LemGO 1/2023

Verlagsbeilage · Freitag, 21. April 2023 MAGAZIN Geschichten, Porträts und Freizeittipps aus der Alten Hansestadt Lemgo Sommer mit Konfetti-Regen

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Liebe Leserinnen und Leser! Haben Sie ihn erkannt? Auf der Titelseite singt Nico Santos im KonfettiRegen. Nun sind es die Lemgoer dank der Phoenix-Contact-Arena durchaus gewohnt, dass ab und an mal ein Star vorbeischaut und Tausende Zuschauer anlockt. Doch der Auftritt des bekannten Singer-Songwriters ist ein ganz besonderes Ereignis. DassNico SantosAnfangAugust der Stargast beim Lippe Open Air ist, markiert den vorläufigen Höhepunkt einer Lemgoer Erfolgsgeschichte. Mit viel Herzblut, Fleiß und Beharrlichkeit ist es dem Team um Michael Nolting, Andreas Kramp und Jobst Lenniger gelungen, das LOA in der überregionalen Festivalszene zu etablieren. Bis zu 5000 ausgelassen feiernde Besucher in der Liemerheide – wer das vor mehr als zehn Jahren vorausgesagt hätte, wäre wohl für verrückt erklärt worden. Aber irgendwie passt das auch genau zu Lemgo: klein, aber oho. Fast scheint es, dass es in der Alten Hansestadt immer mehr zu erleben gibt. Dem haben wir in dieser Ausgabe von LemGO gerne mit umfangreichen Vorberichten Rechnung getragen. Neben dem bereits erwähnten Lippe Open Air ladendieWirte am1.Maiwieder zurbeliebten Sause „Lemgo macht ein Fass auf“. Es folgt am 13. Mai die „Gute Nacht der Kultur“ mit einem abwechslungsreichen Programm aus Konzerten, Lesungen, Kunst-Performance und Comedy an 18 Orten in der Innenstadt. Ein stimmungsvolles Ereignis versprechen derweil die Braker Schützen. Nach dreijähriger Wartezeit darf vom 9. bis 12. Juni endlich wieder rund um das Schloss gefeiert werden – die Vorfreude ist nicht nur beim amtierenden Königspaar Karin Falke und Horst Korf riesig. Und damit die Zeit zwischen den großen Festen auf keinen Fall langweilig wird, hat sich Lemgo Marketing ebenfalls etwas Neues ausgedacht. Unter dem Titel „Marktplatz Live“ probieren sich Wolfgang Jäger und Co. an einer neuen Veranstaltungsreihe mit Livekonzerten, die an fünf Terminen – jeweils am ersten Donnerstag im Monat von Mai bis September – das gemütliche Ambiente der Außengastronomie am „Steinernen Saal“ an lauen Sommerabenden untermalen soll. Dabei ist die Lemgoer Innenstadt auch einen Besuch wert, wenn gerade keine Musik oder fröhliche Party-Stimmung herrscht. Bei einem Gang durch die Mittelstraße lassen sich viele neue Gesichter und Geschäfte entdecken. Stellvertretend für ihre Kolleginnen und Kollegen haben wir uns von einigen Einzelhändlern sagen und zeigen lassen, welcheMode-Trends Sie in diesem Sommer auf keinen Fall verpassen sollten. Vorab die wichtigste Erkenntnis: Farbe ist ein Muss... In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen dieses Magazins! Ihr Team von LemGO AUTOHAUS GEHLE Ihr Mitsubishi- und Benimar-Reisemobil-Partner im Industriegebiet Lemgo-Lieme Autohaus Gehle GmbH Lehbrinksweg 74 32657 Lemgo Tel.: 05261/6362 Fax: 05261/68822 Mail: Autohaus-Gehle@t-online.de 13679201_800123 LemGO 3 FREITAG 21. APRIL 2023

„Das sind meine drei Stunden Auszeit“ Als Hallensprecher des TBV Lemgo Lippe ist die Stimme von Sascha Quisbrock den meisten Handballfans in der Region vertraut. Seit gut 20 Jahren heizt er dem Lemgoer Publikum tüchtig ein. NIKLAS BÖHMER Lemgo/Bielefeld. Spontanität kann eine Schwäche sein – oder eben eine große Stärke. Aus dem Stegreif zum Mikrofon greifen zu müssen und eine Sportveranstaltung im Beisein von hunderten oder gar tausenden Besuchern zu moderieren, ist nun wirklich nicht jedermanns Sache. Doch als es die Situation erforderte, war Sascha Quisbrock zur Stelle – und griff zu. Und so unerwartet dieser Moment auch gekommen sein mag, erwuchs in ihm eine große Leidenschaft. In den 90er Jahren als Hallentechniker gestartet, heizt Sascha Quisbrock seit geraumer Zeit dem ostwestfälisch-lippischen HandballPublikum mit seiner Stimme ein – und das an einemWochenende auch gut und gerne gleich in zwei Hallen. In seiner Brust schlagen seit jeher zwei Herzen: eins für den TBV Lemgo Lippe, das andere für den Viertligisten TSG Altenhagen-Bielefeld. Für beide ist der heute 47-Jährige als Hallensprecher im Einsatz, ehrenamtlich wohlbemerkt, mit umso mehr Hingabe. Seine Aufgabe versteht der Bielefelder ohnehin nicht als Job, sondern als Hobby, das für den dreifachen Familienvater und Unternehmer den so wichtigen Ausgleich zum Berufsleben herstellt. „Ich kann noch so sehr unter Dampf stehen, das sind meine drei Stunden Auszeit, das ist mein Ding.“ Zumindest an die Umstände, die fast auf den Tag genau vor 20 Jahren zu seiner unverhofften Feuertaufe als Hallensprecher beim lippischen Handball-Bundesligisten führten, kann sich Sascha Quisbrocknochgut erinnern. „Auchweiß ich, dass es ein internationales Spiel war, weil mir damals bange war, womöglich Englisch sprechen zu müssen“, erzählt er schmunzelnd. Mit wem genau sich die Lipper damals maßen, verrät der spätere Blick ins LZ-Archiv: Es war der 6. April 2003 – und es ging um nichts weniger als um den Einzug ins Europapokal-Finale. Vor über 3300 Zuschauern in der damaligenLipperlandhalle stand der TBV gegen den schwedischen Vertreter Redbergslids IK vor der herausfordernden Aufgabe, die 32:36Niederlage aus dem Hinspiel wettzumachen. Ausgerechnet am Tag dieses K.O.-Spiels versagten Lemgos sonst allzeit bereitem Hallensprecher Klaus Theimann („Mit seiner Art und seinen flotten Sprüchen war er in Lemgo ein echtes Unikat“) urplötzlich die Stimmbänder. „Nebenmann“ Sascha Quisbrock, der bis zu diesemMoment sonst sämtlicheEinspielungen tätigte und für die Lichttechnik verantwortlich zeichnete, sprang ihmandiesemAbend zur Seite. Der persönliche Einstand gelang zwar souverän, doch die Rolle des Glücksbringers blieb ihm verwehrt: Lemgo verlor mit 35:37 und verpasste den Einzug ins EuropapokalEndspiel. Obgleich er damals sehr wohl eine gewisse Anspannung verspürt habe, war SaschaQuisbrock dasMetier des Hallensprechers zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt. Zu Zweitligazeiten der TSG Bielefeld, die damalswieheute ihreHeimspiele inder Seidensticker-Halle austrägt, hatte er auf Bitten eines damaligen Schulfreunds zunächst an Heimspieltagen das Rahmenprogrammmit Musik- und Werbeeinspielungen garniert. „Für mich war das recht bekanntes Terrain, damals habe ich auch gelegentlich auf Hochzeiten und Feten aufgelegt“, erinnert sich Sascha Quisbrock. Ehe schließlich der Tag kam, an dem ihm ein kreiVor dem Anwurf: Wenn die Melodie des Mallorca-Ohrwurms „Sierra Madre“ in der Phoenix-Contact-Arena ertönt, werden im Lemgoer Publikum die Smartphone-Taschenlampen gezückt. Zu diesem Zeitpunkt weilt Sascha Quisbrock, hier beim Bundesligaspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen, bereits am Spielfeldrand. Im Anschluss ruft er auf dem Spielfeld die Namen der Bundesligahandballer aus – auch das hat längst Tradition. FOTO: MATTHIAS WIEKING „Das musst du jetzt zu Ende bringen“ Feuertaufe im Europapokal-Halbfinale LemGO 4 FREITAG 21. APRIL 2023

