Lage. Im Werk von Pfeifer & Langen ist die 140. Rübenkampagne gestartet. In den kommenden Monaten dreht sich wieder alles um die Herstellung von Zucker aus der heimischen Rübe. Aufgrund der begrenzten Lagerfähigkeit von Zuckerrüben wird die Produktion während der Kampagne rund um die Uhr laufen und voraussichtlich bis zum 19. Januar 2024 dauern, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Es seien umfassende Maßnahmen zur Sicherung der Energieversorgung ergriffen worden, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Parallel schreite der Neubau eines Silos für kristallinen Zucker am Standort Lage weiter voran. Die Investition in den Ausbau der Lagerkapazitäten des Werkes trage zur Umsetzung der Nachhaltigkeits- und Effizienzstrategie bei und stelle auch die Lieferflexibilität sicher.Insgesamt erwarte das Unternehmen eine durchschnittliche Zuckerrübenernte im Lagenser Anbaugebiet. Das Frühjahr war geprägt von viel Feuchtigkeit und kühlen Temperaturen, so dass die Rüben später als üblich auf den Feldern ausgesät werden konnten. Rüben müssen zügig verarbeitet werden Die Zuckerrüben hätten die Verspätung teilweise aufholen und die Niederschläge der letzten Wochen nutzen können, um zusätzlichen Ertrag zu erzielen. Spitzenerträge seien jedoch in diesem Jahr nicht realistisch. Der Zuckergehalt liege aktuell niedriger als im fünfjährigen Durchschnitt, was auf den Mangel an Sonnenschein zurückzuführen sei. Ein sonniger Herbst könne allerdings noch zu einer Verbesserung der Zuckergehalte führen.Die Absicherung der kontinuierlichen Energieversorgung des Werks sei von entscheidender Bedeutung für den Zuckerhersteller, damit die Lebensmittelversorgung gewährleistet werden kann. Denn da Rüben nicht lange lagerfähig seien, müssen sie während der Kampagne zügig verarbeitet werden. Da der Energiemarkt Schwankungen und Ausfallrisiken unterliegt, hat man am Standort Lage eine bivalente Energieversorgung eingerichtet, schreibt das Unternehmen weiter. Mit einem Brennstoffmix solle daher das Risiko einer Abhängigkeit vom Gas gemindert werden. Ab der Kampagne 2024/25 werde das Unternehmen keine Kohle mehr verfeuern. Zudem sei die Errichtung mehrerer Biogas-Anlagen geplant, in denen aus Rübenschnitzeln – einem Nebenprodukt der Zuckerherstellung – Bio-Methan hergestellt werden soll. Die in den Schnitzeln steckende Energie werde zukünftig ausreichen, um die Zuckerfabriken energetisch autark zu betreiben. Ergänzend plant das Unternehmen in Zukunft zudem eine Kombination von Wind- und Solarenergie zu nutzen.