Alte Kunst trifft moderne Technik Umweltbewusstes Handeln und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind für Kramp & Kramp selbstverständlich. Dafür wurde in Lieme ordentlich investiert. Von Sandra Castrup Lemgo-Lieme. Kein Handwerk kommt ohne moderne Technologien aus. Und neue Techniken benötigen Platz. Anfang 2024 konnte Kramp & Kramp durch den Bezug einer neu gebauten Halle auf dem eigenen Gelände den Betrieb entsprechend erweitern. Auf 1580 Quadratmetern Fläche konnten sich nun die Restaurierungswerkstätten ausbreiten und wurden mit dem höchsten technischen Niveau ausgestattet. „Eine speziell angefertigte Kranbahn ermöglicht es, Glasscheiben mit einer Größe von 3,21 mal 2,25 Metern mit einem Glasvakuumsauger in einem Stück zum Glasschneidetisch zu transportieren“, kann sich Guido Kramp begeistern. Der Kran hebe Lasten von bis zu 500 Kilogramm. Alle Neuerungen verbessern zudem die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden. Farbnebel und Schadstoffe, die bei der täglichen Arbeit entstehen, werden von einer leistungsstarken Anlage aufgesaugt und gefiltert. Eine große Luftwechselanlage sorgt für einen fünfmaligen Luftaustausch pro Stunde und schafft eine gesunde Umgebung. Mit integriert wurde zudem ein Entsorgungslager, um verschiedene Trennmöglichkeiten vorzuhalten. „Dahinter steckt ein nachhaltiges System“, betont Stefanie Kramp, dass umweltbewusstes Handeln und ein verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen für das Unternehmen selbstverständlich sind. „Wir sind inzwischen energetisch autark“, verweist die 30-Jährige auf Photovoltaik-Anlagen auf allen Hallendächern. ManheizemitdeneigenenHolzresten und bereite das Wasser für die Entlackungsabteilung vor Ort auf. Die meisten Materialien werden in den WertstoffKreislauf zurückgeführt. Und auch auf dem Betriebsgelände kann von einem Kreislauf gesprochen werden. Die alten Bauteile, die ankommen, werden entlackt und kommen – falls nötig – bei Schädlingsbefall in die Klimakammer. „Hier gibt jeder Holzwurm freiwillig auf“, ist sich Guido Kramp sicher, denn 55 Grad Celsius, die halte selbst der stärkste Nagekäfer nicht aus. Diese biologische Schädlingsbekämpfung setze auf ein thermisches Wärmeverfahren, das Schädlinge in sämtlichen Entwicklungsstadien ohne Einsatz von Chemie wirkungsvoll zerstört. Fenster und Türen werden in der Werkstatt entglast, Restaurierungen am Holz übernimmt nebenan die Tischlerei. Beschläge und Metalle landen erst in der Metallrestaurierung, bevor sie an die Schleifabteilung weitergegeben werden. Im Neubau, wo die Maler- und Glaserarbeiten stattfinden, steht anschließend sowohl die nötige Lagerfläche zur Verfügung als auch ausreichend Platz für die Endmontage. „Kürzer können die Wege nicht sein“, freut sich Guido Kramp über die optimale Nutzung des Betriebsgeländes. Guido Kramp, Sebastian Gehle und Ingo Eichmann (von links) stehen beim Richtfest auf dem Dach des Neubaus. Zahlreiche Gäste waren an diesem besonderen Tag auf das Betriebsgelände in Lieme gekommen. Foto: Kramp & Kramp Eine Kranbahn ermöglicht es, riesige Glasscheiben mit einem Vakuumsauger zum Glasschneidetisch zu transportieren. Das Luftbild zeigt das Firmengelände von Kramp & Kramp inklusive des Neubaus (vorne rechts). Alle Fachrichtungen haben damit die besten räumlichen und technischen Voraussetzungen für ihr Handwerk. Fotos: Kramp & Kramp
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