Detmold. Die Detmolder Mahnwache für Frieden und Abrüstung hat Dr. Angelika Claussen, Vorsitzende der Vereinigung von Ärzten und Ärztinnen gegen den Atomkrieg, zu einem Vortrag eingeladen. Vor rund 35 Zuhörern habe Dr. Claussen beschrieben, dass die Atomkriegsgefahr und die Klimakrise die beiden größten Bedrohungen des 21. Jahrhunderts darstellen. Das berichten die Veranstalter. Atomkriegsuhr steht auf "90 Sekunden vor Mitternacht" Die Referentin ging zu Beginn ihres Vortrags darauf ein, dass atomares Wettrüsten, ein Atomkrieg „aus Versehen“ und aktuell insbesondere die Eskalation eines konventionellen Kriegs wie des Ukraine-Krieges die Wahrscheinlichkeit eines Atomkrieges so sehr erhöhen, dass die Zeiger der Atomkriegsuhr seit Anfang des Jahres "auf 90 Sekunden vor Mitternacht" stehen – "und damit so dicht an einer globalen Katastrophe wie noch nie zuvor", heißt es in dem Bericht weiter. Dr. Claussen beschrieb in ihrem Vortrag beispielsweise, welche Katastrophe bei Zündung einer Atombombe über Berlin entstünde, wie viele Menschen dadurch sterben könnten, welches Elend entstünde – ohne dass Ärztinnen und Ärzte helfen könnten. Weiterverhandeln - auch über Verzicht auf Atomwaffen Um eine derartige Situation zu verhindern, ist Dr. Claussen zufolge dringend mehr Aufklärung geboten. Auch sollten die Bürger Bundestagsabgeordnete anschreiben, damit diese sich für das Atomwaffen-Verbot einsetzen. Insbesondere machte die Referentin deutlich, dass Verhandlungen zum Waffenstillstand und der Verzicht auf den Einsatz von Atomwaffen durch alle fünf Atommächte zusammengehören. Die Frage, wer für den Ukraine-Krieg verantwortlich ist, sei dabei nachrangig. In der Diskussion im Anschluss an den Vortrag wurde laut Pressemitteilung die resignative Stimmung thematisiert, die sich im Publikum, aber auch in der Gesellschaft insgesamt breit mache. Es sei deutlich geworden, wie wichtig es ist, gerade jetzt nicht aufzugeben, sondern auf Zusammenhalt zu achten und weitere Bündnispartner zu suchen. Die Zusammenarbeit etwa mit Menschen, die sich für die Überwindung der Klimakrise engagieren, wurde hierbei als Möglichkeit angesprochen.