Leopoldshöhe. Mit dem Bau einer Schule hat Familie Letmathe vor zwei Jahren ein Stück Hoffnung in den Regenwald von Madagaskar gebracht. Jetzt planen die Leopoldshöher die nächste Schule in dem Inselparadies. <br /><br />"Nur Bildung kann den Kindern auf Madagaskar zu einer besseren Zukunft verhelfen", sind sich die Brüder Frank und Guido Letmathe einig. Einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, dass die Leopoldshöher auf die Missstände auf der viertgrößten Insel der Welt aufmerksam wurden (die NW berichtete). Als Gastprofessor an der University of Colorado lernte ihr Bruder Peter vor vier Jahren die Madegassin Fanja Rivo kennen und erfuhr von den ärmlichen Verhältnissen, in denen die meisten der Menschen im Hinterland und in den Regenwäldern Madagaskars leben. Vom natürlichen Reichtum der ursprünglich grünen Insel sei heute nur noch ein geringer Teil erhalten. Brandrodungen hätten den Boden auf Jahre verwüstet, die Erträge der Landwirtschaft seien aufgrund fehlender Fruchtfolge gering. <br /><br />Peter Letmathe flog nach Madagaskar und machte sich persönlich ein Bild. Zurück in Leopoldshöhe berichtete er von den katastrophalen Bedingungen, der mangelnden Hygiene und dem geringen Bildungsstand der Madegassen. Zwar gebe es dort ein Schulwesen, "aber der Staat schickt nur dann Lehrer, wenn es ein Schulgebäude gibt", beschreibt Frank Letmathe die Problematik. Für die Brüder und deren Familien stand fest: Wir müssen helfen. Sechs Parteien legten kurzerhand Geld zusammen, um eine Schule im Regenwald zu errichten. Peter Letmathe überwachte die Bauarbeiten, im Oktober 2012 wurde die Schule eingeweiht. Seitdem werden in der "Arche des Lernens" in zwei Klassenräumen 80 Schüler unterrichtet. "Es ist unglaublich, wie gierig die Kinder den Lernstoff aufsaugen", erinnern sich die beiden Brüder an den Unterricht. <br /><br />Beflügelt von diesem Erfolg wollen die Initiatoren nun eine weitere Schule in der Umgebung bauen. Ein geeigneter Standort sei bereits gefunden. "Die Auswahl erfolgte nach dem Bedarf und der Bereitschaft der Dorfgemeinschaft, sich an dem Projekt aktiv zu beteiligen", betont Guido Letmathe. Die Bewohner müssten sowohl das Grundstück als auch die Arbeitskraft zur Verfügung stellen. <br /><br />Die Baukosten sollen wieder mit Spendengeldern gedeckt werden. "Es wäre schön, wenn das ein lippisches Projekt würde, an dem sich viele Menschen und Institutionen beteiligen", hoffen die Brüder.