Aktive Schulpausen in Schlangen - dank Calisthenics

Schlangen. Fabian baumelt kopfüber an der Reckstange und singt dabei gut gelaunt ein Lied. Der Schüler der August-Hermann-Francke-Schule genießt die Tatsache, dass die Teilnehmer des Naturwissenschaftskurses bei gutem Wetter eine verlängerte Pause auf dem Schulhof verbringen. Die Siebtklässler klettern die Stangen hoch, hangeln sich an den Holmen entlang und lassen sich mit einer Rolle schwungvoll von dem Sportgerät hinunterfallen.

Seit dem Sommer 2018 steht die Calisthenics-Anlage vor dem Haupteingang der Schule auf dem Schulhof. Dort befanden sich vorher eine Sandgrube und ein Stück Rasen. &bdquo;Dies ließ sich für eine weiterführende Schule nicht wirklich nutzen", erklärt Schulleiter Rudi Penner den Wunsch der Kinder nach einer Umgestaltung der Fläche. Besonders die Mädchen hätten sich ein Sport- oder Spielgerät gewünscht. &bdquo;Die Jungs haben das Fußballfeld, wir wollten gern Turnstangen," erklärt eine Schülerin. &bdquo;Es war uns wichtig, dass das Gerät für Schüler von der 5. Klasse bis zur Oberstufe nutzbar ist", erläutert Eduard Butt, der Geschäftsführer der AHF-Schule. Damit schieden die klassischen Klettertürme mit Rutsche schon mal aus. Schnell war die Idee entstanden, ein Gerät anzuschaffen, das auch Fitness-Aspekten gerecht wird.

Nach einigen Planungen stand das Konzept schließlich. &bdquo;Es ist schön, wenn sich Schüler und Eltern mit der Schule identifizieren, daher wollten wir einen Teil der Kosten durch Spenden erwirtschaften", erklärt Penner. Neben einem Waffelverkauf in der Schule wurden die Kinder daher auch im Kunstunterricht kreativ und gestalteten Postkarten, deren Verkaufserlös ebenfalls in das Projekt &bdquo;Calisthenics-Anlage" floss. Auch örtliche Unternehmen haben mit Spenden dazu beigetragen, dass Schlangen um ein sportliches Highlight reicher ist.

Den Aushub der Fläche sowie den Zusammenbau der Stangen, Holme und Rampen übernahmen Eltern und Lehrer, lediglich der Fallschutzboden wurde von einem Fachunternehmen verlegt. &bdquo;Der Boden muss, ebenso wie das Gerät auch, technisch kontrolliert und abgenommen werden. Es ist ja wichtig, dass alles hundertprozentig in Ordnung ist", erklärt Butt. Bislang seien bis auf kleinere Stürze keine Unfälle zu verzeichnen. &bdquo;Manchmal überschätzten sich die Kinder beim Schwingen von einer Stange zur nächsten, aber dann landen sie einigermaßen weich", berichtet Penner. Da bei einem Absturz aus größerer Höhe aber auch der Gummigranulatboden nicht alles abfangen kann, gelte ein Balancierverbot auf den oberen Stangen. &bdquo;Und das halten die Schüler auch ein", so Butt.

Die Anlage wird bei gutem Wetter auch für den Sportunterricht genutzt. Außerdem sind auch die Bürger herzlich eingeladen, die Geräte zu nutzen. &bdquo;Es kommen mittlerweile auch Gruppen regelmäßig her, um zu trainieren", hat Butt festgestellt. Man kann sich Ideen für das Training an einer großen Tafel holen, die vor der Fitnessanlage steht. &bdquo;Aber man kann auch selbst ausprobieren, welche Muskeln man mit welchem Bauteil trainieren kann. Das ist das Schöne an der Calisthenics-Anlage", findet der Schulleiter.

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