Blomberg. Normalerweise sind Familien oder Schulklassen die Zielgruppen, die das Feriendorf an der Blomberger Ulmenallee bevölkern. In den kommenden fünf Jahren wird die Freizeiteinrichtung von der Stadt als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Rund 180 Menschen sollen dort Platz finden. „Dass wir das Feriendorf vom Deutschen Erholungswerk pachten konnten, nimmt uns bei der Suche nach Wohnraum für Asylbewerber ein wenig den Druck", sagte Bürgermeister Klaus Geise, der gemeinsam mit Kämmerer Rolf Stodieck und Vertretern des Erholungswerks am Montag die Details vorstellte. Bis zum Jahreswechsel waren bereits 24 Asylbewerber in vier Häuschen untergebracht, während das Feriendorf parallel weiterhin von Touristen besucht wurde. „Das hat gut geklappt, Probleme gabs nicht", berichtete Linthildis Ziemer, die zusammen mit Dieter Wernicke vom DEW vor Ort die Gäste betreut. Mit Beginn des Pachtvertrages Anfang Januar steht das Feriendorf Touristen aber erst einmal nicht mehr zur Verfügung. Inzwischen sind insgesamt elf Häuschen mit mehr als 50 Flüchtlingen belegt. Weitere werden in den kommenden Wochen folgen und in die unterschiedlich großen Häuschen einziehen. Die verfügen über vier, sechs oder acht Betten, die in getrennten Schlafräumen stehen, eine voll ausgestattete Küche, einen Essraum und ein Bad. „Wir werden hier das gleiche Konzept fahren, mit dem wir schon am Lehmbrink sehr gute Erfahrungen gemacht haben", sagte Geise. Es werde Betreuung durch Sozialarbeiter und einen Sicherheitsdienst geben. Darüber hinaus würden sich Wernicke und Ziemer in einer Art Hausmeisterfunktion weiter um das Feriendorf kümmern. Ebenfalls werde die Einrichtung in das lokale Netzwerk der Flüchtlingshilfe eingebunden. „Wir haben hier vor Ort außerdem die Option, Container oder Holzhütten für weitere 100 Menschen zu errichten", sagte Kämmerer Rolf Stodieck. Nach Ablauf der fünf Jahre soll das Feriendorf wieder Touristen offen stehen. Das DEW beabsichtige als Grundsanierung 1,6 Millionen Euro zu investieren. Die Stadt habe sch im Gegenzug dazu verpflichtet, davon 250.000 Euro als Tourismusförderung zu übernehmen. Wie hoch die jährliche Pacht ist, die die Kommune an das DEW zahlen muss, wollte Geise nicht kommentieren und verwies auf den in nicht öffentlicher Sitzung getroffenen Ratsbeschluss dazu. „Es ist für uns auf jeden Fall eine wirtschaftliche Lösung", sagte Geise.