Bentrup-Loßbruch feiert die Nacht der langen Tische

Detmold-Bentrup/Loßbruch. Jeder bringt was mit, vor allem gute Laune, und alle haben Spaß: Das ist das Prinzip der &bdquo;Nacht der langen Tische“, die alljährlich zur Pflege der Dorfgemeinschaft beiträgt. Vier Mal schon haben Petra Arndt und Achim Post das kulinarische Ereignis für die &bdquo;Interessengemeinschaft Bentrup-Loßbruch“ (IGBL) auf der Dorfwiese am Gemeinschaftshaus organisiert. Das Szenario ist schnell aufgebaut: Im Schuppen stehen Tische und Sitzbänke bereit, wie man sie aus Bierzelten kennt. Mit 60 bis 70 Besuchern können die Organisatoren stets rechnen.

Wie lange geht so eine Nacht? &bdquo;Offiziell ist um 1 Uhr Schluss“, berichtet Petra Arndt im Gespräch mit der LZ. &bdquo;Aber beim letzten Mal haben wir erst um 3 Uhr abgebaut.“ Es gibt ja auch viel zu erzählen. 246 Mitglieder hat die IGBL; rund 500 gehören dem Sportverein TSV Bentrup-Loßbruch an, und der Ortsteil bringt insgesamt rund 1100 Einwohner auf die Beine, wenn Traditionsveranstaltungen wie der dreitägige Karneval &bdquo;Rabatz ahoi!“, Sommerfest, Nacht der langen Tische oder der 24-Stunden-Lauf vom Sportverein auf dem Programm stehen.

Unliebsame Erinnerung überwinden Petra Arndt freut sich, dass die unselige Zeit des Corona-Abwehrkampfes vorbei ist. Da war der Tisch erzwungenermaßen überdimensional lang, und hinter den Nase-Mund-Bedeckungen konnte man nur erkennen, wen man aus der Vor-Corona-Zeit gut kannte. &bdquo;Ist noch gar nicht so lange her, kommt mir aber vor wie eine weit zurückliegende Vergangenheit“, sagt IGBL-Sprecher Achim Post und nimmt an, dass gesellige Ereignisse, bei denen die Dorfgemeinschaft wieder eng zusammensitzt, helfen, die unliebsame Erinnerung zu überwinden.

Unterdessen läuft Lena, der fünfjährige Sonnenschein der langen Tafel, mit einer Schale von Tisch zu Tisch, aus der sie Salz-Gebäck in Form kleiner Känguruhs reicht. Natürlich greift jeder zu. Ansonsten gibt es Käsehäppchen, Brotaufschnitt, Kuchen und Getränke aller Art, mit und ohne Alkohol.

Die Erlöse von bescheiden einträglichen Aktionen wie etwa dem 24-Stunden-Lauf dienen einem guten Zweck und fließen zum Beispiel in die Jugendarbeit des TSV. Auf die Jugendarbeit legen Petra Arndt und Achim Post großen Wert, denn sie trage zur Identifizierung mit der Dorfgemeinschaft bei. So revanchierten sich die jungen Leute zum Beispiel mit der Müllsammelaktion der Jugendfeuerwehr.

Einwohnerschwund entgegen wirken Auf diese Weise verhindert das Dorf den Einwohnerschwund, der angesichts der allgemeinen demographischen Entwicklung und der Landflucht der jungen Generation geradezu unvermeidlich wäre. &bdquo;Viele junge Leute bleiben im Dorf, bauen zum Beispiel im Garten der Eltern oder kommen nach Ausbildung oder Studium wieder zurück“, berichtet die IGBL-Chefin. Weiter erzählen kann sie nicht: Denn es gilt, mit den neu am langen Tisch eintreffenden Besucher anzustoßen.

Die nächste Attraktion des Dorflebens steht schon vor der Tür: Das Sommerfest ist für den 19. August angesagt, und wie immer wird es wohl eine große Sause werden.

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