deweiß angelaufener Hallensprecher in der Halbzeitpause kurz und knapp entgegnen sollte: „Das musst du jetzt zuEndebringen.“Gesagt, getan. Woher seine Verbundenheit zum heutigen Drittligisten stammt, ist schnell erzählt: SaschaQuisbrocksLebensmittelpunkt liegt seit jeher nordöstlich von Bielefeld im 5000-Einwohner-Ort Altenhagen. Hier wuchs er auf, hier führt er inzwischendenväterlichen Betrieb in zweiter Generation fort. Als Aktiver hat SaschaQuisbrock den Handball umkurvt, sang stattdessen bis zum18. Lebensjahr im Altenhagener Chor. „Als Kind habe ich mal Fußball ausprobiert, aber das Themawar relativ schnell wieder vorbei“, erinnert er sich und ergänzt augenzwinkernd: „Ich war da etwas bequemer.“ Anders seine vier Kids. Felice (17), Finley(15),Laureen(14)undJoel (11) spielen allesamt Handball für ihren Heimatverein, dies teilweise sehr ambitioniert, Mutter Kirsten coacht zudem eine Jugendmannschaft. Um bei den vielen unterschiedlichen Trainingszeiten und Spielen in der Woche nicht den Überblick zu verlieren, nutzt die Familie einen gemeinsamen Kalender auf dem Smartphone. Damit jedes der Kinder auch pünktlich zum Training kommt, zieht dieses Pensum gewisse Strapazen nach sich. Oder, wie es Sascha Quisbrock salopp formuliert: „Wir sind handballbekloppt.“ Dass ihre älteste Tochter demnächst allein zum Training fahren darf, sei da schon eine gewisse Erleichterung. „Aber unabhängig davon sind wir schon immer froh darüber gewesen, dass unsere Kinder sportlich so aktiv sind. Dabei unterstützenwir sie so gut es geht.“ AnHeimspieltagenistSaschaQuisbrocksUnterstützungdemTBVLemgo Lippe gewiss. Er sieht sich selbst als „Fan im Hintergrund“, der sich gelegentlich auchmal dabei erwische, wie ersichinstrittigenSituationenvorohnehin schon aufgeheizter Kulisse auf dieLippenbeißenmuss, ehe er aus der Emotion heraus etwas Unüberlegtes ins Mikro brüllt. „Aber es gibt in der Bundesliga Kollegen, die sich gerne mal Gehör verschaffen, nicht zur Freude des Gegners.“ Dass ihm als Funktionär aber durchaus mal die Hutschnur platzt, bekommen dann allerdings die wenigsten mit – obgleich Ausnahmen bekanntlich die Regel bestätigen. „Einmal standen Atmo-Mikrofone in der Nähe, weshalbmeinGebrüll auchschonmalunfreiwillig im Fernsehen zu hören war und bestimmte Leute meine Stimme erkannt haben“, schmunzelt Sascha Quisbrock. In aller erster Linie ist der 47-Jährige aber darum bemüht, den Zuschauern in der Phoenix-ContactArena einzuheizen. Das sei manchmal mehr oder weniger herausfordernd, wozu nicht zuletzt auch der Spielverlauf beitrage: „Natürlich gibt es mal Spiele, die vor sich hinplätschernund ichmichmanchmal selbst aus dem Tiefschlaf holen muss, weil wir nicht näher als auf drei Tore herankommen“, nimmt Sascha Quisbrock auch in diesem Fall kein Blatt vor den Mund. Im Lemgoer Publikum sei eine Menge Handball-Sachverstand vertreten, „manchmal sogar schonzuviel“, habe erdasGefühl.Das sei grundsätzlich erlaubt, führe jedochgernemal dazu, dass sichdieZuschauer während eines Spiels mehr mit Taktik und Fehlern auseinandersetzten, „als erst einmal Gas zu machen“. Und dann gebe es wiederum Tage, „an denen es irgendwie schon vor dem Anwurf unterm Hallendach knistert“, der berühmt-berüchtigte Funke ohne sein Zutun von der Tribüne auf dieMannschaft überspringe undderLemgoerHexenkessel frühim Spiel überzukochen drohe. „Nicht umsonst betont der Trainer im Erfolgsfall immer wieder, dass das Publikum die Mannschaft zum Sieg getragen hat. Es ist schon sehr fachkundig und lässt das Team schnell spüren, wenn es läuft oder das Gegenteil der Fall ist.“ Neben sportlichen Höhepunkten wie dem Pokalsieg in 2021 und der darauffolgenden Europapokalsaison haben sich bei SaschaQuisbrock über all die Jahre so einige Anekdoten ins Gedächtnis gebrannt. Beim Europapokal-Heimspiel gegen den französischenVertreterausNantesetwanahm ihm seine älteste Tochter die „Bürde“ ab, eine Verbandsdurchsage auf Englisch vorzulesen. „Nach dem letzten Spiel hatte sie sich über meine Aussprache lustig gemacht, daraufhinhabe ich sie selbst ansMikro gesetzt. Danach habe ich das Publikum aufgeklärt, das hat für eine Menge Applaus gesorgt.“ Auch weniger schöne MomentebleibenihminErinnerung.Dazu gehörte zweifelsohne der tödliche Unfall der Schiedsrichter-Zwillinge Bernd und Reiner Methe an einem Bundesliga-Spieltag im November 2011. Auch in schweren Momenten wie diesen ist Spontanität gefordert. „Dasmacht fürmichdenReiz alsHallensprecher aus“, betont er. „Alles, was ich sage, ist improvisiert.“ Im Gespräch: Sascha Quisbrock beim Fan-Talk mit dem früheren Geschäftsführer Fynn Holpert, der ihn anno dazumal als Hallentechniker zum TBV lotste. Mit „Knopp“ im Ohr: Lief damals noch vieles per Funkgerät, hält Sascha Quisbrock inzwischen mit In-Ear-Kopfhörern den ständigen Kontakt zu Sebastian Hermann (Spieltagsregie) und Michael Güttge (Musik). FOTOS: TBV LEMGO LIPPE Die ganze Familie ist handballverrückt Viel Handball-Sachverstand im Publikum LemGO 5 FREITAG 21. APRIL 2023

