Lemgo. Die Stadt prüft im Kreuzungsbereich der Schuh- und Stiftstraße mit der Breiten Straße, ob ein verkehrsberuhigter Bereich funktioniert. Der Verkehrsversuch startet am 1. März und endet am 31. Mai. Dafür ist laut Pressemitteilung der Stadt zunächst jedoch einiges umzugestalten. Zunächst werde die Engstelle in der Schuhstraße mit Asphalt aufgefüllt, so dass eine niveaugleiche Fläche zwischen den Häusern entsteht. Punktmarkierungen kennzeichnen den Querungsbereich der Breiten Straße sowie den Anfangs- und Endpunkt des verkehrsberuhigten Bereiches. Schilder werden auf den Verkehrsversuch hinweisen, außerdem gibt es eine Hinweistafel. Während der Umbauarbeiten wird die Kreuzung vom 15. bis 18. Februar voll gesperrt. Fußgänger haben Vorrang Im verkehrsberuhigten Bereich gibt einige Regeln zu beachten, scheibt die Stadt. Fußgänger dürfen den Bereich in der ganzen Breite nutzen, den Verkehr dabei jedoch nicht unnötig behindern. Sie haben Vorrang, Fahrzeuge müssen im Zweifel warten. Grundsätzlich gilt „rechts vor links". Autofahrer und Radler müssen ihre Geschwindigkeit anpassen. Parken ist nur in gekennzeichneten Flächen erlaubt. Der Verkehrsversuch wird von einem externen Gutachterbüro aus Hannover begleitet. Es wird Tagen Passanten befragen und auch Konflikt dokumentieren – „selbstverständlich anonymisiert und für interne Zwecke." Die Ergebnisse aus der Befragung und der Videodokumentation fließen in eine Gesamtauswertung ein, die nach Abschluss des Versuches im Verkehrsausschuss vorgestellt werden soll. Kanalarbeiten in Schuh- und Stiftstraße Für die Schuh- und Stiftstraße stehen 2022 bis 2025 umfangreiche Kanal- und Straßenbauarbeiten inklusive neuer Versorgungsleitungen an, schreibt die Stadt zur Vorgeschichte des Verkehrsversuchs. Die Umgestaltung sei eine Maßnahme aus dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept 2018 (ISEK). Ziel ist, das Wohnumfeld aufzuwerten und die Aufenthaltsqualität zu steigern.Kurz: Die Straße soll in Zukunft für alle Verkehrsteilnehmer besser nutzbar werden. Die Breite Straße ist eine der stärksten Radfahrer- und Fußgängerachsen in Lemgo und verbindet die Südstadt mit dem Stadtzentrum. Dabei kreuzt sie mit der Schuh- und Stiftstraße die Hauptverbindung für den Individualverkehr in Ost-West-Richtung durch den historischen Stadtkern. Viele Gruppen an Planungsentwurf beteiligt Derzeit regelt eine Ampel den Verkehr, was für Fußgänger und Radfahrer unattraktiv sei, weil sie auch dann warten müssten, wenn gar kein Verkehr komme. Die neuen Regeln sollen dies ändern. Der Planungsentwurf sei mit Beteiligten wie zum Beispiel Stadtplanung, Feuerwehr, Behindertenbeauftragten, Blinden- und Sehbehindertenverein, Radverkehrsbeauftragten, Unterer Verkehrsbehörde, Polizei, Bezirksregierung, Busbetreibern und Anliegern erörtert und diskutiert worden, heißt es. Vielfach habe die Planung Zuspruch gefunden, doch es habe durchaus auch Sicherheitsbedenken gegeben. Daher habe sich die Verwaltung für den Verkehrsversuch entschlossen, dem der Verkehrsausschuss im November dann zugestimmt hatte. Auf der Internetseite der Stadt Lemgo sind weitere Informationen und Hintergründe zum Verkehrsversuch zusammengestellt.