Unternehmen informieren sich, wie Beruf und Pflege zu vereinbaren sind

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Thorsten Brinkmann (von links), Anika Peuser und Melina Grothues im Gespräch mit Moderatorin Jeanette Kuhn. - © Servicezentrum Vereinbarkeit
Thorsten Brinkmann (von links), Anika Peuser und Melina Grothues im Gespräch mit Moderatorin Jeanette Kuhn. (© Servicezentrum Vereinbarkeit)

Bad Salzuflen. Fachkräfte zu sichern, wird immer wichtiger – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels. Punkten können Unternehmen zum Beispiel, wenn sie ihren Mitarbeitern die Vereinbarkeit von Beruf und privater Pflegeverantwortung ermöglichen. Schließlich werden in NRW rund 85 Prozent aller Pflegebedürftigen zuhause von Angehörigen betreut. Oftmals sind die parallel berufstätig.

In Bad Salzuflen hat nun eine Info- und Netzwerkveranstaltung für Arbeitgeber und Personalverantwortliche zum Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Pflege – Ein Beitrag zur Fachkräftesicherung“ stattgefunden. Eingeladen hatten der Kreis Minden-Lübbecke sowie die Familienbetreuung des Kreises Lippe (FABEL). Hintergrund ist das Landesprogramm „Vereinbarkeit Beruf und Pflege“, mit dem pflegende Berufstätige einerseits entlastet und Unternehmen, die teilnehmen, andererseits Fachkräfte halten und neue hinzugewinnen sollen.

Bürgermeister spricht aus eigener Erfahrung

Schon beim Begrüßungstalk machte Bürgermeister Dirk Tolkemitt deutlich, dass das Thema Fachkräftesicherung am Wirtschaftsstandort wichtig sei. Er selbst habe erfahren, wie ein Kollege durch eine plötzlichen Pflegesituation aus der Bahn geworfen wurde – und wie wichtig es sei, dass Arbeitgeber und Kollegen unterstützen und helfen.

Georg Oberkötter, Referent im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, wies im Verlauf auf die Doppelrolle hin, die Bad Salzuflen hier habe: einmal als klassischer Wirtschaftsstandort mit vielen privat pflegenden Beschäftigten, zum anderen aber auch als Gesundheitsstandort, der etwa durch das Angebot von Kuren für pflegende Angehörige aus dem gesamten Land eine Rolle spiele.

Vor Ort konnten sich die Teilnehmer mit regionalen Akteuren der Pflegewelt verknüpfen, verschiedene Beratungsstellen und Regionalbüros waren dazu mit Infoständen und Ansprechpartnern vertreten.Zum Abschluss gab es auch noch ein paar Zahlen: 48 Prozent aller pflegenden Beschäftigten machten diskriminierende Erfahrungen bei der Arbeit, führte Johanna Nicodemus von „Prognos“ aus. In Bad Salzuflen konnten nun Ansätze gezeigt werden, wie dies in Unternehmen vermieden werden kann.

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