Das Restprogramm Nach dem Final Four geht es für den TBV Lemgo Lippe in den Bundesliga-Endspurt. Acht Spiele stehen noch aus - fünf davon zu Hause. Jubelschrei: Seit dieser Saison hütet Urh Kastelic das TBV-Tor. Im Mai geht es auch gegen seinen Ex-Klub Göppingen. Foto: TBV Lemgo Lippe LEMGO vs. Bergischer HC – 22.04., 18.30 UHR Wetzlar vs. LEMGO – 04.05., 19.05 Uhr LEMGO vs. Göppingen – 06.05., 18.30 Uhr Hamburg vs. LEMGO – 13.05., 18.30 Uhr LEMGO vs. Stuttgart 21.05., 16.05 Uhr LEMGO vs. Hamm – 01.06., 19.05 Uhr Leipzig vs. LEMGO – 07.06., 19.05 Uhr LEMGO vs. Berlin – 11.06., 15.30 Uhr Den gesamten Spielplan findet man auf: www.tbv-lemgo-lippe.de JKartenservice nur bei Ihrer LZ! Exklusiv Ticketkauf – So geht’s: 1. Anrufen – 2. Bestellen – 3. Abbuchen lassen – 4. Zuschicken lassen Wir freuen uns über Ihren Anruf und beraten Sie gerne! Tickethotline: 05231/911-113 von montags bis mittwochs von 9–14 Uhr, donnerstags von 9–16 Uhr, freitags von 9–13 Uhr oder besuchen Sie uns im LZ-Verlagshaus, Ohmstraße 7, Detmold, Montag-Donnerstag von 8–16 Uhr, Freitag von 8–15 Uhr oder unter event.lz.de. Lippisch kaufen – doppelt sparen! Tickets so günstig nur bei der LZ. Keine Internet-Gebühren. Benefizkonzert des Lions Club Lemgo – Heeresmusikkorps Hannover 26.04.2023, 19:30 Uhr Phoenix Contact Arena, Lemgo Kartenpreis: 20,00 Euro Sascha Grammel – Wünsch dir was! 08.05.2024, 20:00 Uhr Phoenix Contact Arena, Lemgo Kartenpreise 46,00 und 50,00 Euro 14414401_800123 LemGO 6 FREITAG 21. APRIL 2023

Der „Steinerne Saal“ steht für sich Lemgo Marketing setzt ab Mai verstärkt auf Livemusik und führt eine neue Veranstaltungsreihe ein. Ziel ist es, die Stadt gezielt aufzuwerten – und das gemütliche Ambiente beizubehalten. NIKLAS BÖHMER Lemgo. Weniger ist manchmal mehr, das hat im vergangenen Jahr auch Lemgo Marketing feststellen müssen. Wurden für das beliebte Strohsemmelfest im Abteigarten noch größere Geschütze aufgefahren, schalten die Verantwortlichen beim Thema Akustik in diesem Jahr einen Gang zurück. „Unsere Hauptintention liegt darin, die bereits vorhandene Atmosphäre auf dem schönsten Marktplatz der Region mit Livemusik zu untermalen“, teilt Marketing-Chef Wolfgang Jäger seine Gedanken zum bevorstehenden Veranstaltungsprogramm. Er beobachtet einen städteübergreifenden Trend hin zu einer sensibleren „Raumatmosphäre“: „Die Menschen wollen sich auf Stadtfesten unterhaltenundnicht dasGefühl haben, von der Musik übertrumpft zu werden.“ Dass dieses Konzept auch in der alten Hansestadt funktioniert, habe die Winterwelt mit täglich wechselnder Livemusik gezeigt. Unter dem Titel „Marktplatz Live“ probiert sich das Lemgoer Marketing-Team nun an einer neuenVeranstaltungsreihemit Livekonzerten, die an fünf Terminen – jeweils der erste Donnerstag im Monat von Mai bis September – das gemütliche Ambiente der Außengastronomie am „Steinernen Saal“ an lauen Sommerabenden untermalen soll. Weil der Aufbau ohne viel Mühe und Tamtam vonstatten gehen soll, haben die Verantwortlichen noch einmal die Schatulle aufgemacht: Für rund 10.000 Euro schuf man sich ein vier mal sechs Meter großes Podest an, das in der Kramerstraße gelagert wird und an den jeweiligen Veranstaltungstagen zusammen mit zwei Lautsprecherboxen aufgebaut wird. Auch ein neues Mischpult gehört zum Inventar. „Am liebsten ist mir aber, wenn die Musiker ihre eigene, vertraute Technik mitbringen, mit der sie eingespielt sind“, ziehtWolfgang Jägerden Vergleich mit einer Sommerbühne heran. Die Zeit von kostspieligen Lautsprechersystemen, Lichtkonzepten und Technikzelten sei vorbei: „Das Strohsemmelfest hat gezeigt, dass sich die Leute gar nicht auf das Bühnenprogramm konzentrieren und sich eher davon gestört fühlen.“ Livemusik verspricht auch das Moonlight-Shoppingam 5. Mai, das in diesem Jahr namentlich die oft erklärungsbedürftige „Spätschicht“ ersetzt. Anstatt einmal mehr 30 Lautsprecher in der Mittelstraße zu verteilen, Aufpasser hinzustellen und – wie Wolfgang Jäger schmunzelnd zugibt – dessen „totgehörte“ Café-delMar-Playlist abzuspielen, werden in der Lemgoer Fußgängerzone diesmal fünf Pavillons aufgebaut sein, unter denen jeweils ein lokalerKünstler sein musikalisches Repertoire kredenzt. Damit in der Zeit von 19 bis 21 Uhr „nicht nur“ Gitarrenklänge durch die Mittelstraße hallen, ist Wolfgang Jäger auf der Suche nach einer instrumentalenAlternative bei derDetmolder Hochschule für Musik fündig geworden: Querflötenspielerin AnastasiiaToninagibtvorderSparkasseklassische Musik zum Besten und komplettiert das fünfköpfige Künstler-Line-Up um Chris Blevins (Marktplatz), Patrick Lueck (Mittelstraße 25), Matthias Nagel (Mittelstraße 106) und José Lopez (Waisenhausplatz). Als Vorgeschmack auf die „Gute Nacht der Kultur“ am 13. Mai (siehe hierzu die Seiten 13 bis 15) lockt eine dritte Veranstaltung für den kommenden Monat mit Livemusik: Beim „White Picnic“, das im Zuge des Tages der Städtebauförderung am 12. Mai im Auenpark stattfindet, treten das Duo „a.mie“ und Gitarrist Chris Blevins auf. 60 Bierzeltgarnituren stehen insgesamt zur Verfügung, die bei Lemgo Marketing reserviert werden können. Eine Übersicht der Veranstaltungen gibt es auf www.lemgo-marketing.de Das Programm von „Marktplatz Live“ ´ 4. Mai, The American Folk Revival:DenAuftaktmacht dasQuartett um den Lemgoer Sänger David Lübke, das mit Kontrabass, Gitarre, BanjoundMandolinedenursprünglichen Sound des amerikanischen Südens präsentiert. ´ 1. Juni, José Lopez & Friends: Spanische und lateinamerikanische Musik versprechen der spanische Sänger undGitarrist. ´ 6. Juli, Alex & Solid Jazz: Der Saxofonist Alexander Hartmann präsentiert mit AchimKück amKlavier Interpretationen von Swing-Standards, Bossa-Nova-Klassikern und ausgesuchten Pophits. ´3. August, Schlagsaiten Quantett: Latino-Rhythmen, BalkanBeats, Flamenco und Rock-Einflüsse bringt die Aachener Gruppe auf die Bühne. ´7. September, a.mie: Das Lemgoer Duo geht auf Zeitreise durch die französischeMusik–vonChanson bis Pop. Schauplatz: Das gemütliche Flair auf demLemgoer Marktplatz soll abMai mit Livemusik untermalt werden. Unter demTitel „Marktplatz Live“ sind fünf Konzerte geplant, die an jedem ersten Donnerstag imMonat (vonMai bis September) stattfinden und von denen auch die Außengastronomie profitieren soll. FOTO: LEMGO MARKETING LemGO 7 FREITAG 21. APRIL 2023

