehr als drei Monate ist es her, dass im Alten Blomberger Schützenbataillon (ABS) ein 14. Rott gegründet wurde – das Tulpenrott. Mit dem Tulpenrott hat der Verein nun erstmals in der Geschichte ein Frauenrott, das sich bereits innerhalb dieser kurzen Zeit großer Beliebtheit erfreut. Rund 45 Jahre nach der letzten Rottgründung ist das für alle Beteiligten wieder etwas Neues. Innerhalb weniger Wochen galt es nun für die Frauen, sich im Verein zu orientieren, Abläufe kennenzulernen und vor allem sich auf das anstehende Schützenfest vorzubereiten. Wie das funktioniert hat und vor welchen Herausforderungen sie dabei standen, das verraten Rottführerin Sabine Gange und Rottmeisterin Jasmin Whiting. Was für die bereits bestehenden Rötter längst zur Normalität geworden ist und routiniert abläuft, musste sich das Tulpenrott in den vergangenen Wochen mit viel Fleiß, Engagement und Zeiteinsatz erarbeiten. Angefangen bei dem Rottemblem, weiter über die Ausstattung mit der entsprechenden Kleidung, die Organisation der Beitragsregelung,einerRottordungund allem, was dazugehört, bis hin zur Suche nach einem Rottlokal. Letzteres habe sich überraschenderweise sehr einfach gestaltet, sagen die beiden, denn sie seien problemlos in Katja’s Spätschicht untergekommen und haben die Wirtin kurzerhand auch in ihren Reihen als aktive Schützin begrüßen dürfen. „Eine Neugründung ist tatsächlich sehr anspruchsvoll“, sagt Jasmin Whiting. „Wir hatten gar nichts, sind komplett bei Null angefangen. Kaum eine von uns hatte eine genaue Vorstellung davon, wie der ganz genaue Ablauf auf dem Schützenfest sein wird, wie wir uns auch als Rott organisieren müssen. Auch die Erfahrung als Schützin fehlt den meisten unserer derzeit 16 Mitglieder – so mussten wir etwa erst einmal das Marschieren üben.“ Dabei – und nicht nur dabei – hätte das Tuplenrott eine hervorragende Unterstützung der anderen Rötter erhalten, sagt Sabine Gange. „Aktuell fragen wir sehr viel und versuchen, uns an den bestehenden Röttern zu orientieren und Tipps zu erhalten. Bei den Rottmeistern und -führern hatten wir bezüglich des Marschierens angefragt, und kurzerhand fanden sich Schützenbrüder der verschiedenen Rötter zusammen, die mit uns in der Schießhalle trainierten.“ Auch das Grüne holen vor dem Schützenfest, und das Schmücken der Innenstadt will gut durchdacht sein. „Da haben wir uns mit dem Germania Rott zusammengetan, die nehmen uns mit zum Grünesholen und haben uns einen Teil ihrer Straße zum Schmücken zur Verfügung gestellt, so dass wir von Katja’s Spätschicht bis zu Heinis schmücken können“, sagt Whiting. Auch bei den Schießabenden sei das Frauenrott noch so lange auf Unterstützung angewiesen gewesen, bis es in seinen Reihen eine eigene Schießwartin hatte. „Das war überhaupt kein Problem. Wir hatten bei den anderen Röttern angefragt, ob wir an deren Schießabenden teilnehmen können und wurden direkt eingeladen“, sagt Whiting. Überhaupt seien sie sehr herzlichaufgenommenworden,sindsich die beiden einig. „Wir hatten gehofft, dass es so toll laufen würde und sind jetzt sehr erfreut darüber, dass es so gekommen ist“, ergänzt die Rottführerin. „Auch wenn es immer wieder Menschen gibt, denen verschiedene Dinge nicht passen. Konstruktive Kritik nehmen wir gern an und über allem anderen stehen wir drüber.“ Ihnen sei sehr wohl bewusst, dass gerade beim Schützenfest in Blomberg viele Augen auf sie als Frauen im ABS gerichtet sein werden. „Es ist für alle neu, und dementsprechend setzen wir alles daran, den bestmöglichen Eindruck zu hinterlassen und gerade auch den Vorstellungen des Vorstandes gerecht zu werden“, sagen sie. Die Zylinder zu bekommen sei keine Schwierigkeit gewesen, „wir haben alle kleine Köpfe, da finden sich immer welche“, sagt Whiting, nur die bestellten Offiziersmützen, die würden einer längeren Beschaffungszeit unterliegen. „Auch da unterstützen uns die anderen Rötter mit Leihgaben.“ Die Degen hätten sie problemlos im Internet bestellen können – bei den Holzgewehren sei es dann aber schon schwieriger geworden. „Die haben die Rötter alle mal selbst gebaut, sie haben uns für das Schützenfest jetzt welche zur Verfügung gestellt, und danach werden wir uns ebenfalls welche bauen“, sagt Gange. Besonders froh seien die Schützinnen des Tulpenrotts über die Ausmärsche vor dem Schützenfest, bei denen sie sowohl das Marschieren üben als sich auch in das Bataillon einfinden könnten. „Wir sind alle hochmotiviert und immer gern in großer Anzahl bei den Ausmärschen dabei. Wenn wir dann auch noch gemischt mit den Männern laufen, hilft uns das bei der Orientierung sehr“, erklärt Whiting. Auf das Blomberger Schützenfest blicken sie voll Vorfreude – das Holzschild ist bereits bemalt, und wo sie in der Nähe des Marktplatzes ihre Erfrischungsgetränke deponieren können, ist auch schon geregelt. „Für uns wird das komplette Fest ein einziges Highlight. Einfach dabei zu sein, die Gemeinschaft zu erleben und Kontakte zu knüpfen, darauf freuen wir uns sehr“, sagt Gange. Sie wollen künftig alles mitnehmen, was geht. Und wenn es richtig gut läuft, dann freuen sich die Frauen, wenn sie noch vor, während oder nach dem Schützenfest viele neue Schützinnen im Tulpenrott begrüßen dürfen. „Für uns wird das komplette Fest ein einziges Highlight“ Freuen sich aufs Schützenfest: Rottführerin Sabine Gange und Rottmeisterin Jasmin Whiting. FOTO: NICOLE ELLERBRAKE Schützenfest Blomberg 26 MITTWOCH 2. JULI 2025

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