5 ImNovember2025kann das Theater in Detmold aufeine200-jährigeGeschichtezurückblicken— und dieser »Geburtstag« wird natürlich gebührend gefeiert! Das Jubiläum wird in einer Festwoche vom1. bis 8. November mit verschiedenen Veranstaltungen fröhlich und festlich begangen, denn heute wie gestern ist das Landestheater Detmold ein Ort der Begegnung und des Austausches mit den Menschen der Stadt und der Region. Ihren Höhepunkt werden die Feierlichkeiten in einem Festakt am 8. November im Großen Haus des Landestheaters erfahren, davor aber wird ein vielfältiges Programm dazu einladen, das Theater und seine Beschäftigten von ganz unterschiedlichen Seiten kennenzulernen. So wird es unterschiedlichste Führungen hinter die Kulissen des Theaters geben, unter anderem eine Architekturführung, Familienführungen und Führungen durch die Werkstätten. Probenbesuche laden dazu ein, den Entstehungsprozess einzelner Produktionen hautnah mitzuerleben, in verschiedenen Gesprächsrunden jeweils um17:00Uhr im Landestheater werden Themen rund um das Theater reflektiert. Ungewöhnliche Formate wie ein Frühstück in der Tischlerei des Theaters runden das Festwochen-Programm ab. Das genaue Programm wird Mitte Oktober unter www.landestheaterdetmold.de veröffentlicht und auch in gedruckter Form in den Spielstätten des Landestheaters und an der Theaterkasse erhältlich sein. Die Detmolder Theatergeschichte begann im Jahr 1825, in dem das Theater als Hoftheater von Fürst Leopold II., dem Sohn der Fürstin Pauline, begründet und mit Wolfgang Amadeus Mozarts Opera seria »Titus, der Gütige« am8. November feierlich eröffnet wurde. Auf dem Spielplan der Detmolder*innen standen von Anfang an sowohl Musiktheater als auch Schauspiel. Johannes Brahms als Chordirektor, Albert Lortzing sowie Christian Dietrich Grabbe waren dem Theater verbunden. Rasch hatte sich das Haus ein umfangreiches Repertoire und einen guten Ruf weit über die Grenzen des Fürstentums hinaus erarbeitet. Die wechselvolle Geschichte des Theaters kumulierteam5.Februar1912allerdings in einer Katastrophe: Das Theater brannte bis auf die Grundmauern nieder. Mit der Gründung des »Lippischen Theatervereins«, dessen Hauptträgerschaft die Stadt Detmold bildete, sowie unterstützt von Fürst Leopold IV. und privaten Geldgebern, wurde der Grundstock für den Wiederaufbau des Theaters gelegt. So konnte man bereits im Jahre 1914 — trotz Ausbruch des Ersten Weltkrieges — mit der Errichtung eines neuen Theatergebäudes auf den Grundmauern der Ruine beginnen. Nach dem Ende des 1. Weltkriegs, am29. September 1919, konnte der Neubau des Theaters mit Lortzings »Undine« wiedereröffnet werden — eine gesamtgesellschaftliche Höchstleistung! Der2. Weltkrieg war erneut eine einschneidende Zäsur: Wie alle deutschen Bühnen stellte auch das Landestheater Detmold am1. September 1944 im Zeichen des totalen Kriegseinsatzes den Spielbetrieb ein. Erst ab 1952 konnte sich der Spielbetrieb im Landestheater Detmold wieder normalisieren und wurde in den folgenden Jahrzehnten kontinuierlich ausgebaut. Heute ist das Landestheater Detmold das größte der vier Landestheater in Nordrhein-Westfalen und das einzige mit einem Musiktheater- und Ballettensemble. Knapp50 Prozent der über 600 Vorstellungen pro Spielzeit werden in Städten und Gemeinden des gesamten Landes NordrheinWestfalen sowie deutschlandweit gezeigt. Das Haus beschäftigt knapp 330 Mitarbeiter*innen und wird seit dem1. August 2006als gemeinnützige GmbH geführt. Seit der Spielzeit 2024/25 wird das Landestheater künstlerisch von Intendantin Kirsten Uttendorf geleitet, gemeinsam mit dem kaufmännischen Geschäftsführer Stefan Dörr haben beide die Geschäftsführung inne. Die Gesellschafter der Landestheater Detmold GmbH sind der Kreis Lippe, die Stadt Detmold, der Landesverband Lippe, die Stadt Paderborn, der Kreis Paderborn, das Staatsbad Bad Oeynhausen GmbH, sowie der Verein zur Förderung des Landestheaters Detmold. Stephan Prinz zur Lippe ist als Vorstand der Theaterfreunde und regelmäßiger Besucher dem Landestheater Detmold stets verbunden. Text: Susanne Springer THEATERZEIT!
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