Glückwünsche: Wer in der Lemgoer Innenstadt ein neues Geschäft aufmacht, dem statten Wolfgang Jäger und Bürgermeister Markus Baier (Foto links) einen Besuch ab. In diesem Jahr stießen mitunter Ann-Kathrin Eggers (Inhaberin „Ankaplatz“, Foto links), Benjamin Schoder und Christian Brokmann (Geschäftsführer „Haushaltsauflösungen G.Rümpel“, Foto Mitte, 2.v.r.) und Gesa Abels (Inhaberin „KIND“-Hörgeräte) dazu. FOTOS: LEMGO MARKETING Neue Gesichter in der Mittelstraße Mit ihrem Angebot aus Gastronomie, Handel und Kultur sieht Marketing-Geschäftsführer Wolfgang Jäger die Lemgoer Innenstadt gut aufgestellt. Das Café Extrablatt ist nach wie vor in der Verlosung. NIKLAS BÖHMER Lemgo. Kahle Ladenlokale, kriselnde Ketten und abflauende Kaufkraft: Während die Landesregierung nach demSofortprogrammInnenstadt das nächste Millionenpaket auf den Weg bringen will, um den Innenstädten vielerorts neues Leben einzuhauchen, offenbart sich rund um den Lemgoer Marktplatz ein weitaus rosigeres Bild. Das liegt weniger an den zwar hübsch anzusehenden Frühlingsgewächsen entlang der Mittelstraße, als viel mehr am lebhaftenGeschäftstreiben in der City. 15 Verträge habe die Stadt allein aus dem Sofortprogramm Innenstadt abgeschlossen, frohlockt Lemgo-Marketing-Geschäftsführer Wolfgang Jäger, der dennächstendickenFischbereits seit einiger Zeit an der Angel hat. Auch die Stadt selbst, weiß Jäger zu berichten, beklage derzeit keine großen Leerstände. Vielmehr handele es sich dabei um einzelne Objekte, „von denen ich nur zwei sehen kann, die wirklich leer sind und wo ich nicht weiß, dass dort gerade etwas passiert“. Andere Leerstände befinden sich nach wie vor im Umbau, wie das Gebäude der ehemaligen Fleischerei Solfen, welches demnächst fertiggestellt werde. „Das ist für mich aber kein Leerstand im eigentliche Sinne“, erklärt Wolfgang Jäger. Seit zwei Jahren steht auch die Commerzbank in der Mittelstraße 117 leer. Längst ist bekannt, dass das Café Extrablatt (bekannt aus Detmold, Bad Salzuflen und Herford) starkes Interesse hegt, sich in dem dreistöckigen Gebäude niederzulassen.ZeitnahsollendieGesprächefortgeführtwerden, erst AnfangApril war das Mietverhältnis zwischen Commerzbank und Eigentümer ausgelaufen. Außerdem liebäugeln die Extrablatt-Gesellschaftermit einer Außengastronomie im Lippegarten (die LZ berichtete). Deutlich länger als die Commerzbank – nämlich 15 Jahre – stand laut Wolfgang Jäger das Gebäude an der Haferstraße 19 leer. Christian Brokmann und Benjamin Schoder von „Haushaltsauflösungen G.Rümpel“ schlugeneinneuesKapitel auf underöffnetendortAnfangMärzaufgut150 Quadratmetern ihren Lagerverkauf „Rümpelgold“, um gefundenen Schätzchen ein zweites Leben zu schenken. Auch ihr Geschäft profitiert von der Anschubfinanzierung durch das Sofortprogramm Innenstadt, undwirddemnachnochbis Ende dieses Jahres vom Land NRW gefördert. Schräg gegenüber, in der Haferstraße18,hat sichmitSchanisGiesler und ihremKosmetikstudio „Time to Relax by Schanis“ ein weiterer „Neuling“ imHerzen von Lemgo niedergelassen. In den ehemaligen Räumlichkeiten der Kaffeeküche in derMittelstraße39hatAnn-KathrinEggers ihr kleines, in mediterranem Stil eingerichtetesCafé„Ankaplatz“eröffnet.Inunmittelbarer Nähe, in der Mittelstraße 35, hat Inhaberin Jasmin Plaß Geschenkideen im Sortiment, das allen voranaus regionalenSpezialitätenbesteht. Mit ihrem Geschäft „Geschmackvoll – Schenken & Genießen“zogessiezuJahresbeginnvonLage nach Lemgo. „Gerade dieses Beispielhatmalwiedergezeigt,dassLemgo auch für Auswärtige ein sehr attraktiver Anlaufpunkt zum Einkaufen ist“, freut sich Wolfgang Jäger. Darüber hinaus gab es in diesem Jahr auch Geschäftseröffnungen, die ohne das Sofortprogramm über die Bühne gingen. So eröffnetemit „Kind“ inder Mittelstraße 71 ein neues Fachgeschäft rund ums Thema Hörakustik undHörgeräte. Wolfgang Jäger zeigt sich mit der momentanen Entwicklung sehr zufrieden, auch die neu gestaltete Fußgängerzone trage zu einem aufgeräumten Stadtbild bei. Bis zu 10.000 Besucher zähle die Innenstadt an Samstagen, im Durchschnitt seien es 7000: „Damit liegen wir in Lippe bei der Kaufkraftbindung auf Platz eins. Ich freue mich, dass zurzeit in Lippe der Ruf umgeht, zum Shoppen nach Lemgozukommen.AberdieStadthat einfach mit ihrer Mischung aus Gastronomie, Handel und Kultur eine hohe Aufenthaltsqualität. Das passt gerade.“ Doch Stillstand gibt es in einer Innenstadt bekanntlich selten. So bahnen sich auch in der Mittelstraße neue Veränderungen an: Der Geschäftsführer von Lemgo Marketinghabebereits Signale erhalten,wonach es für die Vintage-Boutique „Popbrain Fashion & Art“ und das Textilgeschäft „echt-anziehend“ wohl mit einem reinen Online-Handel weitergehenwird. LemGO 8 FREITAG 21. APRIL 2023

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Wiederauflage gelungen: Die Besucher genießen die gute Stimmung im Biergarten des Hotel Stadtpalais. Nach zweijähriger Corona-Pause war die Stadt bei „Lemgo macht ein Fass auf“ 2022 wieder gut gefüllt. ARCHIVFOTO: NICOLE ELLERBRAKE Auf zur längsten Theke Lippes! Mit leckeren Getränken und Spaß für die ganze Familie lockt „Lemgo macht ein Fass auf“ am 1. Mai. Alle Lokalitäten erreicht man ganz bequem zu Fuß, per Fahrrad oder mit dem Stadtbus. CHRISTINA PFROMMER Lemgo. Nach „Lemgo Live“ imMärz steht schon das nächste Lemgoer Event indenStartlöchern– amMontag, 1. Mai, werden in der AltenHansestadt wieder die Fässer vorgerollt. Seit Jahren begeistert „Lemgo macht ein Fass auf“ die Massen und lockt stets auch Besucher aus den Nachbarstädten an. Bei der 24. Runde der feucht-fröhlichen Traditions-Sause verwandeln in diesem Jahr wieder rund 30 Gastronomen aus der Innenstadt und denOrtsteilen die ganze Stadt von 11 bis 16Uhr in eine einzige große Theke. Neben Geselligkeit und schmackhaften Getränken – nicht nur vom Fass – erwartet die Gäste bei dem vom Lemgoer Wirteverein organisierten Event natürlich wie gewohnt ein buntes, familienfreundliches Programm sowie Livemusik und kulinarische Leckereien für jeden Geschmack. Neu dabei sind in diesem Jahr unter anderem die Alte Remise (Hotel Annenhof) am Abteigarten und „Court No. 12“, die neue Gastronomie des Tennisclubs Blau-Weiß am Steinstoß. Auch die „Schöne Aussicht“ kehrt nach einer Pause zurück zu „Lemgo macht ein Fass auf“. Lemgos traditionsreiches Ausflugslokal am Langenfelder Weg 80a gehört zu den Pionieren der Veranstaltung, die zurückgeht auf eine Idee des früheren „Schöne Aussicht“-Inhabers Andreas Niehage aus dem Jahr 1999. Das grundlegend Neue war damals der dezentrale Charakter, unterstützt durch einen Bustransfer. Und dieses Konzept ist bis heute erhalten geblieben: Nicht nur auf dem Marktplatz spielt die Musik. In der ganzen Stadt ist etwas los, auch auf den Dörfern. Musik ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen: Fast überall sorgen DJs, Solokünstler oder Livebands für Stimmung. Und auch bei der 24. Auflage sind wieder ganz verschiedene Stilrichtungen vertreten. So tritt an der „Zündkerze“ die „Red Cadillac Band“ auf, ein paar Meter weiter an der „Weiten Welt“ legen die DJs Phil Good und Michael Kesting auf. Am Liemer Krug spielen unter anderem die Lokalmatadoren von „In Search of a Rose“, das Restaurant am Ostertor hat die „Colibris“ eingeladen, bei „Pickertmädel“ gibt’s „Die Komplizen“ und „More or less“ auf die Ohren. Auch auf demMarktplatz ist Livemusik angekündigt, dazu können Besucher dort Cocktails und Aperol-Spritz genießen. In Hörstmar locken Lillet-Bar und Jägermeisterstation. Dazu tischen die Wirte Gegrilltes, Pizza, Bratwurst und Spareribs, Flammkuchen, Streetfood, Eis oder Pickert auf. Auch an den Nachwuchs wurde gedacht: Beim Kinderprogramm erwartet die Kleinen unter anderem eine Hüpfburg und Schnuppertennis. Als weitere Attraktion gibt es nach dem Erfolg in 2022 auch dieses Jahr wieder eine Oldtimerausstellung in der Mittelstraße. Von 9 bis Wer es bequemmag, fährt Stadtbus Musik, Gaumenfreuden und Kinderspaß LemGO 10 FREITAG 21. APRIL 2023

