Auch in Schlappen kann es klappen - Abitur am Niklas-Luhmann-Gymnasium

Karin Prignitz

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Die Abiturienten 2022 des Niklas-Luhmann-Gymnasiums kommen in der Aula für ein Gruppenfoto zusammen. - © Karin Prignitz
Die Abiturienten 2022 des Niklas-Luhmann-Gymnasiums kommen in der Aula für ein Gruppenfoto zusammen. (© Karin Prignitz)

Oerlinghausen. Ein Schulleben am Niklas-Luhmann-Gymnasium ohne Hannes Brakensiek? Das ist sicher möglich, im Grunde aber unvorstellbar, denn einen wie ihn, den kann man einfach nicht ersetzen. „Freiwillig hätten wir uns nie von ihm getrennt“, da sind sich alle einig. Wie es nun weitergehen soll, wenn er nicht mehr da ist, um zu organisieren, zu diskutieren, zu vermitteln und zu helfen, wo immer er kann? „Dafür fehlt uns die Fantasie.“

Weil der 18-Jährige ein so besonderer Mensch ist und clever dazu, fällt sein Name bei der Entlassfeier des NLG in der Aula ebenso häufig wie der von Annika Frieler. Hannes Brakensiek erhält den Preis des Fördervereins des NLG für sein außerordentliches Engagement als Stufensprecher und in der Schülervertretung, außerdem für sein Engagement für die gesamte Schülerschaft als Schülersprecher. Er hat aber auch hervorragende Leistungen in Sozialwissenschaften, Geschichte und Erdkunde gezeigt, kann dafür den Preis des NLG in Empfang nehmen und dann noch den der Schülervertretung und nicht zuletzt für hervorragende Leistungen in Mathematik während der gesamten Qualifikationsphase und im Abitur. Als besondere Überraschung wird der Hochgelobte von zwei Cheerleaderinnen zur Bühne begleitet. Buntes Konfetti regnet auf ihn herab.

Annika Frieler (hinten l.) ist ebenso wie Hannes Brakensiek (vorne r.) gleich mehrfach ausgezeichnet worden. Preise haben außerdem Felix Werner (unten l.) Henning Katzkle (Mitte) und Marlene Kehl erhalten. - © Karin Prignitz
Annika Frieler (hinten l.) ist ebenso wie Hannes Brakensiek (vorne r.) gleich mehrfach ausgezeichnet worden. Preise haben außerdem Felix Werner (unten l.) Henning Katzkle (Mitte) und Marlene Kehl erhalten. (© Karin Prignitz)

Den Preis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung kann auch Annika Frieler entgegennehmen. Die 18-Jährige erhält überdies den Preis des Vereins deutscher Sprache für ihre durchgehend guten Leistungen, den Preis des Rotary-Clubs Detmold-Oerlinghausen für besondere Leistungen im sprachlichen Bereich und den Preis der Stadt Oerlinghausen für das jahrgangsbeste Abitur.

Außergewöhnlicher Jahrgang

Mit 864 von 900 Punkten hätte eigentlich eine 0,88 da gestanden, weil es einen Wert unter eins nicht gibt, ist der Notendurchschnitt 1,0. Felix Werner, Marlene Kehl und Henning Katzke erhalten den Preis der Physikalischen Gesellschaft. Felix Werner außerdem den Preis des Lions Club Oerlinghausen für besondere Leistungen im naturwissenschaftlichen Bereich.

Katrin Tebben knüpfte an das diesjährige Motto „Abiletten – auch in Schlappen kann es klappen“ an. Sieben verschiedene Adiletten hatte die Schulleiterin mitgebracht, die symbolisch für die in der Charta der Vielfalt definierten inneren Dimensionen standen, für die Persönlichkeitsmerkmale, die im Laufe eines Lebens kaum veränderbar sind: Alter, ethnische Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtliche Identität, körperliche und geistige Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexuelle Orientierung und soziale Herkunft. „Einige dieser Vielfaltsdimensionen habt ihr im Laufe eurer Schulzeit bereits kennen- und hoffentlich auch schätzen gelernt“, sagte Katrin Tebben. Sie lobte zugleich das Engagement der Abiturienten in ganz unterschiedlichen Bereichen.

Sowohl die Jahrgangsstufenleiter Uwe Heidbrede und Philipp Meyer, als auch die Leistungskurslehrer waren voll des Lobes. „Ich ward eine Stufe, wie man sie sich besser und sympathischer gar nicht vorstellen kann, wir werden euch vermissen.“ Bürgermeister Dirk Becker wünschte, angelehnt an das Abi-Motto „für jeden Lebensweg das richtige Schuhwerk“, Elternpflegschaftsvorsitzender Marco Gerhardt die Gewissheit, dass etwas Neues kommt. Corona hat die Abiturienten gelehrt, sich anzupassen, das Beste daraus zu machen. Mit Optimismus wollen sie den Weg nun weitergehen – zwischendurch sicher auch mal in Schlappen.

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