Kreis Lippe. Die Kommunale Verkehrsgesellschaft (KVG) Lippe hat eine Förderzusage für 39 Elektrobusse erhalten. Die Fördersumme beträgt zehn Millionen Euro. Das ist einer Pressemitteilung aus dem Detmolder Kreishaus zu entnehmen. Am Rande der 14. VDV-E-Bus-Konferenz (VDV = Verband Deutscher Verkehrsunternehmen) in Berlin habe die KVG Lippe die Förderurkunde entgegengenommen. Überreicht wurde die Urkunde vom parlamentarischen Staatssekretär im Verkehrsministerium, Michael Theurer. Die Busse fahren laut der Pressemitteilung künftig in Lippe in den Linienbündeln I, II und IV und decken somit einen Großteil des Kreisgebietes ab, heißt es vom Kreis weiter. „Wir gehen davon aus, dass die Fahrzeuge bis Ende 2024 geliefert werden und dann nach und nach zum Einsatz kommen“, erklärt Achim Oberwöhrmeier, Geschäftsführer der KVG. „Mit einer geschätzten Laufleistung von 70.000 Kilometern pro Bus und Jahr können wir mit dem Umstieg eine enorme CO2-Einsparung erzielen. Strom zu 100 Prozent aus "Erneuerbaren" Zudem werde ein Betriebshofmanagementsystem bezuschusst. Es solle zentral und effizient die betrieblichen Abläufe steuern. So könne die KVG beispielsweise Ladevorgänge "intelligent" planen. Der Strom für die Busse soll aus 100 Prozent erneuerbaren Energien stammen. Die KVG sei hierzu im Gespräch mit örtlichen Versorgern. „Wir befinden uns in einem der größten Umbrüche im Mobilitätssektor. Der ÖPNV soll grüner werden und gleichzeitig die Fahrgastzahlen mit neuen Angeboten steigern. Die KVG hat sich hierfür frühzeitig gerüstet und agiert vorausschauend. Die Umstellung erfolgt im laufenden Betrieb, sodass die Lipper weiterhin das volle Angebot in Anspruch nehmen können“, betont Matthias Kalkreuter, Aufsichtsratsvorsitzender der KVG. Das Förderprogramm wurde im Zuge des "Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetzes" vom Bund aufgelegt, das verbindliche Vorgaben zum Einsatz von emissionsarmen Fahrzeugen vorgibt. „Kommunen stehen hier vor großen logistischen und finanziellen Herausforderungen, diese Maßgaben zu erfüllen“, sagt Dr. Ute Röder, zuständiger Verwaltungsvorstand beim Kreis Lippe. "Postfossile Mobilität" einläuten Die Beschaffung der E-Busse über die KVG sei der erste große Schritt bei der Umsetzung. Künftig soll eine Infrastrukturgesellschaft für "postfossile Mobilität im Kreis Lippe" die Aufgabe übernehmen, Fahrzeuge bereitzustellen und Ladeinfrastruktur zu errichten. Die Bündelung der Aufgaben verspreche eine wirtschaftliche und wettbewerbsneutrale Lösung. „Der Kreis Lippe wird damit seiner gesetzlichen Pflicht und Verantwortung als Aufgabenträger des ÖPNV gerecht. Gleichzeitig kommen wir unseren eigenen Ansprüchen einer klimafreundlichen postfossilen Mobilität im Kreisgebiet nach, um die im Kreistag beschlossenen Klimaziele zu erreichen“, sagte Röder. Die Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr ist ein Programm des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Bei diesem Aufruf erhielten insgesamt 59 Verkehrsunternehmen mit über 1000 E-Bussen den Zuschlag. Gefördert würden die Mehrkosten gegenüber einem Bus mit Verbrennungsmotor mit 80 Prozent. Das Betriebshofmanagement wird mit 40 Prozent bezuschusst. Die KGV habe mit den 10 Millionen Euro eine der größten Zuwendungen in diesem Aufruf erhalten. Für die Errichtung der erforderlichen Lade- und Wartungsinfrastruktur stellt die KVG einen Förderantrag beim Land NRW.