13 Uhr werden an verschiedenen Stellen historische „Schätzchen“ stehen, die man beim Vorbeischlendern bestaunen kann. Es lohnt sich also, den Tag über mehrereZiele anzusteuern.Das geht, gerade bei Sonnenschein, wunderbar zu Fuß oder per Fahrrad. Wer es bequemer mag, der muss sich nicht auf eine Lokalität beschränken, sondern steigt einfach in den Stadtbus und lässt sich zumLokal seinerWahl kutschieren. Die „Himmelblauen“ drehen dank der Unterstützung der Stadtwerke an diesem Tag wieder kostenlos ihreRundenund fahrendieKneipen in der Innenstadt und in den Ortsteilen Brake, Hörstmar, Lieme, Lüerdissen und Leese an. Das Auto kannalsogetrost stehenbleiben. „Die Busse fahren stündlich und folgen einer eigens ausgearbeiteten Route, die die speziell dafür entworfenen Flyer aufzeigen“, sagt Anja Limberg, Chefin des Wirtevereins Lemgo. Die sollen alsbald in diversen Geschäften ausgelegt werden. Die ersten Fahrten der Stadtbusse starten um 11.30 Uhr am Ostertor, die letzten um 16.30 Uhr. Und auch zu gewinnen gibt es etwas bei „Lemgo macht ein Fass auf“: ImRahmeneinerkleinenRallyekönnen Besucher Stempel sammeln. Zwei Stempelstationen, an denen man seinen Besuch registrieren lassen kann, gibt es in der Innenstadt, fünf auf den Dörfern. Wer drei verschiedene Stempel auf seinem Flyer gesammelt hat, darf am Gewinnspiel teilnehmen. Als Preise sind unter anderem Verzehrgutscheine der teilnehmenden Wirte im Wert von 200 und 100 Euro, Freikarten fürs Eau-Le Schwimmbad und Saunaland sowie kleine Fässer der Privatbrauerei Barre und attraktive Gewinne von der Detmolder Brauerei Strate zu ergattern. „Bleibt nur noch zu hoffen, dass das Wetter mitspielt, dann kann am 1.Mai dasAuto zuHause stehenbleiben und ein ordentliches Fass aufgemacht werden“, freut sich Anja Limberg. Stempel sammeln und tolle Gewinne absahnen Alte Schätzchen: Im vergangenen Jahr lockte eine Oldtimer-Show auch zahlreiche Autofans in die Innenstadt. ARCHIVFOTO: NICOLE ELLERBRAKE Proppevoll: Bei Sonnenschein stauen sich die Massen auf der Mittelstraße. ARCHIVFOTO: MARTINA REHSE Der Region verbunden – deutschlandweit für Sie im Einsatz. SCHLAU ELEKTROTECHNIK GMBH | Steinweg 12 – 16 | 32657 Lemgo | Tel.: (0 52 61) 93 95 - 0 www.schlau.de 13940001_800123 LemGO 11 FREITAG 21. APRIL 2023

Messtechnik mit höchster Präzision Als „ZEISS Vision Experte“ bietet Brillen Kuhlmann überdurchschnittliche Leistungen im Bereich der Augenoptik. Mit ebenso viel Leidenschaft widmet sich das Team der Hörakustik. Lemgo(am). „Heute muss eine Brille nicht nur die Augen unterstützen, sondern auch die Persönlichkeit ihres Trägers unterstreichen. Als ständiger Begleiter sollte sie zudem optimalen Tragekomfort bieten“, macht Sebastian Schröder, Geschäftsführer sowie Augenoptiker- und Hörakustikmeister bei Brillen Kuhlmann, den hohen Anspruch des traditionsträchtigen Fachgeschäfts an der Mittelstraße deutlich. 1911 von Uhrmacher- und Optikermeister Karl Kuhlmann gegründet, ist es nach wie vor ein inhabergeführtes Unternehmen – mit Konstanze und Ralph Frank an der Spitze. Nicht umsonst ist Brillen Kuhlmann zertifizierter „ZEISSVisionExperte“. „Durch unsere überdurchschnittlich hohe Beratungsqualität und den Einsatz innovativer Messtechnik haben wir die höchste partnerschaftliche Stufe in der Zusammenarbeit mit dem führenden Hersteller für Präzisionsoptik erreicht“, sagt Sebastian Schröder mit Stolz auf das gesamte Team aus Fachkräften (darunterdreiMeister),diesichdurch regelmäßige Schulungen auf dem Laufenden halten, wenn es beispielsweise um neueste Messsysteme oder Glastechnologien geht. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Brillen Kuhlmannmit der Firma Carl Zeiss Vision eng zusammen. Dadurch kann das Lemgoer Fachgeschäft seinen Kunden nicht nur Brillengläser erster Güte bieten, sondern auch mit höchster Präzision in der Messtechnik dienen. Das Video-Zentriersystem „i.Terminal“ von ZEISS etwa erfasst und berechnet die individuelle Anatomie des Kunden mit einer Präzision von 0,1 mm. Berücksichtigt werden dabei die natürliche Kopf- und Körperhaltung, die Position des Auges hinter dem Glas oder der Sitz der Brille im Gesicht. Insgesamt werden 16 Parameter pro Auge ermittelt, die direkt in die Brillenglasfertigung einfließen. Auch im Bereich der Refraktion (Sehanalyse) setzt Brillen Kuhlmann auf Präzision aus dem Hause ZEISS. Mithilfe des „i.Profiler“ kann ein individuelles Sehprofil der Augen erstelltwerden–quasi einoptischerFingerabdruck.DasGerätanalysiertauch ParameterwiekomplexeRefraktionsfehler, die mit herkömmlichen Sehtests nicht erfasst werden können. Im Zusammenspiel mit der „i.Scription“-Technologie, diedieSehwertebis auf einHundertstelDioptrieexaktbestimmt und dabei auch das Tag- und Nachtsehen berücksichtigt, erhält der Kunde eineBrillemit optimalemSehkomfort wie ihn nur „ZEISS Vision Experten“ anbieten könnten, ist Sebastian Schröder überzeugt. Eine Vielzahl an stets topmodischen Gestellen lassen auch beim Brillendesign keineWünsche offen. Zusätzlich zuden relevantenMessdaten für Gläser und Gestell wird ein geometrisches Abbild der Hornhaut erstellt, so dass gleichzeitig auch die notwendigen Werte für Kontaktlinsen vorliegen. In der Sehanalyse enthalten ist zudem immer ein Srceening-Test, der Auffälligkeiten oder Veränderungen etwa der Netzhaut oder des Augeninndendrucks ans Licht bringt. Und eine weitere Besonderheit: Kuhlmann fertigt Brillen noch selbst. „Dadurch können wir noch besser auf die individuellen BedürfnisseundWünscheunsererKunden eingehen und haben die Qualitätssicherung ineigenerHand“, soSebastian Schröder. Immer am Puls der Zeit, hat Brillen Kuhlmann das Myopie-Management neu in seinPortfolio aufgenommen. Durch die heute extreme Naharbeit am Bildschirm habe die Kurzsichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen stark zugenommen. Mit speziell gefertigten Brillengläsern und Kontaktlinsen könne dem Prozess entgegengewirkt werden, betont er. Mit ebenso viel Leidenschaft widmet sich das Kuhlmann-Team der Hörakustik. Zwei Meister stellen die kompetente Versorgung der Kunden mitmodernstenSystemen sicher. Das Angebot reicht vom nahezu nicht sichtbaren Im-Ohr-Gerät bis hin zu Systemen mit Smart-Technologie und Funktionen für Telefon, Musik oder Streaming. Kostenlose Hörtests sind bei Kuhlmann ebenso selbstverständlichwie das ProbetragenderGeräte, aber auch der Brillen und Kontaktlinsen. Kontakt: BrillenKuhlmann Mittelstraße 30 32657 Lemgo Tel. 05261/5182 info@brillen-kuhlmann.de www.brillen-kuhlmann.de Smarte Lösungen: Auch im Bereich Hörakustik ist Kuhlmann auf dem neuesten Stand der Technik. Präzision: Bei der Messtechnik für die Brillengläser und Kontaktlinsen überlässt das Kuhlmann-Team nichts dem Zufall. Starkes Team: (von links) Lukas Walter, Esther Kleinschmidt, Sabine Drewes, Sebastian Schröder, Astrid Hermsmeier, Ann-Katharina Rohn und Julia Rauchschwalbe. FOTOS: KRATZ + KRATZ FOTOGRAFIE PR-ANZEIGE

