Kreis Lippe/Bad Salzuflen. Pfarrer Andreas Gronemeier, Superintendent der Klasse West, erläuterte bei der Begrüßung der Gäste: „Wir sind in der evangelisch-reformierten Stadtkirche zu Gast, weil diese Gemeinde sich vergangenes Jahr spontan entschloss, jede bei der Gemeinde eingehende Spende für die Flutopfer zu verdoppeln.“ Unter dem Titel „Krisen, Hilfe, Transparenz“ hat Pfarrer Ulrich T. Christenn, Koordinator der Fluthilfe bei der Diakonie Rheinland, im Gemeindehaus der evangelisch-reformierten Gemeinde Bad Salzuflen über die Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe (DKH) informiert. Höhere Spenden als im Vorjahr Die DKH sei nach dem Hochwasser im Ahrtal sofort zu Stelle gewesen. Viele lippische Kirchengemeinden und Spender hätten die Arbeit unterstützt. Das Spendenaufkommen für die DKH insgesamt lag aus dem Bereich der Lippischen Landeskirche in 2021 mit 171.561 Euro um 39 Prozent höher als im Vorjahr, was auf die Solidarität mit den Opfern der Flutkatastrophe zurückzuführen sei, heißt es in einer Pressemitteilung. Christenn berichtete, wie Spendengelder im Ahrtal eingesetzt wurden. Innerhalb kürzester Zeit konnten 3,5 Millionen Euro demnach als Soforthilfen ausgezahlt werden. Für rund eine Million Euro wurden Sachspenden und Trockner verteilt. Sechs Millionen Euro Haushaltsbeihilfen und zehn Millionen Euro Wiederaufbauhilfen wurden ausgezahlt, so die Mitteilung. 60 Mitarbeiter bieten Hilfe an Christenn betonte, dass das Flutgebiet nicht aufs Ahrtal begrenzt sei, sondern von Hagen übers Sauerland bis nach Trier reiche. Bargeld allein helfe aber nicht. „Wir haben rund 60 Mitarbeiter in zehn Regionen, die von Haus zu Haus gehen und Hilfe anbieten. Sie besuchen Betroffene, helfen beim Ausfüllen von Formularen und stehen bei Problemen und Ängsten zur Seite.“ Gemeinschaftsstärkung durch Quartiersprojekte werde immer wichtiger. „Viele Häuser und Straßen stehen leer, da Menschen wegziehen. Die Menschen müssen wieder zusammenfinden und neue Gemeinschaften bilden, um sich gegenseitig zu stärken.“ Der Weg zurück in die Normalität sei für die Betroffenen der Flut noch lang, und die Diakonie bleibe vor Ort.