WiewarderMoment,alseshieß,dass Sie das neue Königspaar in Blomberg bilden werden? JENS STOHLMANN: Ich bin ja in dem Verein groß geworden, meine FamilieistindemVerein,undichbin schon lange aktiv dabei. Trotzdem hatte ich keine Vorstellung davon, was genau für mich als König nun zu tun ist und wie die genauen Abläufe für mich sind – ich habe das Schützenfest also aus einer vollkommen neuen Perspektive erlebt. Wobei ich auch sagen muss, dass wir vom Vorstand wirklich hervorragend betreut wurden. Es war immer jemand zur Stelle, der uns unterstützt hat. ANN-CHRISTIN SCHRIEGEL: Bei mir begann alles mit dem Kleiderkauf in Schlangen. Das war auch ein ganz besonderes Erlebnis, denn nur kurze Zeit nach der Information, dass ich Königin bin, ging es dannauchschonlos.DieZeitwarnaturgemäß leider etwas knapp, und die Damen des Hofstaates und ich konnten unsere Vorstellungen nicht zu hundert Prozent so umsetzen, wie wir uns das gewünscht hatten. Am Ende haben wir aber alle etwas Passendes gefunden und sind trotzdem sehr zufrieden gewesen. War der Wunsch, König oder Königin in Blomberg zu werden, schon immer mal präsent? JENSSTOHLMANN:InderTatwar es schon vor ein paar Jahren mein Wunsch, da habe ich mich um den besten Schuss beim Königsschießen bemüht, musste mich aber leider geschlagengeben.MeinBruderwarder erste Schützenkönig in unserem Eichenrott im Jahr 1999 und hatte die Mutter meiner Königin damals als Schützenkönigin an seiner Seite . Da war es eigentlich klar, dass nicht nur ich auch König sein möchte, sondern dann auch mit Ann-Christin zusammen. ANN-CHRISTIN SCHRIEGEL: Mirgingesähnlich,meineFamilieist ebenfalls sehr aktiv im Verein, und ich kenne es gar nicht anders. Ich habe zwar früher immer gedacht, dass es für mich nichts wäre, so im Mittelpunkt zu stehen, aber rückblickend war es doch sehr schön. Haben die zwei Jahre sich auch auf Ihre Beziehung untereinander ausgewirkt? ANN-CHRISTIN SCHRIEGEL: Ja, total! Wir haben gemeinsam nicht nurgute,sondernauchschlechteZeiten durchlebt, von jedem von uns sind nahe Angehörige verstorben undzudemauchnahestehendeRottmitglieder – das gilt es auch immer zu verkraften. Wir haben sehr viel als Königspaar inklusive Hofstaat unternommenundwollendasaufjeden Fall auch beibehalten. Letztere hatten wir gemeinsam sorgfältig ausgewählt und damit wirklich alles richtig gemacht. JENSSTOHLMANN:Natürlich haben wir uns vorher auch gut gekannt, aber die gemeinsame Zeit schweißt echt zusammen. Wir waren als Hofstaat gemeinsam auf vielen Veranstaltungen, zum Beispiel beim Karneval in Köln, das war klasse. Auch unsere Söhne sind inzwischen richtig gute Freunde geworden. Dass ich aufgrund des TrauerfallsnichtmitzumSchützenfestnach Hannover fahren konnte, hat mich sehr getroffen, aber nach Feiern war mirandiesemTagnichtzumute.Der Mann meiner Königin hat mich aber würdig vertreten. WaswardennbisherdasschönsteErlebnis Ihrer Amtszeit? ANN-CHRISTIN SCHRIEGEL: Das war auf jeden Fall das Schützenfest in Blomberg, und das sage ich nicht, weil wir hier in Blomberg sind, sondern weil es wirklich ein einzigartiges Fest ist. Für mich sind diese Tage sonst schon immer sehr emotional, aber das war als Königin noch einmal etwas ganz anderes – allein schon die Fahrt in der Kutsche auf den Marktplatz. Aber auch die auswärtigen Schützenfeste, die wir besucht haben, waren schön, denn dort haben wir viele neue Kontakte knüpfen und Beziehungen festigen können. JENSSTOHLMANN: Für mich war es ebenfalls das Blomberger Schützenfest. Besonders froh war ich, als unsderEintraginsGoldeneBuchder Stadt fehlerfrei geglückt ist – mein Bruderhattedamalsnämlichirrtümlicherweise auf dem Hinweiszettel und nicht im Buch selbst unterschrieben. Aber auch unsere Königsfeier war richtig klasse. Wir haben nicht nur den Vorstand, sondern auch unser komplettes Rott und Freunde eingeladen und haben dann mit mehr als 200 Personen in der Schießhallebismorgensgefeiert.Wir sind sehr dankbar dafür, mit so vielen Menschen gefeiert haben zu können. Ein paar Ausmärsche stehen Ihnen jetzt noch bevor, bis Ihre Amtszeit am Donnerstagabend beim Zapfenstreich beziehungsweise bei der Proklamation des neuen Königs ein Ende findet. Worauf freuen Sie sich am meisten? JENS STOHLMANN: Wir freuen uns selbstverständlich auf die Schützenfeste, die wir noch besuchen werden, aber vor allem auf unseren besonders schönen Zapfenstreich auf dem Marktplatz. Der war für mich schon immer ein Highlight und wird es auch dieses Mal wieder sein. Schade finde ich nur, dass ich dort traditionell alleine in der ersten Reihe stehen werde, ohne meine Königin und den Hofstaat. Wir sind so zu einer Einheit geworden, dass es sich für mich falsch anfühlt, ohne die sieben im Mittelpunkt zu stehen. ANN-CHRISTIN SCHRIEGEL: Dagehtesmirähnlich,auchfürmich ist der Zapfenstreich immer ein sehr emotionaler Moment, und den würde ich auch gern an der Seite meines Königs verbringen – vielleicht lässt sich das in den kommenden Jahren ja umsetzten. Ansonsten steht auch noch die Kutschfahrt an, bei der wir von unserem Rott durch die Stadt gezogen werden, darauf freue ich mich auch noch sehr. Das Interview führte LZ-Mitarbeiterin Nicole Ellerbrake. Das Königspaar Ann-Christin Schriegel und Jens Stohlmann auf dem Schützenfest 2023. „Der Zapfenstreich wird auch für uns ein besonderes Highlight“ Schützenfest Blomberg 6 MITTWOCH 2. JULI 2025
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