Fünf Stunden gute Unterhaltung Die „Gute Nacht der Kultur“ bietet im Mai ein abwechslungsreiches Programm aus Konzerten, Lesungen, Kunst-Performance und Comedy an 18 Orten in der Innenstadt. ANDREAS BARNEKOW Lemgo. „Eine Nacht – Viele Orte – Ein Preis“: Am Samstag, 13. Mai, kehrt die „Gute Nacht der Kultur” endlichwieder zurück.Das abwechslungsreiche Festival im Herzen der Alten Hansestadt macht von 18 bis 23 Uhr Kultur auf vielfältige Weise erlebbar. Die Besucher erwartet ein spannendes Lemgo-Erlebnis mit besonderer Atmosphäre. An 18 Orten, quer über die Stadt verteilt, werden mehr als 20 verschiedene Kulturprogramme im Kurzformat zu erleben sein. Von einem Kulturgenuss zum nächsten schlendern und die illuminierten Fassaden dabei auf sich wirken lassen; ein vielfältiges Programm entdecken, auch Mitmachen ist möglich. Los geht es bereits am Freitag mit einem Programm zum „Tag der Städtebauförderung“. Buntes Spektakel: Die Räume des Hexenbürgermeisterhauses lassen sich ganz neu erleben bei der Performance „La danse des esprits perdus“ (Der Tanz der verlorenen Geister) der Young Dansart Company. FOTO: DAVID POERTNER Volker Blume Immobilien Breite Straße 48 32567 Lemgo Tel. +49 171 315 146 7 info@immoblume.de Die KUNST des WOHNENS & das Wohnen mit Kunst + KUNSTGALERIE Regelmäßig wechselnde Ausstellung vor Ort IMMOBILIEN in OWL - Wir helfen Ihnen Ihren Ort zu finden! 14015301_800123 LemGO 13 FREITAG 21. APRIL 2023

1Im Frenkel-Haus liest der Schauspieler Joachim Ruczynski ausgewählte Passagen aus der Shmuel Raveh-Biografie. Komponistin, Sängerin und Multiinstrumentalistin Verena Guido interpretiert das Gelesene musikalisch. 2In der Galerie Außergewöhnlich 2.0in der Echternstraße erschafft ein Team aus Künstlerinnen und Künstlern in einer visuellen und akustischen Performance ein gemeinsames Bild mit Farbe, Rhythmus und Sound. Zur Livemusik von den Sanddornboys und DJ-Musik von KingSon entsteht in freier Improvisation ein großformatiges Gemälde. 3Das Atelier Neues Tor zeigt Skulpturen und mediale Dokumentationen von internationalen Projekten. Dazu unterstreichen leise Klänge der Harfe, gespielt von Elena Lippeck, die besondere Atmosphäre des Ateliers. 4Fabian Flender bietet in seinem Programm im Rathaus frivole Jonglage, rasanten Slapstick, absurde Magie und soliden Humor. 5In Kirche St. Nicolai ist Rudelsingen angesagt: Das gemeinsame Singen mit den beiden VollblutMusikern Tobias Sudhoff (piano, vocals) und Gereon Homann (drums, vocals) verspricht Spaß für alle. 6ImHaus Wippermann präsentiert Jens Heuwinkel sein „Glücksrad der Artistik“, mit dem er eine Brücke schlägt zwischen Schaustellerei und Artistik, die beide auf den Jahrmärkten vergangener Zeiten zu Hause waren. 7Im Stadtarchiv erwecken Manuela Stüßer und Patrick Hellenbrand vom Landestheater Detmold im Rahmen einer szenischmusikalischen Zeitreise augenzwinkernd ein altes „Lust-Spiel“ aus den 1970er Jahren aus dem Dornröschenschlaf. 8Das Hansehaus bietet musikalische Kuriositäten aus der „Überraschungstüte“. Musikerinnen und Musiker der städtischenMusikschule Lemgo improvisieren und laden zumMitmachen ein. 9In der Villa Exter nimmt der Verein Forward Lemgo seine Gästemit auf eineReisedurch60 Jahre jamaikanischer Musikgeschichte mit Reggae, Ska und Dancehall. 10Im Gemeindezentrum St. Johann balanciert Natalie Reckert als „Superheldin aus Zuckerguss“ nicht nur sich selbst, sondern auch schräge Ideen. Und Jens Ohle begeistert das Publikum mit waghalsiger Leiterakrobatik, knallharten Zirkusstunts und cooler Stand-up-Comedy. 11InderKircheSt.Marienentführt Organist und Komponist Michael Schütz das Publikum in dieWelt der populärenHits aus Pop, Rock und Filmmusik und liefert so Abba, Queen und Harry Potter auf der Kirchenorgel. 12Die Räume des Hexenbürgermeisterhauses lassen sich ganz neu erleben bei der Performance „La danse des esprits perdus“ (Der Tanz der verlorenen Geister) der Young Dansart Company. 13Der Kunstverein Lemgobezieht für eine Nacht Quartier in der Breiten Straße 48 (Immobilien Blume) und zeigt hier ausgewählte Werke der Künstlerin Barbara Schmitz-Becker, die ansonsten noch bis zum 2. Juni ihre Ausstellung „Seltene Gewächse“ in der Galerie Eichenmüllerhaus in LemgoBrake präsentiert. 14In der Kunstwerkstatt Eben-Ezer erleben Menschen mit und ohne Behinderung einen offenen Raum und Begleitung zur freien künstlerischen Arbeit. Nun wird sie zum offenen Atelier, das die Künstler und ihreWerke präsentiert. 15Ensemblemitglieder der Freien Theatergruppe STATTGESPRÄCH führen imGemeindehaus St. Pauli mit einfachsten Mitteln kleine Kurzspiele zur amüsanten Unterhaltung sowie berühmte Miniatur-Dramen, Einakter, Kabarettszenen und Monologe auf. Zwischen den Stücken spielen „The Streets“ Jazz-Standards und Easy-Listening-Klassiker, später tritt noch Gitarrist Norbert Meier auf. 16ImKastanienhausfindet ein Workshop mit dem Lemgoer DJ Sam Wood. Er zeigt, was ein DJ hinter demMischpult macht, was ein „Crossfader“ ist und wie man die Stimmung derMenge ordentlich anheizt. Der Eintritt ist frei. Tickets im Vorverkauf sichern Die Veranstaltungen im Auenpark sind frei, für die „Gute Nacht der Kultur“ ist das Kartenkontingent auf 1200 Tickets begrenzt. Es lohnt sich also, frühzeitig Karten imVorverkauf zu besorgen. Für Kinder bis zumAlter von 16 Jahren ist der Eintritt frei, ansonsten sind die Karten imVorverkauf für 8 Euro (bei Lemgo Marketing) und – soweit noch vorhanden – an der Abendkasse für 10 Euro zu haben. Mit Erwerb des Bändchens gibt es dann auch das Programmheft. Weitere Informationen stehen auch auf der Homepage der Stadt unter www.lemgo.de/gute-nacht-der-kultur. Balance-Akt: Im Gemeindezentrum St. Johann zeigt Jens Ohle waghalsige Leiterakrobatik, knallharte Zirkusstunts und Stand-up-Comedy. FOTO: JENS OHLE LemGO 14 FREITAG 21. APRIL 2023

