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Perfide Masche: Betrüger bringen besorgte Salzuflerin um tausende Euro

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Telefon (© Symbolfoto: Pixabay)

Bad Salzuflen. Betrüger haben in Bad Salzuflen mit einer äußerst perfiden Masche Beute im Wert von mehreren tausend Euro gemacht. Nach Angaben der Polizei erhielt eine Salzuflerin am Vormittag einen Anruf, in dem sich eine Frau als ihre Tochter ausgab. Mit den Worten "Mama, es ist etwas Furchtbares passiert!" begann die mutmaßliche Täterin die Salzuflerin unter Druck zu setzen und übergab dann das Telefonat an eine vermeintliche Polizeibeamtin.

Diese beteuerte laut Pressebericht: Ihre Tochter habe bei einem Unfall den Tod von drei Menschen verschuldet und die Angerufene müsse nun eine Kaution für sie stellen. In den folgenden Stunden wurde die Bad Salzuflerin telefonisch massiv bedrängt und so sehr verunsichert, dass sie die Täter - angeblich Polizisten in zivil - am Nachmittag schließlich ins Haus ließ, heißt es weiter.

Es handelte sich um eine Frau im mittleren Alter, etwa 1,65 m bis 1,70 m groß, mit blonden Haaren über denen sie eine Mütze trug und um einen sehr schlanken Mann, etwa 1,80 m bis 1,85 m groß mit kurzen, dunklen Haaren. Die beiden kamen in einem Auto, das laut Polizei nicht näher beschrieben werden kann.

Die mutmaßlichen Täter ließen sich von der Hausbewohnerin Geld, Wertsachen und Sparbücher im fünfstelligen Eurowert aushändigen und flohen. Zeugen, die Hinweise auf die Täterin und den Täter geben können oder in den Nachmittagsstunden ein verdächtiges Fahrzeug in der Waldemeinestraße gesehen haben, können das Kriminalkommissariat 6 unter der Telefonnummer (05261)9330 informieren.

Polizei warnt vor Betrugsmaschen

"Das kann mir nicht passieren!",  hört die Polizei laut Pressemitteilung immer wieder, wenn sie über Betrugsmaschen aufklärt. Doch man unterschätze schnell, wie geschickt  Täter vorgehen. Obwohl die Maschen der Betrüger bekannt sind, haben diese immer wieder Erfolg, schreibt die lippische Polizei. "Die Täter spielen mit der Hilfsbereitschaft und mit den Ängsten ihrer Opfer. Dabei bauen sie erheblichen Druck auf, so dass die Betroffenen zum Beispiel durch die Sorge um einen geliebten Menschen keinen klaren Gedanken fassen können. Besonders perfide ist dabei, dass sich die Betrüger immer wieder als Polizeibeamte oder andere Amtsträger ausgeben, von denen die Opfer sich eigentlich Hilfe erhoffen."

  • Die Polizei rät, verdächtige Anrufe frühzeitig zu unterbrechen. Es sei wichtig, sich Zeit zu verschaffen, um klare Gedanken zu fassen und die Kontrolle über die Situation zurückgewinnen zu können.
  • Angebliche Verwandte und Bekannte sollten lieber auf den bekannten Nummern zurückgerufen werden, um sicher zu gehen, wer tatsächlich am Telefon ist.
  • Am besten eine Vertrauensperson mit ins Boot holen und die und die Polizei informieren.
  • Wer trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Opfer weird, sollte sich laut Polizei nicht scheuen, den Notruf 110 zu informieren. Je schneller die Beamten von einem Betrug erfahren, desto besser können Opfer unterstützt und weiterer Schaden abwendet werden, heißt es.

Im vorliegenden Fall konnte mithilfe der Bank gesichert werden, dass die Täter nicht über die Werte auf den gestohlenen Sparbüchern verfügen können, heißt es im Polizeibericht.

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