Lemgo. 20 Jahre und ein Vielfaches an Projekten später heißt es für die alte Garde der Kulturinitiative „Frauen für Lemgo": Abschied nehmen. Doch nicht ohne einen krönenden Abschluss. Den Dokumentarfilm „Drei Söhne" haben sie finanziell gefördert. Und auch die Gründerin der Initiative, Teda Wellmer, kommt darin im Zusammenhang mit dem jüdischen Komponisten und Auschwitz-Überlebenden Szymon Laks zu Wort. „Als Regisseurin Birgit-Karin Weber mit der Idee zum Film und einem ersten Trailer auf uns zukam, waren wir direkt überzeugt", schwärmt Wellmer. Sie hatte damals ihr Wohnzimmer zur Verfügung gestellt und die Mitglieder der „Frauen für Lemgo" eingeladen, sich gemeinsam einen ersten Eindruck vom Film zu verschaffen. „Ohne deren Zuspruch hätte ich das Interview wahrscheinlich gar nicht gemacht", ist Wellmer dankbar. Nun wird sie im Film zu sehen sein. Für Renate Pennig ist klar: „Einen besseren Abschluss für unsere langjährige Tätigkeit hätten wir uns gar nicht wünschen können." Denn künftig übernehmen jüngere Akteure die Arbeit der Initiative. Zum Abschluss etwas Tolles Jetzt freuen sich die Frauen der alten Garde auf die Filmpremiere in Wiesbaden. „Ich bin richtig aufgeregt zu sehen, wie der fertige Film geworden ist", sagt Wellmer mit einem Schmunzeln. Stolz seien die Frauen vor allem, dass so Wellmers Engagement im Zusammenhang mit Szymon Laks noch einmal gewürdigt werde und die „Frauen für Lemgo" ein weiteres wichtiges Projekt finanziell fördern konnten. Denn nur wegen Wellmers Engagements war die Musik des jüdischen Komponisten 1994 in Lemgo uraufgeführt und anschließend weltweit bekannt geworden. Die Originaltonaufnahme aus Lemgo liege heute sogar in Yad Vashem in Jerusalem, berichtet Wellmer. Sie freue sich nun vor allem, Laks Sohn André bei der Premiere wiederzusehen. Und auch Margarete Bäßler schließt sich an: „Das Schönste ist, dass wir zum Abschluss unserer Tätigkeit noch einmal etwas so Tolles gemeinsam erleben." Als die „Frauen für Lemgo" vor knapp 20 Jahren von Teda Wellmer ins Leben gerufen wurden, ahnte noch niemand, wie rasant sich die Initiative entwickeln würde. Gemeinsam hat die rund zehnköpfige Truppe bis heute über Flohmärkte, Konzerte oder Bücher Gelder für unzählige Lemgoer Projekte gesammelt. „Eines unserer größten Projekte war die Restaurierung des Glockenspiels der Kirche St. Nicolai", erinnert sich Renate Pennig zurück. Auch wenn die Organisation oftmals mühselig und aufwendig gewesen sei: „Wir hatten immer Spaß. Und: Man muss sich für seine Heimatstadt engagieren, wenn man etwas bewegen will", sind sich alle einig.