17Die Stadtbücherei hat den Beatboxer, Poetry Slammer, Comedian und Gitarristen August Klar zu Gast. In den Pausen unterhält Zauberkünstler und Mentalist Patrick Bernecker die Besucher. 18Auf der Mittelstraßevor der Sparkasse vereint Tobi van Deisner erstklassige Ballonkunst mit Comedy. Von einer kleinen Luftballonfigur über ein zwei Meter großes Luftballonmotorrad bis hin zum „größten Luftballon aller Zeiten“. Unerwartete Begegnungen verspricht Pantomime Bastian, der mit seiner mobilen Candy-Bar inderInnenstadtunterwegs ist.Hier oder da taucht er auf und lädt ein zu einem non-verbalen Dialog. Charmant kredenzt er Kindern und Erwachsenen allerlei verführerische Leckereien – ein Fest für alle Naschkatzen! Der Verein Alt Lemgo öffnet die Tür zumNordturm der Kirche St. Nicolai. 35 Meter über dem Boden können Besucher Lemgo von oben genießen. Auftakt im Auenpark: Erst Picknick in Weiß, dann klettern Das Programm beginnt bereits am Freitag, 12. Mai, mit dem Programm im Rahmen der Städtebauförderung: Erstmalig wollen die StadtplanerdenneuenAuenpark in seiner ganzen Vielfalt präsentieren, indenallein1,6MillionenEuro an Fördermitteln geflossen sind. Dort wird es am Freitagabend ein „white picnic“ geben. Ab 18 Uhr sorgen das Duo „a.mie“ und Chris Belvins für die musikalische Untermalung des Abends, zu dem die Stadt alle Interessierten herzlich einlädt. Die Gäste – möglichst in Weiß gekleidet – kommen auf der Wiese oder auch an gedeckten Tischen zusammen, um die grüne Oase in unmittelbarer Stadtnähe zu genießen. „Nehmen Sie ihren Picknick-Korb mit unddeckenSie für Freunde undFamilie ein“, schreibt die Stadt Lemgo. Zudem gibt es ein kleines Gastronomieangebot (Imbiss & Getränke) vor Ort. Die Tische können vorab bei Lemgo Marketing kostenfrei reserviert werden. Am Samstag geht es im Auenpark am Erlentreff weiter. Dort startet um 15 Uhr ein sportliches Programm, unter anderem können sich die Besucher dann im Bouldern und Parkouring ausprobieren und die benachbarte Wiese zum Picknick nutzen. Vielfalt: (von oben) DJ Sam Wood legt im Kastanienhaus auf, die Sanddornboys spielen in der Galerie Außergewöhnlich 2.0, Tobias Sudhoff lädt in der Kirche St. Nicolai zumRudelsingen ein, und Jens Heuwinkel ist mit seinem „Glücksrad der Artistik“ im Haus Wippermann zu erleben. FOTOS: SAM WOOD; BEN HERMANNI; HERMANN WILLERS; JENS HEUWINKEL WeinhausLemgo_140x80mm_4c_04-2023.indd 1 05.04.23 10:53 14011801_800123 LemGO 15 FREITAG 21. APRIL 2023

„Macht ihr mal lieber Michael Nolting ist einer der Gründer von Lippe Open Air. Der an organisierte Festival Musikfans über Lippes Grenzen hinweg Lemgo-Lieme.MehrmalsklingeltandiesemVormittag das Handy von Michael Nolting. Als ihm das Display in diesemMoment aber den Namen des Anrufers anzeigt, entschuldigt er sich und greift flugs zum „Hörer“. Es ist die befreundete Architektin, die ehrenamtlich die Geländepläne fürs Lippe OpenAir (LOA) erstellt. Spontanwird für den Nachmittag ein Treffen auf demFestivalgelände an der Liemerheide arrangiert. Zu diesem Zeitpunkt sind es noch gut vier Monate bis zumEvent, das am4. und 5. August über die Bühne geht. Das Gespräch dauert nur wenige Sekunden. „Das hat sich jetzt ergeben. Architekten sind bekanntlich gefragte Leute. Damuss man die Gelegenheit am Schopf packen, wenn man schon großes Glück hat, dafür nichts bezahlen zu müssen“, hebt Veranstalter Michael Nolting auch an diesem Beispiel das große Miteinander hervor. Neben weiteren Künstlern ist der 51-Jährige als „DJ Mino“ traditionell selbst Teil des Programms. Rund 150 Helfer, darunter viele Freunde, Bekannte und Vereine aus dem Liemer Kern, stellen in diesem Jahr die bislang größte Auflage des LOA auf die Beine. Im Gespräch blickt Michael Nolting zurück auf die Anfänge des Festivals, gibt Einblicke in die Planung und erklärt das Erfolgsrezept. HerrNolting, erstmals ist das LippeOpenAir in diesem Jahr an beiden Tagen für 5000 Besucher ausgelegt. Mehr geht nicht, oder? MICHAELNOLTING: Mehr gibt die Infrastruktur der Liemerheide tatsächlich nicht her. Wir sind jetzt am Limit. Das ist aber überhaupt nicht schlimm, sondernindieserGrößenordnungnoch händelbar für uns. Mein Wunsch ist es, dieses Niveau mit Unterstützung von Wirtschaft, Stadt und Bevölkerung zu halten, so dass das Lippe Open Air auch in Zukunft ein fester Bestandteil in dieser Region bleibt. Dafür haben wir uns inzwischen breiter aufgestellt. Welche Herausforderungen bringt das höhere Besucheraufkommen in der Vorbereitung mit sich? NOLTING: Dass die Kapazitäten erhöht werden müssen. Wir vergrößern die Geländefläche um über ein Drittel, was quasi der Größe des bisherigen Zeltplatzes entspricht, der in diesem Jahr neu angeordnet und noch attraktiver gestaltet wird. Neben den bereits bekannten Parkmöglichkeiten imIndustriegebiet gibt es gegenüber vomFestivalgelände in diesem Jahr weitere Parkflächen, damit zumindest ein Teil der Besucher festivalnah parken kann. Auch sind mehr Toiletten eingeplant. Mit Singer-Songwriter Nico Santos hat man in diesem Jahr den wohl bislang größten Fang gemacht? NOLTING: Das ist sicherlich nochmal eine andere Dimension als in den Jahren zuvor. Zum einenfinanziell, zumanderenorganisatorischmit dem ganzen Drumherum. Es braucht eine größere Bühne, mehr Technik, es muss mehr abgezäunt und die komplette Infrastruktur angepasst werden. Dass wir bei dem Mehraufwand die Ticketpreise nur leicht anziehen mussten, verdankenwir einzig und allein den Sponsoren. Warumbraucht Nico Santos eine größere Bühne als Anna-Maria Zimmermann? NOLTING: (lacht) Das hängt in erster Linie mit der Show und dem darauf abgestimmten Lichtkonzept für seine Tour zusammen. Diese Voraussetzungen bekommt man schon im Vorfeld mitgeteilt. Wie hat man Nico Santos nach Lippe lotsen können? NOLTING: Wenn man seit 30 Jahren in dieser Branche ist, dann hat man über diesen Zeitraum hinweg viele Kontakte geknüpft. Nico Santos war seinerzeit für eine Glashaus-Party in Bad Salzuflen gebucht worden, als er natürlich noch weitaus weniger bekannt war. Die Kontakte von damals habe ich wieder versucht, aufleben zu lassen. Mit Erfolg. Auch der Freitag kann sich sehen lassen: Mit Partyschlagersängerin Mia Julia erwartet die Leute eine waschechte Ballermann-Institution... NOLTING: Absolut. Das Booking liegt auch schon eineinhalb Jahre zurück. Ansonsten hat man als Veranstalter keine Chance, und sie wäre an dem Wochenende woanders aufgetreten. An Lem 16 FREITAG 21. APRIL 2023

