Wurfscheibenanlage Lückhausen: Bügerinitiative fordert fachgerechte Sanierung statt "Verschlimmbesserung"

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Reges Interesse: Die Informationsveranstaltung zur Wurfscheibenanlage in Hagen ist gut besucht. - © Claudia Viotto
Reges Interesse: Die Informationsveranstaltung zur Wurfscheibenanlage in Hagen ist gut besucht. (© Claudia Viotto)

Lage-Hagen. Thomas Werning und Andrej Rades, Vertreter der Bürgerinitiative Lage-Hagen/Lemgo-Lieme, haben über das geplante Projekt zur Sanierung der Wurfscheibenanlage in Lückhausen informiert. Die Veranstaltung in der Albert-Schweitzer-Schule in Hagen sei sehr gut besucht gewesen und habe sich vor allem an Bürger aus Lage, Hagen-Hardissen, Lieme und Waddenhausen (in Nachbarschaft der Anlage) gerichtet. Die Referenten beantworteten laut Mitteilung auch viele Fragen besorgter Bürger.

Zum Hintergrund: Der Verein „Jagdlicher Wurfscheibenclub Lippe" (früher Wurftaubenclub Lippe) plant - wie die LZ mehrfach berichtete - in acht Jahren Bauzeit neben der Errichtung dreier Schießstände auch einen rund 23 Meter hohen Schutzwall. Dieser soll zudem in einer gesondert gesicherten Kassette belasteten Boden aufnehmen.

Das Areal in Lückhausen ist laut BI durch den Betrieb als Schießplatz seit 1975 "stark kontaminiert", nach Angaben des Clubs unter anderem mit 90 Tonnen Bleischrot und einer Million zerschossener Wurfscheiben (bis 1995), verteilt in mehr als 21.500 Kubikmetern vergiftetem Boden. Untersuchungen des Landes im Jahr 2015 hatten die Kontaminierung im Prinzip bestätigt. Daher sei die Sanierung notwendig.

"Höchste Gefahren-Kategorie"

Von der BI heißt es: "Das Ergebnis: Höchste Gefahren-Kategorie 4 für Menschen und Pflanzen." Sie teilt zum Schutzwall mit: "Neben der Gefahr, die durch dieses Sicherungsbauwerk in direkter Nähe zu Trinkwasserschutz- und Heilquellgebieten für Jahrzehnte ausgehen wird, kommen die Gefahren während der achtjährigen Bauzeit hinzu."

Die BI möchte erreichen, dass eine "umweltgerechte Sanierung, statt einer Verschlimmbesserung der Schießanlage als Geschäftsmodell", umgesetzt wird. Dazu gebe es einige Alternativen. Details dazu unter www.keine-Z2-Deponie.de. Außerdem gehe es um Kosten, die der Allgemeinheit entstünden.

Aus der Bürgerinitiative werde ein Verein mit dem Namen „Landschaftsschutzverein Hagen/Lieme" entstehen. Aufnahmeanträge und vielfältige Informationen sind unter www.keine-Z2-Deponie.de zu finden. Das erklärte Ziel des Vereins ist es, auch in Zukunft zu recherchieren, aufzuklären und zu informieren.

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