Lippisches Handwerk 2025

Nicht übertölpeln lassen Aus der Wohnung ausgesperrt? In so einem Fall versprechen HandwerkerNotdienste schnelle Hilfe. Aber Vorsicht: Nicht alle Anbieter sind seriös. ▶ Ein verstopftes Rohr, eine verschlossene Haustür oder eine ausgefallene Heizung: Es gibt verschiedene Gründe, einen Handwerker-Notdienst zu verständigen. Doch eines kann in jedem dieser Fälle passieren: Dass man an unseriöse Anbieter gerät.SolchenutzendieNotlagederBetroffenen aus und berechnen überteuerte Leistungen, führen Reparaturen unsachgemäß aus oder verschwinden, ohne das Problem behoben zu haben. Darauf weist die Verbraucherzentrale Hessen hin. So beugt man für einen Notfall vor Damit das nicht passiert, sollte man besser schon örtliche Notdienste an der Hand haben, bevor ein Notfall eintritt. So fällt man unter Zeitdruck nichtaufschwarzeSchafeherein.Dafür kann es helfen, örtliche Handwerksbetriebe zu kontaktieren, Branchenverzeichnisse und OnlinePortale zu durchstöbern oder Tipps aus dem Bekanntenkreis aufzunehmen, raten die Verbraucherschützer. Einfach bei der Recherche in Suchportalen lieber etwas runterscrollen. Manche unseriöse Anbieter landen mit gekauften Anzeigen weit oben bei den Suchergebnissen. Deponieren Sie zudem einen Zweitschlüssel bei Freunden, Familienangehörigen oder Nachbarn in der Nähe.SowirdzumindestkeineHilfebenötigt, falls man sich nur ausgesperrt hat. Zuschläge in Maßen sind in Ordnung Tritt der Ernstfall aber doch irgendwann ein, sollten Betroffene eines unbedingt vermeiden: Barzahlung vor Ort, am besten noch per Vorkasse. Wurde das nicht vor Beginn der Arbeiten explizit vereinbart, haben Kunden das Recht auf eine detaillierte Rechnung, anhand derer sie möglicherweise strittige Posten überprüfen können. Die Rechnung und eine unbare Zahlweise ist außerdem wichtig, wenn die Handwerkerleistung im Nachhinein von der Steuer abgesetzt werden soll. Gut zu wissen: Nacht- und Notdienstzuschläge für die Leistungen zu erheben, ist der Verbraucherzentrale Hessenzufolgezwargrundsätzlichin Ordnung, wenn die Arbeiten nachts oder am Wochenende beauftragt wurden. Man sollte aber 50 bis 70 Prozent des Rechnungsbetrags nicht überschreiten – höhere Beträge seien branchenunüblich. Zudem dürfen die Zuschläge nur auf Arbeitsund Fahrtzeiten erhoben werden, nicht auf Materialkosten. Bei Streitigkeiten mit Handwerksbetrieben können sich Verbraucher an die Schlichtungsstellen der örtlichen Handwerkskammer wenden. Wer glaubt, auf Betrüger hereingefallen zu sein, geht besser gleich zur Polizei.DafürsolltenArbeitenundRechnungen genau dokumentiert werden – auch mit Fotos, rät die Verbraucherzentrale Hessen. Gibt es noch vor Ort Streit um die Zahlung, kann die Polizei auch sofort hinzugezogen werden. (dpa/tmn) Tippsfür barrierefreies Wohnen ▶ Im eigenen Bett aufwachen, den erster Kaffee am heimischen Küchentisch trinken und dann ohne Hindernisse duschen – viele Menschen möchten ihren Lebensabend zu Hause verbringen. Doch Wohnungen und Häuser sind oft nicht altersgerecht. Wie gelingt selbstbestimmtes Wohnen im Alter dennoch? Welche Maßnahmen kann man vorbeugend ergreifen? Hier einige Anregungen, wie man seine Wohnung vorausschauend gestalten kann, um auch später die Herausforderungen im Alltag noch lange meistern zu können. Wenn die Sehkraft nachlässt, die Muskeln schwächer werden und der Gang wackeliger wird, ist eines besonders entscheidend: „Platz schaffen“. Denn das schafft Sicherheit, so die Devise von Yvonne Jahn, die als WohnungsberaterinbeiderBundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e.V. arbeitet. Das Wichtigste ist dann: Stolperfallen vermeiden. SoliebeinemderTeppichläuferauch sein mag, im Alter kann er zur Sturzgefahr werden. Auch Türschwellen, Kabel oder herumstehende Einrichtungsgegenstände können dann gefährlich werden – also besser rechtzeitig entfernen, rät Jahn. Lassen sich Barrieren nicht eliminieren, sollte man diese in jedem Fall deutlich sichtbar machen und eventuell farblich markieren. „Auch das Kontrastsehen lässt im Alter nach, weshalb es gut sein kann, stärker mit Kontrasten zu arbeiten“, rät Felizitas Bellendorf von der Verbraucherzentrale NRW. Zudem sollten alle Wohnbereiche ausreichend beleuchtet sein. Bei der Suche nach neuen Sitzgelegenheiten sollte man auf Komfort und Sicherheit achten. Haben sie feste Lehnen, die das Abstützen möglich machen? Und sind sie hoch genug oder versinkt man darin? „Ein Sessel kann zur Falle werden, wenn man selbst nicht mehr herauskommt“, warnt Simon Eggert, Geschäftsleiter vom Zentrum für Qualität in der Pflege. Sämtliche Gegenstände des täglichen Bedarfs sollten gut erreichbar sein. Das gilt auch für die Toilette – auch hier ist Eggert zufolge die passende Höhe wichtig, um das Setzen und Aufstehen zu erleichtern. „Idealerweise hat man im Badezimmer eine gut begehbare Dusche, fest installierte Haltegriffe und Sitzgelegenheiten“, sagt Eggert. Rutschhemmende Böden im Nassbereich können ebenfalls für mehr Sicherheit sorgen. (dpa/tmn) Dokumentation ist entscheidend: Bei Problemen mit Handwerkern sollten alle Arbeiten und Rechnungen genau dokumentiert werden, um im Streitfall Beweise zu haben. FOTO: LAURA LUDWIG/DPA-TMN Lippisches Handwerk. Das Magazin 18 SAMSTAG 8. NOVEMBER 2025

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