Kalletal. Die Gemeinde Kalletal ist laut einer Pressemitteilung aus dem Rathaus eine von bundesweit fünf Kommunen, die am Modellprojekt „Kommunale Entwicklungsbeiräte“ der Berlin Governance Plattform teilnimmt. Im Mai erfolgte der Zuschlag. Hintergrund: Gerade in ländlichen Kommunen wird das Thema Gesundheitsversorgung immer drängender. Auch in Kalletal werden einerseits die praktizierenden Ärzte älter, ebenso die Bevölkerung. Um sich diesem Problem zu stellen, soll nun der „Kommunale Entwicklungsbeirat“ an den Start gehen (die LZ berichtete). Jetzt hat sich laut der Pressemitteilung die Steuerungsgruppe des Kommunalen Entwicklungsbeitrats (KEB) zum ersten Mal getroffen, um den Startschuss für einen neuen Beteiligungsprozess im Kalletal zu setzen. Die aus sechs Personen bestehende Gruppe bereite nun in vier Sitzungen die Grundlagen für den Entwicklungsbeirat vor, der sich mit dem Thema Gesundheitsversorgung beschäftigen soll und zwischen Januar und Oktober 2023 insgesamt vier Mal tagen werde. Mitglieder der Steuerungsgruppe sind der Mitteilung zufolge Heiderose Osterhage und Axel Wattenberg vom Seniorenbeirat, Leon Voigt als Jugendvertreter, Manfred Rehse als Vorsitzender des zuständigen Fachausschusses sowie Ewa Hermann und Bürgermeister Mario Hecker als Vertreter der Verwaltung, die im vertraulichen Rahmen über den konkreten Auftrag für den Beirat sowie die Auswahl der Beiräte entscheiden werde. Als ständiger Gast wird dem Bericht zufolge auch die Bezirksregierung Detmold zukünftig ihre fachliche Expertise einbringen. Moderiert wird die Steuerungsgruppe von Laura Iglesias, der Prozessbegleiterin von der Berlin Governance Platform. Das Team aus Berlin begleite die Kommune den gesamten Prozess über und setze diesen Beteiligungsansatz mit insgesamt fünf Kommunen erstmalig um. Die nächsten Schritte der Steuerungsgruppe Kommunale Entwicklungsbeiräte seien beratende Gremien, die sich aus Vertretern der Politik/Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft zusammensetzen. Sie sollen als ein zentrales Element der Bürgerbeteiligung etabliert werden. Die Steuerungsgruppe habe jetzt zunächst die Aufgabe, den Auftrag des zukünftigen KEB zu konkretisieren, die Zeitplanung vorzunehmen - und die Auswahl der Beiräte vorzubereiten. Für den 16-jährigen Leon Voigt aus Erder, den ehemaligen Schülersprecher der Jacobischule und Teilnehmer im Projekt „Jugend entscheidet“ in Kalletal, hat der KEB nur dann Erfolg, wenn: „wir als Gruppe auf einen Nenner gekommen sind und unsere Ideen langfristig Wirkung zeigen“. Ähnlich sieht das auch Manfred Rehse. „Gesundheitsbelange gelten in Kalletal als Standortfaktor, wie Kita, Schulen, Arbeitsplätze und so weiter“, wird er in der Pressemitteilung zitiert. Einen von zwei Moderatoren gefunden Bei der Suche nach einem geeigneten Moderatoren-Duo habe die Steuerungsgruppe schon einen Teilerfolg zu vermelden: Mit dem Vlothoer Reinhard Sasse, dem langjährigen Lehrer an der Jacobischule, gab eine Person seine Zusage, die große Wertschätzung und Sympathien in Kalletal genießt.