Lippisches Handwerk 2025

Dusche und Co. alterstauglich machen Ein klassisches Badezimmer in eine barrierefreie Version zu verwandeln, wird mit steigendem Alter zu einer immer wichtigeren Frage. Am besten wendet man sich mit dieser Aufgabe an einen Profi. ▶ Einschränkungen im Alter kommen oft schleichend und zeigen sich nicht selten besonders im Badezimmer: Ein gemütliches Bad in der Wanne wird zur Seltenheit, weil man fürchtet, nicht wieder selbstständig aus ihr herauszukommen. Die Fliesen auf dem Boden scheinen von Tag zu Tag rutschiger zu werden. Das Aufstehen von der Toilette fällt immerschwerer.UnddasAbspülendes Shampoos in der Duschkabine mit der Handbrause über dem Kopf ging auch schon mal einfacher. Das Bad ist der Raum in der Wohnung, in dem für ältere Menschen und für Menschen mit Einschränkungen viele Unbequemlichkeiten stecken – und auch Gefahren. Doch es gibt eine gute Nachricht: Man kann es mit überschaubarem Aufwandsoumgestalten,dassessichvon Menschen jeden Alters möglichst sicher und komfortabel nutzen lässt. Und dafür braucht man nicht einmal ein riesengroßes Badezimmer. „Bäder in Deutschland sind durchschnittlich nicht einmal zehn Quadratmeter groß“, sagt Jens Wischmann. Er ist Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft in Bonn (VDS). „Doch selbst auf dieser kleinen Fläche lässt sich mit geschickter Planung ein barrierefreies oder zumindest altersgerechtes Badezimmer gestalten.“ Wichtig ist, so viel Raum zu schaffen, dass sich die Bewohner auch mit einem Rollstuhl oder Gehhilfen gut darin bewegen können. Wird es dafür im Bad zu eng, kann zum Beispiel auf die Badewanne verzichtet und stattdessen eine bodengleiche oder bodenähnliche Dusche eingebaut werden. Die sollte allerdings nicht zu klein ausfallen. Laut Verbraucherzentrale NRW wäre eine Fläche von 1,20 Quadratmetern für die Dusche wünschenswert. Tragende Wände müssen für einen Badumbau aber nicht unbedingt aufgestemmt werden. Sollen Rohre und Leitungen neu verlegt werden,lassensichgroßeEingriffein Wand oder Boden vermeiden, wenn Vorwandinstallationen mit stabilen Verkleidungsplatten genutzt werden. Solche Tragsysteme aus Metall sindsehrstabilundbietenauchMöglichkeiten zur Befestigung von StützundHaltegriffen,zumBeispielneben dem WC und Waschtisch. Werden Elemente wie Waschtisch oder WC so angeordnet, dass sich Bewegungsflächen überlagern, wird noch einmal Platz gewonnen. Der Durchgang bei Badtüren sollte, wenn möglich, auf mindestens 80, besser 90 Zentimeter verbreitert werden. Außerdem wichtig: Die Tür sollte nach außen aufgehen, damit sie bei einem Unfall nicht von innen blockiert ist, so die Verbraucherschützer. Am besten ist es, für die Planung des Umbaus Fachleute hinzuzuziehen, die sich auf dem Markt der Sanitärprodukte auskennen und um deren Eigenschaften wissen. Das kann beispielsweise ein hierfür qualifizierter Sanitärfachbetrieb sein. Auch Wohlfahrtsverbände und Wohnberatungsstellen können Tipps geben. Da eine umfassende Badsanierung schnell mehrere Tausend Euro kosten kann, lohnt es sich zudem, sich über mögliche Fördermittel zu informieren. Mit den Programmen Barrierereduzierung – Investitionszuschuss (455B) und dem KreditAltersgerechtUmbauen(159) fördert etwa die KfW Maßnahmen zur Reduzierung von Barrieren – auch beim Badumbau. Für Einzelmaßnahmen kann man unter Umständen einen Zuschuss von bis zu 2500 Euro bekommen. (dpa/tmn) Ob am WC, in der Dusche oder am Waschplatz: Funktionale Accessoires gibt es auch passend zum Design des Bades. FOTO: HEWI/DPA-TMN Mittelstraße 33 · Tel. (05265) 9494-0 22499701_800125 22706901_800125 Lippisches Handwerk. Heizung / Sanitär 12 SAMSTAG 8. NOVEMBER 2025

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