Theatergruppe Stattgespräch startet in anspruchsvolle Spielsaison

Anja Imig

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Nächtliches Verhör: Frank Wiemann und Grit Asperger brillieren in "Heilig Abend". Das Stück geht in die Verlängerung. - © Stattgespräch Lemgo
Nächtliches Verhör: Frank Wiemann und Grit Asperger brillieren in "Heilig Abend". Das Stück geht in die Verlängerung. (© Stattgespräch Lemgo)

Lemgo. Die Freie Theatergruppe Stattgespräch startet am Samstag, 22. Oktober, in ihre 26. Spielzeit, die unter dem Titel "Entscheidungen" steht. Im Kulturbahnhof Lemgo werden laut Programm drei Neuproduktionen sowie eine Spielverlängerung gezeigt.

Der Kartenvorverkauf beginnt am Montag, 12. September, in der Tourist-Information Lemgo, Kramerstraße 1, Tel. (05261) 98870, und beim LZ-Kartenservice Detmold, Ohmstraße 7, Tel. (05231) 911-113.

Anspruchsvoller Spielplan 2022/23

"Trotz der ungewissen Vorzeichen des Corona-Herbstes macht die Theatergruppe einen weiteren mutigen Anlauf zur Kulturbelebung in Lemgo. Es ist ein großes Wagnis, einen so umfangreichen und anspruchsvollen Spielplan zu entwickeln", erklärt Theater-Leiter Frank Wiemann. Das Lemgoer Stattgespräch habe von seinem guten Ruf bei den großen Theaterverlagen profitiert. Und so ist das Ensemble stolz, die Aufführungsrechte für vier Stücke erhalten zu haben, die oftmals nur Profitheater erhalten.

Spielzeit-Start ist mit der Europapreis-gekrönten Tragikomödie „Besuch bei Mr. Green“ von Jeff Baron: Ross Gardiner ist vom Gericht zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden. Er muss einmal pro Woche den alten Mr. Green besuchen und ihm bei alltäglichen Erledigungen zur Hand gehen. Doch der resolute Alte will überhaupt nicht einsehen, warum ihm jemand im Haushalt helfen soll. Und wer ist dieser fremde Mann überhaupt?

Zehn Mal „Besuch bei Mr. Green“

„Besuch bei Mr. Green“ ist ein Stück über den Zusammenprall unterschiedlicher Lebensmodelle, Religionen, Generationen und über Akzeptanz und Toleranz, die für die Überwindung von Grenzen nötig sind. Die Tragikomödie steht vom 22. Oktober bis zum 27. November insgesamt zehn Mal auf dem Lemgoer Spielplan.

Das spannende und gefeierte Schauspiel "Heilig Abend" von Daniel Kehlmann unter der Regie von Ulrich Holle wird bis zur 20. Vorstellung in Lemgo verlängert. Gezeigt wird ein nächtliches Verhör zwischen einem Mann und einer Frau. Der Mann vom Staatsschutz behauptet, dass die Frau gemeinsam mit ihrem Ex-Mann um Mitternacht einen terroristischen Anschlag in die Tat umsetzen will. Die Frau streitet alles ab. Die Zeit läuft...

Die Kritik schreibt über diese Inszenierung: 90 Minuten Nervenkitzel. Frank Wiemann und Grit Asperger brillieren. Ein Politthriller um Liebe und Verrat. Das Publikum war von dem Zweipersonenstück restlos begeistert. Das Schauspiel steht mit insgesamt acht Vorstellungen bis zum 21. Januar auf dem Spielplan.

Über vier Jahreszeiten hinweg erzählt das Stück „Dinge, die ich sicher weiß“ von Andrew Bovell von dem so sensiblen wie vielschichtigen Konstrukt „Familie“. Die vier erwachsenen Kinder von Fran und Bob durchleben Identitätskrisen, deren Auswirkungen auch auf die alten Leute ausstrahlen. Das realitätsbezogene Stück erzählt von Eltern- und Geschwisterliebe, Beziehungen und Trennungen, von Halten und Loslassen, Weggehen und Heimkommen. Es erzählt von erfülltem, aber auch von nicht gelebtem Leben und von Schritten, die man aus Rücksicht oder Vernunft nicht gegangen ist, obwohl man sie vielleicht hätte gehen sollen.Premiere wird am 25. Februar sein. Anschließend wird das Stück weitere zehn Mal bis zum 26. März im Kulturbahnhof Lemgo zu erleben sein.

"Illusionen einer Ehe" zum Abschluss

In der Komödie „Illusionen einer Ehe“ von Eric Assous sind Jeanne und Maxime seit Jahren verheiratet und ihr ehelicher Umgang hat etwas Abgeklärtes bekommen. Da hat sich Jeanne in den Kopf gesetzt, die Anzahl der außerehelichen Betätigungen ihres Gatten zu erfahren. Maxime gibt einige sehr kurzlebige Begegnungen zu. Im Gegenzug gesteht Jeanne einen Seitensprung. Sie ist aber um nichts in der Welt bereit, den Namen dieses „Einzigen“ preiszugeben. Von nun an beschäftigt Maxime nur eine Frage: „Wer war es?“ Der Autor wurde für sein Stück mit dem französischen Theaterpreis Molière ausgezeichnet."Die Inszenierung dieser Komödie bildet den Abschluss der 26. Spielzeit und wird viermal vom 22. April bis zum 30. April für großen Spaß im Kulturbahnhof sorgen", sind sich die Lemgoer Theatermacher sicher.

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