Lemgo. Der Landesverband Lippe will einen Kulturmanager einstellen. Kritiker befürchten, dass dieser neu zu schaffenden Stelle der derzeit vakante Posten des Direktors des Landesbibliothek in Detmold geopfert werden könnte. Befeuert wird die Sorge der Kritiker durch eine Beschlussvorlage für die Sitzung des Landesverbands-Hauptausschusses am 22. Oktober (Beginn: 15.00 Uhr, Sitzungssaal Schloss Brake).<br /><br />Diesem Papier zufolge sollen die Politiker über beide Stellenbesetzungen in einem Zuge entscheiden. Der neu zu schaffenden Abteilungsleitung Kultur sollen künftig die Leitungen der einzelnen Kultureinrichtungen unterstellt sein. Auf diese Weise solle die Kulturarbeit des Verbandes stärker koordiniert werden. Zugleich soll, so heißt es in der Vorlage, das Besetzungsverfahren für die Direktorenstelle der Landesbibliothek aufgehoben und beendet werden.<br /><br />Die Entscheidung über diese Stellenbesetzung solle „zurückgestellt“ werden: „Der zukünftigen Kulturabteilungsleitung soll damit zusätzlicher Gestaltungsspielraum für eigene organisatorische Vorschläge eingeräumt werden.“ Die SPD-Fraktion der Verbandsversammlung interpretiert diese Pläne grundlegend anders. Weil Verbandsvorsteherin Anke Peithmann unbedingt einen Kulturmanager einstellen wolle, dafür aber das Geld fehle, sei sie bereit, die derzeit noch offene Direktorenstelle der wissenschaftlichen Bibliothek zu opfern, schreibt Fraktionschef Andreas Kuhlmann.<br /><br />Eine Lesart, gegen die die Verbandsvorsteherin sich verwahrt. „Ich finde es unzulässig, so eine Folgerung zu ziehen. Es geht aus der Vorlage nicht hervor, dass die Stelle des Bibliotheksdirektors zur Gegenfinanzierung der Kulturmanager-Stelle herangezogen wird“, sagt Peithmann. Vielmehr gehe es um eine strategische Entscheidung.<br /><br /><span style="font-style: italic;">Mehr in Ihrer LZ.</span>