Oerlinghausen. Am 1. April 2023 wird Peter Synowski, Geschäftsführer der Stadtwerke Oerlinghausen GmbH, regulär in den Ruhestand wechseln. Bereits ein Jahr vorher steht der Nachfolger fest. Die Stelle wird Michael Benneker besetzen; er ist seit zwei Jahren Technischer Leiter im Unternehmen und bereits mit allen wichtigen Abläufen vertraut. Diese interne Lösung sei naheliegend gewesen und von allen Gremien begrüßt worden, sagt Bartolt Haase, Vorsitzender des Aufsichtsrates, beim Pressegespräch. „Ich bin froh und dankbar, dass wir frühzeitig die Nachfolge geregelt haben. Das ist keineswegs selbstverständlich, beweist aber, wie stabil das Unternehmen dasteht.“ Seit zwei Jahren bei den Stadtwerken tätig Der 39-jährige Benneker bringt eine umfangreiche Berufserfahrung mit. Nach seiner Ausbildung als Elektrotechniker legte er die Meisterprüfung ab und begann ein vierjähriges Studium. Als Projektingenieur bei den Stadtwerken in Münster und als Abteilungsleiter bei den Stadtwerken Bad Salzuflen lernte er die Geschäftsfelder von kommunalen Energieversorgungsunternehmen kennen. In Oerlinghausen hat er sich während der vergangenen zwei Jahre in die umfangreichen Sparten, Netze und Erzeugungsanlagen eingearbeitet. Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung der Stadtwerke sowie der Rat der Stadt sprachen sich daher für Benneker aus. Zuvor hatte eine Personalagentur seine Fachkompetenz und seine Führungsqualitäten geprüft, wie Haase berichtet. Der neue Geschäftsführer wurde zum 1. Januar 2023 bestellt. In einer dreimonatigen Übergangszeit werden dann beide Geschäftsführer das Unternehmen noch gemeinsam leiten, um die Kontinuität zu gewährleisten. "Gewaltige Veränderungen im Energiemarkt" Der Wechsel erfolge in einer Zeit mit „gewaltigen Veränderungen im Energiemarkt“, sagt Synowski. „Wir müssen neue Ideen für Wärmekonzepte entwickeln.“ Hier wollen die Stadtwerke die politischen Vorgaben vorzeitig erfüllen und bereits bis 2035 die Wärmeversorgung komplett auf erneuerbare Energien umstellen. Benneker wird allerdings mit zahlreichen Unwägbarkeiten konfrontiert. So ist unklar, wie lange und zu welchem Preis noch Gas zur Verfügung steht und welche marktfähigen Lösungen sich stattdessen anbieten. „Die Frage der Klimaneutralität wird uns sehr herausfordern“, meint Synowski. Ferner hat sich der neue Geschäftsführer vorgenommen, die Digitalisierung voranzutreiben. „Das erfordert viel Aufwand, aber die junge Generation erwartet einfach, dass die Abläufe digital bearbeitet werden“, sagt er. Darüber hinaus muss er auch die Zukunft der 50 Beschäftigten im Blick behalten. „30 Prozent von ihnen wird in den nächsten acht Jahren in den Ruhestand gehen“, sagt er. Aber bereits jetzt sei es schwer, offene Stellen zu besetzen. Aktuell werden ein Elektriker und ein Fachangestellter für die Bäderbetriebe gesucht. Benneker möchte die Stadtwerke als einen attraktiven Arbeitgeber profilieren. „An Wertschätzung liegt mir sehr viel“, sagte er. „Es muss deutlich werden, dass jeder einzelne Mitarbeiter wichtig ist.“