Rathausuhr hängt wieder am Turm

Horn-Bad Meinberg. Bei strahlendem Sonnenschein und eisigen Temperaturen haben Aktive des Heimatvereins Horn am Freitag die alte Rathausuhr nach fast 25-jähriger Vakanz wieder am Turm des Rathauses angebracht. Für den Heimatverein hat sich – mit finanzieller Unterstützung der Stadt – damit ein lang gehegter Wunsch erfüllt. Und sobald Uhrmacher Gunter Schmidt das Uhrwerk wieder in Betrieb gesetzt hat, wissen die auf den Bus wartenden Fahrgäste, ob selbiger pünktlich eintrifft.

Auf alten Postkarten kann man sehen, dass die Uhr schon vor gut 100 Jahren, wahrscheinlich länger, ihren Platz am Rathaus hatte und den Hornschen Bürgern die Zeit anzeigte. Sie war Teil einer Uhrenanlage und wurde von einer Hauptuhr im Rathaus gesteuert, die noch mehrere Nebenuhren in der Stadtverwaltung steuerte. Die wurden aber nach und nach abgebaut, bis die Hauptuhr nur noch die Nebenuhr draußen am Rathausturm steuerte.

Uhr sollte gar nicht zurückkommen

Die elektromechanische Anlage wurde im Laufe der Zeit zunehmend reparaturanfällig, auch wurde es immer schwieriger, Ersatzteile zu bekommen. Als 1997 im Rahmen der Stadtkernsanierung auch mit der Sanierung der Rathausfassade begonnen wurde, musste die Uhr ohnehin abmontiert werden. Man plante auch nicht, sie wieder anzubringen.

Uhrmacher Schmidt bot an, die Uhr zu übernehmen. Er baute ein Funkuhrwerk ein und brachte sie an der Fassade seines Geschäftes Mittelstraße 59 an, also genau gegenüber dem bisherigen Standort der Rathausuhr. Irgendwann fiel sie wieder aus, Schmidt mochte sie auch nicht mehr reparieren und entfernte sie schließlich auf Bitten der Stadt.

Der Heimatverein Horn fand, man solle die Uhr wieder an ihren angestammten Platz anbringen, und stellte 2021 einen Antrag an den Rat, dies mit Mitteln des Verfügungsfonds der Stadt zu realisieren – ein Ansinnen, dem der zuständige Ausschuss im November zustimmte. Auch der Heimatverein steuerte Geld und Eigenleistung bei.

Säulen aus historischem Rathaus sollen integriert werden

Die frisch lackierte Uhr ist jetzt elektrisch angetrieben und wird von einer Digitaluhr aus dem Inneren des Rathauses gesteuert. Gut zwei Stunden brauchten die Aktiven des Heimatvereins, das runderneuerte Schätzchen an der Sandsteinfassade des Rathauses anzubringen und so den über Generationen vertrauten Anblick wiederherzustellen. Auch der Denkmalschutz hatte keine Einwände.

Nun wartet der Heimatverein darauf, dass mit der Renovierung des Kotzenbergschen Hofes und früheren Hotels Vialon begonnen wird. Denn dort sollen Sandsteinsäulen integriert werden, die die letzten Reste des bei einem Großbrand 1864 vernichteten Rathauses darstellen. Und schließlich plant man noch, eine Infotafel auf dem Marktplatz aufzustellen, die Wissenswertes über die historischen Gebäude ringsum und das Franz-Hausmann-Denkmal bietet.

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