Persönlich Michael Nolting ist gebürtiger Lemgoer und seit mehr als 30 Jahren in der Eventbranche unterwegs. Als „DJ Mino“ hat der heute 51-Jährige in vielen, auch internationalen, Clubs aufgelegt und war lange Zeit für die GOPEntertainment-Gruppe deutschlandweit im Einsatz. Nebenbei gründete der dreifache Familienvater vor einigen Jahren mit der „Herzass GmbH“ seine eigene Agentur, die seitdem auf KomplettVeranstaltungskonzepte für Firmen spezialisiert ist und Künstlerverbindungen herstellt. Abgeschaltet wird in der Natur, Spaziergänge mit Labradordoodle „Cooper“ böten ihm eine willkommene Abwechslung. Darüber hinaus ist Michael Nolting leidenschaftlicher Saunagänger. Über seine Heimatstadt sagt er: „Ich bin sehr gerne hier, aber auch sehr gerne wieder unterwegs. Lemgo ist eine sehr schöne Stadt mit Menschen, die gewöhnlich etwas länger brauchen um aufzutauen, dann aber sehr aufgeschlossen sind.“ Über sein DJ-Dasein: „Es braucht das Gefühl für die richtige Musik, zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort.“ (nb) erst einen Flohmarkt“ nfängliche Hohn ist längst verstummt: Heute lockt das ehrenamtlich g nach Lieme. Die 13. Auflage verspricht eine Rekordkulisse. solchen Kalibern muss man früh dran sein, weil sie sehr schnell ausgebucht sind. Schon jetzt laufen also die Vorbereitungen für 2024? NOLTING: Zumindest habe ich parallel die Künstlergebucht.WenndaskommendeEventgeschafft ist, gehen wir Organisatoren uns alle aber erstmal vier Wochen lang aus dem Weg (lacht). Danach erfolgt zeitnah der Auftakt fürs nächste Jahr. Hatten Sie mal das Gefühl, dass Ihnen das alles über den Kopf wächst? NOLTING: Das habe ich immer wieder mal. Besonders stressig sind die letzten zwei Wochen vor dem Festival, denn eigentlich kommt immer alles auf einen Schlag. Das Telefon klingelt nonstop, alle Bereiche müssen im Vorfeld gleichzeitig jongliert werden. Die Nächte sind kurz, auch während des Events. Und zwischendurch kommen auch mal Zweifel auf, ob man das überhaupt allespackt.AberzumGlück ist amEnde immer alles gut gegangen. Jahrelang haben Andreas Kramp, Jobst Lenniger und ich für so ein Event in dieser Größenordnung geschuftet. Heute sind wir das größte Festival zwischenHannover,Dortmund und Paderborn, das nun auch überregional an Bekanntheit gewinnt. Was ist das Erfolgsrezept von Lippe Open Air? NOLTING: All das ist nurmöglichdurch die großeUnterstützung der ehrenamtlichenHelfer, der Sponsoren und der Stadt Lemgo. Dass die übrigen Einnahmen für den guten Zweck gespendet werden,motiviert alleBeteiligtenzusätzlich.Weil das Feedback aus derWirtschaft immer besser geworden ist, könnenwirdieTicketpreiseauf einem niedrigen Niveau halten. Uns war immer wichtig, dass jederdieMöglichkeit bekommensoll, auf dieses Festival zu gehen. Ohne die großzügige finanzielle Unterstützung der Firma Brasseler in diesemJahrwäre das bei diesenActs nie undnimmer möglich gewesen. Aus diesem Grund betonen wir immer wieder, dass das diesjährige LineUp alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist. Wie hat sich das Corona-Comeback angefühlt? NOLTING: Ich habe ein wesentlich „härteres“ Feiern erlebt und ausschließlich lachende Gesichter gesehen. Viele meiner Kollegen haben damals befürchtet, dass nichts wieder so wird, wie es mal war. Ich war immer davon überzeugt, dass es sogar besser wird, und das bekam ich im vergangenen Jahr bestätigt. Die Leute haben wieder mehr Spaß und wollen wieder etwas erleben, wollen verreisen, mal schön essen gehen. Natürlich muss jeder sparen, aber die Prioritäten haben sich nach Corona wieder verschoben. Das Ausgehverhalten hat wieder einen höheren Stellenwert bekommen. Spüren Sie im 13. Jahr von Lippe Open Air inzwischen so etwas wie Genugtuung? Vermutlich wird es auchWidersacherdieserIdeegegebenhaben, eingroßes Festival in Lippe zu etablieren? NOLTING: Die Stimmen gab es definitiv. Ich erinnere mich noch gerne an die Worte eines großes Kartenverkäufers, den wir in der Anfangszeit angefragt hatten, uns ein gewisses Ticketkontingent abzunehmen: „Leute, macht ihr mal lieber erst einen Flohmarkt, bevor ihr euch an so etwas heranwagt.“ Ich dachte mir damals: „Na warte, jetzt erst recht.“ Inzwischen hätte er Karten verkauft, aber die Aussage von damals habenwir uns gemerkt. Bei derPremiere imJahr 2010warenübrigens rund 2000 Leute da, die wir neugierig gemacht hatten. Wir haben mit Bands aus der Region angefangen, vieles steckte noch in Kinderschuhen. Aber wir wollten mal gucken, wie weit wir kommen. Gab es Rückschläge? NOLTING: Natürlich, nur so lernt man dazu. Da kommtmir sofort unser Fünfjähriges indenSinn, als wir viel Geld für den Auftritt von Jupiter Jones bezahlt hatten – und damit auf die Nase gefallen sind, weil wir die Preise zu hoch angesetzt hatten. Das waren Erfahrungswerte, die wir sammelnmussten. Seitdem ging es stetig bergauf? NOLTING:DieEinführung von„Mallorcameets Ibiza“hatunseinenextremenSchubgegeben,weil wir damit unbewusst den Zahn der Zeit getroffen haben.Musikgenres sindüberdie Jahremehrund mehr miteinander verschmolzen. Also haben wir uns damals gedacht: Warum nicht Partyschlager und EDM(Electronic Dance Music; Anm.d. Red.) unter einen Hut bringen? Heute wird genau dieses Crossover von der breiten Masse rauf und runter gehört. Abgesehen davon, war uns auch immer wichtig, die Meinungen und Verbesserungswünsche der Besucher mit einzubeziehen. Dieses Jahr ist daher als Krönung dieses ganzen Prozesses anzusehen. Das InterviewführteNiklas Böhmer. Bislang sei gut die HälftedesKartenkontingents verkauft. Tickets gibt es auf der Internetseite des Hermanns-Clubs. Link über diesen QR-Code. mGO 17 FREITAG 21. APRIL 2023

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