Mehr Ausfalltage wegen Alkoholkonsum in Lippe

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Anstieg der Ausfalltage wegen Alkoholkonsums im Kreis Lippe: In 2022 gingen 8143 Arbeitstage bei AOK-Versicherten verloren. Das sind 59 Prozent mehr als im Vorjahr. - © AOK/hfr
Anstieg der Ausfalltage wegen Alkoholkonsums im Kreis Lippe: In 2022 gingen 8143 Arbeitstage bei AOK-Versicherten verloren. Das sind 59 Prozent mehr als im Vorjahr. (© AOK/hfr)

Kreis Lippe. Alkohol ist für viele Menschen Teil des täglichen Lebens - ob es sich nun um das Glas Wein zum Essen oder ein Feierabendbier mit Freunden handelt. Kurzfristig kann Alkohol entspannen und gute Laune bringen, jedoch hat regelmäßiger Alkoholkonsum erheblichen Einfluss auf die Gesundheit und kann zu Abhängigkeit führen, mahnt die AOK Nordwest jetzt in einer Pressemitteilung.

In einer neuen Studie zeigt die Krankenkasse auf, dass im Kreis Lippe im vergangenen Jahr die Ausfallzeiten aufgrund von Alkoholproblemen sprunghaft angestiegen sind. In 2022 seien 8143 Arbeitstage bei AOK-Versicherten verloren gegangen. Das seien 59 Prozent mehr als noch in 2021 mit 5122 Ausfalltagen.

Verzicht in der Fastenzeit

Um den negativen Auswirkungen des exzessiven Alkoholkonsums vorzubeugen, empfiehlt die AOK Nordwest anlässlich der Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern einen Alkoholverzicht auszuprobieren. Eine sechswöchige Aktion der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung startet am Mittwoch, 22. Februar, unter dem Motto "Kannst du ohne?". "Eine Weile auf Alkohol zu verzichten, tut Körper und Seele gut und kann zu einem langfristigen veränderten Umgang mit Alkohol beitragen", sagt dazu AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.

Das Herz-Kreislauf-System profitiere schon von einer kurzzeitigen Abstinenz, ebenso der Magen und die Leber. Der Alkoholverzicht wirkt sich außerdem positiv auf Schlaf, Blutdruck, Konzentrationsfähigkeit und Körpergewicht aus. Außerdem werden das Krebsrisiko gemindert und das Immunsystem gestärkt, heißt es weiter in der Mitteilung.

Ein Drittel in NRW Rauschtrinker

"Insgesamt wurde im Kreis Lippe im Jahr 2021 bei 3333 AOK-Versicherten ein Alkoholproblem diagnostiziert. Und dies ist nur die Spitze des Eisbergs, die Dunkelziffer ist hoch. Laut einer Befragung des Robert-Koch-Instituts sind 30,6 Prozent der Erwachsenen in Nordrhein-Westfalen Rauschtrinker. Sie gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten an mindestens einem Tag pro Monat sechs oder mehr alkoholische Getränke zu sich genommen zu haben. Weitere 12,7 Prozent teilten mit, regelmäßig riskant viel Alkohol zu trinken", werden die Statistiken zitiert.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt als Richtwert für eine maximal tolerierbare Alkoholzufuhr bei gesunden Männern 20 Gramm Alkohol pro Tag an, also ein Bier (0,5 Liter) oder zwei Gläser Wein. Die Tagesdosis an reinem Alkohol bei gesunden Frauen liegt bei der Hälfte.

Mithilfe der Fastenaktion können risikoreiche Gewohnheiten des 'sorgenlosen Konsums' durchbrochen werden. Betroffene können erfahren, dass Alkohol nicht unbedingt bei jedem Anlass dazugehören muss oder bemerken bereits Abhängigkeitssymptome und können sich frühzeitiger Hilfe holen. Weitere Infos und Tipps gibt es auf der Internetseite der BZgA unter www.kenn-dein-limit.de

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