Lage. Alle Beteiligten sprechen von „magischen Momenten“, wenn die Sprache auf die zurückliegende Alt-und-Jung-Freizeit kommt. Nach zwei Jahren Zwangspause konnte das Lagenser Karolinenheim gemeinsam mit dem Pottenhauser Familienzentrum „Zwergennest“ wieder die Segel hissen, um gemeinsam ein paar schöne Tage auf Norderney zu verbringen. „Es war in diesem Jahr wirklich eine spontane Hau-Ruck-Aktion“, erzählt Heimleiter Harm-Hendrik Möller in einer Pressemitteilung von sehr kurzfristigen Entscheidungen und einer entsprechend großen organisatorischen Herausforderung. „Dieses traditionelle Projekt ist ja konzeptionell fundiert erarbeitet worden“, spricht Britta Steinhauer von einem gegenseitigen Kennenlernen, welches sich normalerweise über ein ganzes Jahr erstreckt. „Jetzt sind wir mit den künftigen Schulanfängern eben nicht nur einmal im Monat, sondern jede Woche bei den beteiligten Senioren zu Besuch gewesen“, schmunzelt die Kita-Leiterin. "Lieb und fröhlich" Insgesamt 17 Bewohner aus dem Karolinenheim, dazu elf betreuende Mitarbeiter, Auszubildende sowie Ehrenamtliche durften zusammen mit acht Zwergennest-Kindern das Abenteuer auf Norderney erleben. „Die Kleinen waren so unglaublich lieb und fröhlich“, schwärmt Renate Wilkenloh, die sich besonders mit der kleinen Paula angefreundet hat. „Sie wollte immer meinen Rollstuhl schieben“, freut sich die Seniorin. „Ich wollte eigentlich erst gar nicht mitfahren“, gibt Gisela Stölting zu, anfangs skeptisch gewesen zu sein. „Aber es war die beste Entscheidung und ich würde das jederzeit wiederholen.“ Sowohl Jung als auch Alt sei während der Freizeit über sich hinausgewachsen, hat Mitorganisatorin Marianne Rautenberg beobachtet und spricht von kleinen Wundern, wenn sie an das Freisetzen von Ressourcen bei den Heimbewohnern denkt. Ein straffes Programm „Dieses ganze Projekt ist enorm aufwendig und erfordert Mut sowie die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Aber es lohnt sich, weil wir so enorm viel Positives zurückbekommen“, steht Harm-Hendrik Möller voll hinter der Norderney-Tour. „Wir haben nichts ausgelassen“, berichtet er von einem straffen Programm und einem ebenso überraschenden wie emotional überwältigenden Live-Konzert direkt vor dem Inselquartier „Haus Detmold“. „Neben dem Reiten war die Matschepampe am besten“, sind sich die „Zwerge“ bei dem Rückblick auf die Wattwanderung einig. „Sie sind als Kindergartenkinder losgefahren und als Schulkinder zurückgekehrt“, bescheinigt Britta Steinhauser ihren Schützlingen einen enormen Entwicklungsschub. Deshalb soll das Projekt auch in jedem Fall fortgesetzt werden. „Bis zum Jahr 2026 haben wir schon vorgebucht“, blickt Harm-Hendrik Möller optimistisch in die Zukunft. Ermöglicht werde den Bewohnern die Freizeit vom Förderverein Karolinenheim, der sich immer über entsprechende Spenden freue.