Tödlicher Unfall in Lemgo: Online-Petition für mehr Sicherheit

Lemgo-Entrup. Nach dem tödlichen Unfall am Entruper Sportplatz unterstützen Dutzende Lemgoer eine Online-Petition . In dem Aufruf werden eine Ampel und ein beleuchteter Zebrastreifen ins Spiel gebracht, um die Stelle sicherer zu machen. Der Kreis versichert auf LZ-Nachfrage, die Unfallstelle und den Hergang genau zu analysieren.

Eine 62-Jährige war am Sonntag gegen 0.40 Uhr auf Höhe des Sportplatzes, wo die Entruper ihr Pfingstsportfest feierten, beim Überqueren der Straße von einem Auto erfasst und in den Graben geschleudert worden. Die schwer verletzte Frau starb noch an der Unfallstelle.

In der Online-Petition heißt es nun, die Stelle sei berüchtigt. So sei dort schon einmal ein Fußgänger ums Leben gekommen. Tatsächlich findet sich im LZ-Archiv zumindest ein Bericht über einen 1999 tödlich verletzten Radfahrer, der allerdings &bdquo;vermutlich alkoholisiert" die Straße überquert und nicht auf den Verkehr geachtet hatte.

In der Petition ist zu lesen, in der Kurve am Sportplatz werde &bdquo;ständig die Höchstgeschwindigkeit überschritten". Zudem fehle vom Ortsausgang auf der Seite zum Sportplatz der Fußweg, so dass man zum Queren gezwungen sei. Bürgermeister Dr. Reiner Austermann, an den die Petition adressiert ist, spricht von einem &bdquo;tragischen Verkehrsunfall". Einig ist er sich zudem mit Lydia Penner, Mitarbeiterin der Pressestelle des Kreises Lippe, darin, dass die Situation am Entruper Weg aufgearbeitet werden soll.

Gleichwohl wäre nach Ansicht des Bürgermeisters eine Eingabe an den Stadtrat der richtige Schritt gewesen – keine Online-Petition. &bdquo;So etwas sieht unsere Gemeindeordnung nicht vor", stellt Reiner Austermann fest.

Wie Lydia Penner und Dirk Wallenstein als Chef der Polizeiwache Lemgo sagen, ist der Entruper Weg auf Höhe des Sportplatzes trotz mehrerer Vorfälle in den vergangenen Jahren keine sogenannte Unfallhäufungsstelle. Ansonsten müsste sich nämlich höchst offiziell die auf Kreisebene eingerichtete Unfallkommission mit der Sache befassen. Das tut sie nach Aussage Wallensteins erst dann, wenn drei ähnlich gelagerte Unfälle binnen eines Jahres geschehen – und das sei im Falle Entrups nicht der Fall.

Gleichwohl wird der Kreis von sich aus tätig. &bdquo;Wir haben den Unfallbericht angefordert", sagt Lydia Penner. Entscheidungen müsse letztendlich aber der Landesbetrieb Straßenbau treffen, dem die Straße gehört. Der in der Petition geforderte Zebrastreifen ist zumindest nicht möglich, sagt Wachleiter Wallenstein. Ein solcher sei nur innerhalb von Ortschaften vorgesehen. Bei einer schärferen Tempobegrenzung sehe er das Problem, dass Autofahrer diese außerhalb der Nutzungszeiten des Sportplatzes schwer akzeptieren würden. Temporäre Warnungen – etwa bei Festen – seien möglich.

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