TheaterZeit_Oktober_25

Der14-jährige Jonas hat es satt: Eines Tages hört er plötzlich auf zu essen. Beunruhigt rätseln seine Großmutter, die Eltern und Schwester Billie über die Gründe dieser Verweigerung. Gibt es Stress in der Schule? Will Jonas mit dem Stopp der Essensaufnahme seinen Protest ausdrücken? Aber wogegen? Rebelliert er gegen die Familie, die Gesellschaft, gegen alles? Schwer zu sagen, denn gleichzeitig mit dem Essensstreik verweigert Jonas auch jegliche Kommunikation. Jonas’ Aktion erinnert an den Aktivismus von Gruppen der Letzten Generation — Klimaaktivist*innen, die durch Mittel des zivilen Ungehorsams für Maßnahmen der Regierung zur Einhaltung des Übereinkommens von Paris kämpfen. Das bedeutet: eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf weniger als 1,5 Grad über der vorindustriellen Zeit. Somit soll die Erde vor einer Heißzeit geschützt werden, die von Hitzeextremen, Starkniederschlägen und Dürren sowie einer zusätzlichen Erhöhung des Meeresspiegels geprägt wäre. Eine solche Heißzeit riskiert den Tod von Millionen von Menschen, die Naturkatastrophen zum Opfer fallen, die aus ihren Heimatgegenden fliehen müssen und Hab und Gut verlieren. Durch den Hungerstreik der Aktivist*innen, der im September 2021stattfand, sollte die Dringlichkeit der Forderungen zum Klimaschutz verdeutlicht und ein Gespräch mit der Politik herbeigeführt werden. Die Aktion wurde mit sehr gemischten Reaktionen empfangen, generierte aber definitiv mediale Aufmerksamkeit. So macht sich auch Jonas’ Schwester Billie das unübliche Verhalten ihres Bruders zunutze, um ihn zum Social-Media-Star zu machen und zum Märtyrer einer weltweiten Protestbewegung zu stilisieren. Was Jonas aber eigentlich zum Hungern bewegt, bleibt unklar — denn er bleibt schweigsam. Foto: © Landestheater Detmold/Jochen Quast/pink gorilla design Nach dem Essen 14+ von Simone Kucher Regie: Magdalena Schönfeld Bühne und Kostüm: Martin Kukulies Dramaturgie: Magdalena Brück Mit: Maja Grahnert, Ewa Noack, Alexandra riemann, Sebastian Zumpe Premiere: Freitag, 14. November 2025, 19:30 Uhr, Grabbe-Haus Weitere Vorstellungen: Di 18.11. / Mi 19.11. / Do 20.11. / Fr 28.11. / Sa 29.11. / Do 4.12. / Sa 6.12. / Fr 26.12.2025 (18:00) / So 11.1. / Fr 20.2. / Fr 27.2.2026, jeweils 19:30 Uhr, wenn nicht anders angegeben NachSpiel – das Publikumsgespräch: Fr. 28.11.2025 Muss man essen, was auf den Tisch kommt? Premiere: Nach dem Essen Text: Magdalena Brück 12 PrEMIErE

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