Lemgo. Die FDP-Bundestagsabgeordneten Christian Sauter (Extertal) und Frank Schäffler (Bünde) haben sich nach einem Besuch des von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) betriebenen Kraftwerk Land einmal mehr erstaunt über die Fähigkeiten der Hochschule für angewandte Wissenschaft gezeigt. Neben dem Kraftwerk Land am Innovationszentrum des Kreises in Dörentrup-Wendlinghausen besuchten die Bundespolitiker den landwirtschaftlichen Betrieb von Tillmann Vetter in der Domäne Breda 1 in Kirchheide. Er ist einer von mehr als 60 Betrieben in Ostwestfalen-Lippe, die sich an dem von Professor Dr. Burkhard Wrenger betreuten Projekt „Mobile Smart Farm OWL“ im Rahmen des Studiengangs „Precision Farming“ beteiligen. Niederschwelliger Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft Im Innovationszentrum erläuterte Projektleiter Timo Broeker und Projektmitarbeiter Hauke Hering den Gästen im Beisein von Hochschul-Präsident Professor Dr. Jürgen Krahl die Idee und Funktionsweise des Kraftwerks Land. Besonders angetan waren beide von der Ankündigung, in einer weiteren Ausbaustufe mit dem hier gewonnenen Methan eine Fahrzeugflotte zu betanken. „Hier wäre etwa ein Pflegedienst oder Stadtbusbetreiber denkbar, der so seine Flotte auftankt“, so Broeker. Der Vorteil des Methangases sei, dass die Anschaffung eines entsprechenden gasbetriebenen Fahrzeuges nicht wesentlich höher als die von Fahrzeugen mit herkömmlichem Verbrennermotor sei. „Dies ist ein kurzfristig umsetzbarer Beitrag zum Klimaschutz im Verkehr und ein niederschwelliger Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft“, so Broeker. Digitalisierung bringt Effizienz Auf dem Hof von Tillmann Vetter in Kirchheide informierten sich Sauter und Schäffler anschließend über die Einsatzmöglichkeiten moderner digitaler Technik in der Landwirtschaft. Die Digitalisierung der Landwirtschaft bringe weitere Effizienz. Mit seiner modernen Spritze könne er theoretisch jede einzelne Düse des 27 Meter langen Arms einzeln steuern. Allerdings brauche es dafür noch zu viele Rechnerleistung. Aber er könne Satellitenfotos nutzen, die ihm zeigten, wo mehr und wo weniger Dünger oder Pflanzenschutz aufgetragen werden müsse. Insgesamt habe er durch modernes Gerät und die bisherige Digitalisierung bis zu 18 Prozent an Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln einsparen können, so Vetter.