Weihnachten um 1900: Museumsadvent im Detmolder Freilichtmuseum lockt die Massen an

Detmold. Es ist ein Weihnachtsmarkt der ganz besonderen Art. Einer, der sich neben dem Angebot von Handwerkskunst, Glühwein und Kulinarischem vor allem darauf konzentriert, den Besuchern das Weihnachtsfest nahezubringen, wie es vor mehr als 100 Jahren gefeiert worden ist. Wenn das eigentlich bereits geschlossene Freilichtmuseum die Türen im Dezember noch einmal für den Museumsadvent öffnet, dann ist ordentlich was los: Die Besucher strömen auf das Museumsgelände, mit dem Ziel des Paderborner Dorfes vor Augen.

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Auch an diesem Wochenende lassen sich wieder Tausende Besucher in die Welt um das Jahr 1900 entführen und entdecken, wie zu dieser Zeit in verschiedenen Konfessionen Weihnachten gefeiert worden ist – am Sonntagabend lag die aktuelle Zahl bei bei 15.240 Besuchern, darin war allerdings die Eintrittskarten, die in den Bussen der SVD erworben worden waren, noch nicht enthalten. Abgerundet wird dieses Erlebnis mit einem abwechslungsreichen und vor allem lehrreichen weihnachtlichen Programm. &bdquo;Die Besucher schätzen das Besondere unseres Museumsadvents“, sagte Museumsdirektorin Dr. Marie Luisa Allemeyer, die sich bereits bei ihren Gästen umgehört hatte. &bdquo;Unsere Veranstaltung zeichnet vor allem die weihnachtlichen Stuben aus, die wir originalgetreu in den Häusern des Paderborner Dorfes herrichten.“

Spielsachen und andere Geschenke aus früherer Zeit Vier Häuser hatten die Mitarbeiter des Museums wieder im Vorfeld weihnachtlich zurechtgemacht und sie mit originalen Sachen aus der Zeit um das Jahr 1900 so nachgestellt, wie es dem gesellschaftlichen Stand oder religiösen Orientierung entsprach. So boten sich den Besuchern vier verschiedene weihnachtliche Räume oder Häuser: einmal das einer gut betuchten Familie, bei der es sogar Spielsachen als Geschenke gab, eine Stube am Nikolausmorgen, eine Stube am Weihnachtsmorgen einer wohlhabenden katholischen Familie und eine Stube, die das jüdische Chanukka-Fest zeigte. 45 Aussteller sorgten dafür, dass die Gäste nicht nur mit Speis und Trank versorgt wurden, sondern boten auch vielerlei selbst hergestellte Handwerkskunst an. Ein Drechsler und ein Seiler präsentierten ihr Handwerk gleich vor Ort und an verschiedenen Stationen konnten vor allem die kleinen Besucher mitwirken – etwa beim Töpfern, beim Kränzebinden oder bei der Grußkarten-Herstellung. &bdquo;Unsere Gäste wissen das Besondere des Museumsadvents zu schätzen, das merken wir immer wieder“, freute sich Allemeyer.

Bäckerei ist ein beliebtes Ziel Beliebtes Ziel der Besucher am Wochenende war wie immer die Museumsbäckerei, vor deren Tür die Menschenschlange kaum kürzer wurde. 1000 Stollen hatten die Bäckermeister Jürgen Ronkartz und Heinz Bertram in den vergangenen Tagen und Wochen hergestellt. &bdquo;Die sind einfach der Renner“, betonte die Museumsdirektorin. Auch am Wochenende selbst glühte der Steinofen, der erstmals sogar noch ein zweites Mal pro Tag angefeuert wurde, um den riesigen Bedarf an Backwaren decken zu können. Neben dem Stollen gab es nämlich auch Spekulatius, Dinkel-Kirsch-Kuchen, Heidesand-Kekse, Zimtschnecken, Lebkuchen, Strohsemmeln und natürlich das Museumsbrot. Allemeyer: &bdquo;Das ist schon ein Alleinstellungsmerkmal, dass wir alles hier im Museum selbst herstellen können.“

Bezüglich der Parksituation sehe sich das Organisationsteam ebenfalls gut aufgestellt. &bdquo;Wir haben wie immer einen Shuttle-Service organisiert, der die Besucher sowohl von unserem eigenen großen Überlaufparkplatz an der Friedrich-Ebert-Straße als auch von den größeren Parkplätzen der Stadt abholt und oben am Eingang des Museums absetzt“, erklärte Allemeyer. Drei Busse seien so das ganze Wochenende über im Einsatz – so viele wie möglich, denn wenn noch mehr Busse fahren würden, würden sich diese auf den Straßen des Museumsgeländes begegnen, und dafür sei kein Platz vorhanden.

Für all diejenigen, die das Museum über den Haupteingang betraten und verließen, hatte die Firma, die in diesem Jahr für die umfangreiche Beleuchtung der Gebäude zuständig war, an zwei Orten auf dem Weg zum Paderborner Dorf eine Geräuschkulisse installiert. Vom Meierhof ertönten Schafe und Hühner, vom Gräftenhof erklang, wie aber bereits seit vielen Jahren schon, Wolfsgeheul.

Der Museumsadvent ist am Sonntag, 7. Dezember, noch bis 19 Uhr geöffnet. Alle wichtigen Informationen dazu gibt es hier .

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