In Holzhausen-Externsteine stehen die Bücher in einer Telefonzelle

Horn-Bad Meinberg. Die Büchertauschbörsen in den Ortsteilen von Horn-Bad Meinberg sind ein beliebter Ort, um sich neuen Lesestoff zu besorgen oder ausgediente "Schmöker" anderen zur Verfügung zu stellen. In Leopoldstal ist die "Wechselstube" in einem schmucken Schrank untergebracht, in Belle dient eine alte Bushaltestelle diesem Zweck. Eine alte Telefonzelle wird neuerdings in Holzhausen-Externsteine als Literatur-Wechselstube genutzt.

Holzhausen-Externsteine: Auf dem Gelände des Seniorenpflegeheims Hermannshof steht sie, die gelbe Telefonzelle. Allerdings ohne Hörer und Apparat. Die öffentliche Büchertauschbörse, die jeder nutzen kann, soll den Kontakt zwischen den Bewohnern des Hermannshofs und Bürgern fördern.

Rund 150 Bücher, so Heim- und Pflegedienstleiterin Vanessa Rüsing, füllen zurzeit die Regale in der Telefonzelle. Überwiegend Sachbücher, aber auch Zeitschriften. Rüsings Stellvertreterin Ulrike Müller hatte vor gut zwei Jahren die Idee mit der Telefonzelle als öffentliche Bücher-Tauschbörse. Thomas Oettermann, ein Freund des Hauses, hatte im Internet nach einer Telefonzelle gesucht.

In Bremen wurde er für 150 Euro fündig. "Die Telefonzelle sah allerdings schon arg ramponiert aus", berichtet Müller. Oettermann habe dann mit Manfred Nissen und Johann Tissen, den Hausmeistern des Hermannshofes, die Telefonzelle restauriert. Eine Namens-Suchaktion hatte dann zu der Bezeichnung "Das kleine Leseparadies am Hermannshof" geführt. Das untere Regal der Telefonzelle ist mit Kinderbüchern ausgestattet. "Die sind für den Kindergarten Pusteblume", erläutert Vanessa Rüsing.

Leopoldstal: Seit etwa zwei Jahren steht der öffentliche Bücherschrank in der Dorfmitte, den der Kulturausschuss damals mit Hilfe eines Energieversorgers aufstellen konnte. "Das Angebot wird sehr gut angenommen", freut sich Bernd Steffestun, Vorsitzender des Kulturausschusses. Alle Altersklassen nutzten den Bücherschrank, um Literatur zu tauschen oder sich mit Lesestoff einzudecken. "Dadurch wechselt etwa alle drei Monate der Bestand einmal komplett durch", weiß Steffestun. Besonders beliebt seien Kinderbücher. "Ich kann jedem Ortsteil nur empfehlen, ebenfalls so einen Schrank aufzustellen", sagt Steffestun.

Belle: Sabine Beine hat eine alte Bushaltestelle zu einem öffentlichen Bücherschrank umfunktioniert. Allerdings wurde dort in der Vergangenheit immer wieder Müll abgeladen. Daher dachte sie sogar darüber nach, die Tauschbörse zu schließen. Doch nach einem LZ-Bericht sei die Situation wesentlich besser geworden. "Müll wird kaum noch abgeladen", freut sich Beine. Auch die Nutzer – zehn bis zwölf seien es täglich – würden inzwischen mit darauf achten, dass alles in Ordnung bleibt.

Öffentliche Bücherschränke Tauschbörsen für Bücher gibt es inzwischen in sehr vielen Städten und Ortschaften. Unter anderem kann über die freie Online-Enzyklopädie "Wikipedia" ein Großteil der Standorte in Deutschland abgerufen werden. Es gibt aber auch noch andere Tauschseiten im Internet, über die die Bücherschränke gefunden werden können.

Ein öffentlicher Bücherschrank hat die Funktion, dass Menschen zu jeder Zeit ein Buch ausleihen können oder ein gelesenes Buch dort abgeben können. Gleichzeitig kann er aber auch ein optischer Hingucker sein. Doch er muss auch gepflegt werden, damit er ein Hingucker bleibt.

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