Kreis Lippe. 20 Kindertagesstätten in Lippe werden derzeit noch vom Bund als „Sprach-Kitas“ gefördert. Doch das Bundesprogramm läuft zum 30. Juni aus. Danach wollte eigentlich das Land einspringen. Doch dafür habe das grün-geführte Familienministerium in Nordrhein-Westfalen noch immer keinen Plan vorgelegt, kritisiert der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Dennis Maelzer aus Detmold. Sprach-Kitas seien ein wichtiger Baustein für gelingendes Aufwachsen und Chancengleichheit, heißt es in der Pressemitteilung des SPD-Mannes. Das Programm richte sich vorwiegend an Kitas, die von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit Sprachförderbedarf besucht werden. In Lippe seien je sechs Kitas in Bad Salzuflen und Detmold, drei in Blomberg, je zwei in Lage und Horn-Bad Meinberg sowie eine in Augustdorf betroffen. Laut Maelzer wissen sie bis heute nicht, wie es ab Juli weitergeht, welche Förderung dann noch möglich ist und wo die Mittel beantragt werden können. Maelzer spricht von "Ausbluten" Darum macht der Landtagsabgeordnete jetzt mit einer Anfrage an Familienministerin Josefine Paul (Grüne) Druck: „Von Sprach-Kitas profitieren vor allem Kinder aus bildungsfernen Familien. Das scheint nicht die schwarz-grüne Kernklientel zu sein“, befürchtet der SPD-Politiker. Jedenfalls gewinne man nicht den Eindruck, dass der Erhalt der Sprach-Kitas eine Herzensangelegenheit der Ministerin sei. Lange habe sie sich gegen eine Landeszuständigkeit gewehrt, jetzt lasse sie das System sehenden Auges ausbluten. „Schon heute haben viele Fachkräfte mangels Perspektive den Sprach-Kitas den Rücken gekehrt. Die Träger werden ebenso bald abwinken, wenn das Land nicht endlich für Planungssicherheit sorgt und bei der Förderung auch die deutlich gestiegenen Tariflöhne berücksichtigt“, ist sich Maelzer sicher. Wertschätzung sehe jedenfalls anders aus.