Bakterien! Stadtwerke schlagen Alarm: 23.000 Bad Salzufler müssen Trinkwasser abkochen

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So sauber und klar es aussieht, ist es offensichtlich nicht: Das Trinkwasser könnte in großen Teilen von Bad Salzuflen mit Bakterien verunreinigt sein. Symbolfoto: Pixabay - © Pixabay
So sauber und klar es aussieht, ist es offensichtlich nicht: Das Trinkwasser könnte in großen Teilen von Bad Salzuflen mit Bakterien verunreinigt sein. Symbolfoto: Pixabay (© Pixabay)

Bad Salzuflen. Hiobsbotschaft am Montagabend: Mehr als jeder Dritte Haushalt in Bad Salzuflen muss mit sofortiger Wirkung sein Trinkwasser abkochen, wie die Stadtwerke mahnen. Von der dringenden Empfehlung betroffen sind mit Schötmar und Werl-Aspe/Knetterheide die beiden größten Ortsteile. Auch in Holzhausen, Retzen und Wülfer-Bexten sind die Wasseranschlüsse betroffen – insgesamt also mehr als 23.000 Menschen. Der Grund: bakterielle Verunreinigungen, so die Stadtwerke Bad Salzuflen.

Das Problem wurde bei einer aktuellen Analyse des Trinkwasser entdeckt. Unter anderem ist es bei Versorgungsunternehmen üblich, bei Neuanschlüssen eine Frischwasserprobe zu nehmen und zu untersuchen. Der Mitteilung von Pressesprecher Johannes Dittmar zufolge sind die Stadtwerke bereits in Kontakt mit dem Gesundheitsamt des Kreises Lippe. Denn die Anweisungen beruhen auf dessen Expertise.

Beim Duschen aufgepasst!

Nicht abgekocht sollte das Trinkwasser in den genannten Ortsteilen weder getrunken noch bei der Zubereitung von Lebensmitteln Verwendung finden. Auch fürs Zähneputzen empfiehlt das Gesundheitsamt, entweder abgepacktes beziehungsweise abgefülltes Wasser zu verwenden oder das Leitungswasser zuvor richtig abzukochen. Was bedeutet: aufkochen und zehn Minuten abkühlen lassen.

Zur Körperpflege, sprich zum Händewaschen, Duschen und Baden, bleibt das Leitungswasser hingegen geeignet, allerdings sollte man darauf achten, es nicht zu schlucken. Besondere Vorsicht gilt beim Kontakt mit offenen Wunden, der zu vermeiden sei.

Kaffeemaschine muss bestimmte Temperatur schaffen

Bei Kaffeemaschinen kann das Leitungswasser eingesetzt werden, sofern die Maschine es auf mindestens 82 Grad erhitzt. Um Kaltgetränke oder Eiswürfel herzustellen, sei auf das abgekochte Wasser zurückzugreifen, solange die Einschränkung anhält. Wäschewaschen ist mit dem potenziell betroffenen Leitungswasser weiter möglich – allerdings sollte die Waschtemperatur 40 Grad nicht unterschreiten. Bei der Spülmaschine heißt das Motto: Energiesparmodus aus – „Geschirr aus dem Geschirrspüler ist unbedenklich, sofern das Gerät mit Temperaturen über 60 Grad spült und trocknet“, unterstreichen die Stadtwerke.

Auf Anordnung des Gesundheitsamtes setzen die Stadtwerke dem Trinkwasser nun vorübergehend Chlor zur Desinfektion zu – ein Verfahren, das von der Trinkwasserverordnung gedeckt sei. Dabei könne es zu leichten Geruchs-/Geschmacksveränderungen kommen. Gesundheitliche Bedenken bestehen dem Verfahren gegenüber nicht. Sobald die Gefahr vorbei ist, wollen sich die Stadtwerke wieder melden. In der Zwischenzeit sollte man Mitbewohner und Nachbarn informieren.

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