Lemgo/Kreis Lippe. Rat einholen, sich informieren, nach Möglichkeiten zur Energieeinsparung gucken, nach Elektroautos Ausschau halten, einen Anbieter für die Dachisolierung suchen: Die Energiemesse des Kreises hat am Wochenende viele Besucher in die Lipperlandhalle gelockt. Deren Motivation war oft ähnlich. "Wir informieren uns regelmäßig. Es gibt immer wieder Neuigkeiten, und hier finden wir alles unter einem Dach", stellten Irmgard und Gerd Deppe aus Bad Salzuflen fest. Sie haben ein Haus und heizen seit elf Jahren mit Pellets Damit sind sie sehr zufrieden, hatten aber zuletzt qualitativ schlechtes Brennmaterial bekommen und interessierten sich am Stand eines Anbieters über dessen Pellets. Gerd Deppe konnte geholfen werden und er stellte fest: "Die Infos, die ich hier bekomme, sind mir immer viel wert." Informationen, die die rund 50 Aussteller schon bereithielten, als im Konferenzraum Dr. Ute Röder vom Kreis Lippe die Gäste begrüßte. Ihr Thema hatte das große Ganze im Blick. "Wie geht es mit der Energiewende weiter?", war Titel der Podiumsdiskussion, bei der Moderator und Radio-Lippe-Chefredakteur Lars Cohrs zahlreiche Politiker aller Parteien zu Wort kommen ließ. Dabei ging es durchaus kontrovers zu. Dietmar Brockes von der FDP-Landtagsfraktion stellte beispielsweise die Frage, ob auch "das letzte Windrad" gebaut werden müsse. Der Bundestagsabgeordnete Ralph Lenkert von der Partei "Die Linke" kritisierte die Befreiung großer Konzerne von der EEG-Abgabe und forderte Förderprogramme für energetische Sanierungen. Alle waren sich aber einig, dass der Kreis Lippe gemeinsam mit vielen Partnern, wie etwa den Stadtwerken, die Herausforderungen der Energiewende angenommen und eine Vorbildfunktion inne hat. "Ich bin gerne hier, weil hier Energiewende konkret wird", meinte NRW-Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky und Landrat Dr. Axel Lehmann sah den "Kreis Lippe bereits jetzt gut aufgestellt." Draußen stellte sich Waldemar Firus zum Thema Hausbau gut auf. "Holzfertigbauweise oder massiv?", hieß seine Frage. Er ist sich noch nicht ganz schlüssig und zur Energiemesse gekommen, "weil hier alle auf einmal sind." Gisbert Herrmann dagegen hatte sich geärgert. Er hat zwar schon Solarthermie auf dem Dach, kann die Sonne aber nicht für seine Stromerzeugung nutzen, so informierte er sich bei Norbert Sasse über eine Photovoltaikanlage. Das Thema Energiesparen war in der Lipperlandhalle also in vielen Facetten erfahrbar - zum ersten Mal auch in dem E-Sportwagen "Tesla". Jedenfalls war schon die Sitzprobe ein Erlebnis - und der konnten Viele nicht widerstehen.