Religiöse Artefakte aus Togo in Lippe neu betrachten

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Blick in die Sammlung von Kulturen der Welt im Landesmuseum. - © Lippisches Landesmuseum
Blick in die Sammlung von Kulturen der Welt im Landesmuseum. (© Lippisches Landesmuseum)

Detmold. Gemeinsam mit der Norddeutschen Mission und dem Lippischen Landesmuseum Detmold veranstaltet die Lippische Landeskirche am Donnerstag, 27. Oktober, einen Vortrags- und Diskussionsabend, der die Zusammenhänge zwischen deutschem Kolonialismus, evangelischer Missionsbewegung und ethnologischen Museumssammlungen in den Blick nimmt. Beginn um 19.30 Uhr im Landesmuseum, Ameide 4, Eintritt frei.

Die Lippische Landeskirche setzt sich laut einer Pressemitteilung des Landesmuseums ebenso wie die Norddeutsche Mission mit der Geschichte der Missionierung in den ehemaligen Kolonien und den Auswirkungen der zugehörigen Strukturen und Deutungsmuster bis in die Gegenwart auseinander – in Deutschland und vor Ort. Das Lippische Landesmuseum erforscht in einem vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projekt die Provenienzen eines Teils seiner ethnologischen Sammlung und will der Mitteilung zufolge so zu den aktuellen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskussionen um Kulturgüter aus kolonialen Kontexten in europäischen Museen beitragen.

Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes steht unter anderem ein Objektkonvolut aus Togo, das in der deutschen Kolonialzeit über einen Missionar der Norddeutschen Mission nach Lippe gelangte. Der Abendvortrag stellt die bisherigen Forschungsergebnisse zum Herkunfts- und Aneignungskontext der Objekte vor und geht ihrer historischen Ausdeutung und musealen Einordnung in Lippe nach. Dabei wird der Weg der Artefakte bis in die Gegenwart verfolgt und die Frage aufgeworfen, welche anderen Verknüpfungen zwischen Lippe und Togo entstanden.

Gegenwärtige Herausforderungen für Museen

Die anschließende Diskussion zwischen Vertretern der Norddeutschen Mission, der Lippischen Landeskirche und des Lippischen Landesmuseums soll zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Menschenbild des Kolonialismus und der Missionsbewegung, deren Bedeutung für die protestantische Kirche und die Gesellschaft heute sowie den gegenwärtigen Herausforderungen und Möglichkeiten der Museen anregen. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird eine Anmeldung empfohlen, Tel. (05231) 99250 oder shop@lippisches-landesmuseum.de

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