Blomberg. Die Füße brannten, abends gab es zur Erholung ein heißes Efasit-Fußbad, anschließend wurden die geschundenen Füße mit Balsam eingecremt. Und am nächsten Abend ging es auf zur nächsten Runde: Wer in Blomberg groß geworden ist, hat viele besondere Erinnerungen an den Vier-Abende-Marsch. Jetzt ist die 53. Veranstaltung mit mehr als 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu Ende gegangen. Wässriger Durstlöscher Zehn Kilometer an jeweils vier Abenden hintereinander war die Kurzstrecke, 15 Kilometer absolvierten wenige sportliche Deutsche und die niederländischen Soldaten - letztere in Uniform, mit "Knobelbechern" an den Füßen und reichlich Marschgepäck auf dem Rücken. In den Anfangsjahren war der Vier-Abende-Marsch für Blomberger Grundschüler nahezu eine Pflichtveranstaltung. Ab der zweiten Klasse marschierten die Kinder mit ihren Eltern und Lehrern einmal im Jahr 40 Kilometer - die Erstklässler hatten noch eine Schonfrist. Verpflegung gab es aus dem Rucksack. Auf der Hälfte der Strecke trank man wässrigen, leicht gesüßten, kalten Tee, ein perfekter Durstlöscher. Die Streckenlänge hat sich gewandelt, und auch die Verpflegung auf dem Weg ist heute reichhaltiger, man könnte sagen feudal: Die Gruppen organisieren neben dem normalen Getränkestand eigene Stände entlang des Weges mit Köstlichkeiten von Fingerfood bis Grillwürstchen. Kurzstrecke beliebt Und so sind mittlerweile auch Kindergartenkinder mit von der Partie, denn inzwischen haben die Teilnehmer die Wahl zwischen Strecken von fünf oder zehn Kilometern. Frank Jungblut aus dem Organisatorenteam des TV Blomberg bilanziert: "Insgesamt kamen zirka 1000 Teilnehmer, wobei ein klarer Trend zu den kürzeren Strecken zu erkennen war: Nur etwa zehn Prozent der Teilnehmer haben die Zehn-Kilometer-Strecke unter die Füße genommen." Besonders bei den jüngeren Teilnehmern sei die Fünf-Kilometer-Strecke beliebt gewesen, diese werde gerne im Klassenverbund oder in Gruppen gelaufen. Als der 53. Vier-Abende-Marsch am Freitag zu Ende ging, konnte Jungblut für den Veranstalter eine positive Bilanz ziehen: Das Wetter spielte mit und beim großen Rundmarsch kam sogar die Sonne raus. Über den Ostring und die Neue Torstraße zum Markplatz und vorbei an dem Podest, auf dem das Empfangskomitee mit Frank Jungblut, Bürgermeister Christoph Dolle, Nelkenkönigin Melanie Schuitema, dem Vorsitzenden des TV Blomberg, Lars Peter Kursch, und der Vorsitzenden von Blomberg Marketing, Kathrin Ridder, den Teilnehmern Anerkennung zollten, führte der Weg. Der Abschluss fand wieder auf dem Schulhof der Grundschule "Am Weinberg" statt, wo traditionell ebenfalls der Start ist. Begleitet wurde der Einmarsch von der Polizei und der Johanniter Unfallhilfe. Frank Jungblut ist rundum zufrieden: "Bereits im Vorfeld zeichnete sich eine gute Beteiligung ab. Es wurden noch nie so viele Teilnehmer digital angemeldet", berichtete er. Wie üblich habe die Wandergruppe des TV Blomberg die Strecke gewissenhaft ausgeschildert. An der Strecke gaben Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes Getränke aus. Die Johanniter übernahm den Erste-Hilfe-Dienst. Dabei kamen auch zwei Motorradposten zum Einsatz. Termin für 2024 steht Und weil alles so gut lief, steht auch schon das Datum für den 54. Vier-Abende-Marsch: Er findet vom 4. bis 7. Juni 2024 statt. Die Anmeldung wird ab dem 1. Mai 2024 wieder digital möglich sein.