25 Text: Emilia Ebert THEATERZEIT! ALLES STEHT KOPF ! Die Pubertät — eine ganz besondere Zeit der Übergänge und Veränderungen. Der Übergang vom Kind zum Erwachsenen-Dasein verändert nicht nur das äußerliche Erscheinen einer Person, sondern stellt dabei auch hormonell so einiges auf den Kopf. Ein Grund, warum pubertierende junge Menschen häufig als besonders »anstrengend« wahrgenommen werden. Doch was dahintersteckt, ist wesentlich mehr, als wir als Gesellschaft vermuten. Neben der Überforderung, die damit einhergeht, dass sich der Körper so rasend schnell verändert und man in eine unbekannte Welt hineingeworfen wird, passieren im Gehirn beinahe unbemerkt wichtige Prozesse. Bestimmte Bereiche, insbesondere die, die in unserem Gehirn für die Weiterentwicklung und Steuerung unserer Emotionen zuständig sind, verknüpfen sich neu und erweitern sich. Deswegen erleben Jugendliche häufig intensivere und unkontrollierbarere Gefühlsausbrüche als zuvor, oder später als Erwachsene. Diese vollkommen neue Umgebung in ihrem Körper, die sich teilweise innerhalb weniger Wochen und Monate fortlaufend verändert, überfordert die Betroffenen zu Recht, sodass es in der »heißen« Phase der Pubertät zu regelmäßigen Konflikten mit ihrem direkten Umfeld kommt. Alles, was bisher vertraut und bekannt war, so wie der eigene Körper, die Stimme, Freundschaften, das Verhältnis zu den eigenen Eltern, Geschwistern etc., ändert sich abrupt und stellt alle Beteiligten vor eine große Herausforderung. Die Jugendlichen sehen sich dabei auch mit Gefühlen konfrontiert, deren Bedeutung sie nun nicht mehr eindeutig zuordnen können oder neu definieren müssen. Die empfundene Liebe, die man bislang nur zu bestimmten Personen wie den Eltern, Geschwistern, dem Haustier oder Kuscheltier empfunden hat, wird erweitert mit einer ersten Verliebtheit und dem ersten Herzschmerz. Außerdem gibt es neben den bisher bekannten Verlangen und Reizen eine weitere neue unbekannte zu betretende Welt: die der Sehnsüchte und des sexuellen Verhaltens. Doch was geht in den Jugendlichen vor? Was bedeutet dieser Umbruch alles Bekannten im Kopf der Jugendlichen? Das Junge Theater widmet sich in dieser Spielzeit dem Thema »Gefühle« und hat gemeinsam mit dem Team von der Uraufführung »VIEL ZU FEEL« erkundet, was uns in der Pubertät vor so große Herausforderungen stellt. Wir begegnen Sammy — einem12-jährigen jungen Menschen in der Pubertät. Als Sammys Mama eines Morgens zum Wecken in Sammys Zimmer kommt, findet sie ihr wesensverändertes Kind wieder. Sammy antwortet nicht, oder nur einsilbig, hat keine Lust auf Schule, Aufstehen oder Frühstück und will nicht sagen, was los ist. Oder besser gesagt: Sammy kannnicht sagen, was los ist! Mit einem Gefühl, das sich nicht zuordnen und benennen lässt, ist Sammy in ihrem Alltag konfrontiert. Zeitgleich ist in der Parallelwelt der Gefühle ein kleines Gefühl, das ein ähnliches Problem hat wie Sammy. Es weiß nicht, wo es hingehört, was es ist, gut oder schlecht? Oder irgendwas dazwischen?. Mit freundlicher Unterstützung der Theaterfreunde VIEL ZU FEEL 10+ Auftragswerk des Landestheaters Detmold Komposition von Patrick Schäfer, Libretto von Aileen Schneider Musikalische Leitung: Michael Spassov / Regie: Maren Schäfer / Bühne und Kostüm: Theresa Scheitzenhammer / Ausstattungskonzept: Oktavia Herbst / Dramaturgie: Emilia Ebert / Mit: Hojin Chung, Euichan Jeong, Boyoung Lee, Milica Milić Premiere: Mittwoch, 29. Oktober 2025, 10:30 Uhr, Junges Theater Weitere Vorstellungen: Fr 31.10. / Mi 5.11. / Mi 12.11. / So 16.11. (16:00 Uhr) / Mi 19.11. / Mi 26.11. / Di 9.12.2025 / Di 17.2. / Mi 18.2. / Do 30.4. / Mo 4.5.2026 jeweils 10:30 Uhr, wenn nicht anders angegeben
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