Wisent "Holle" erschossen: Schock für Besucher im Bielefelder Tierpark Olderdissen

Dennis Rother

"Holle" litt seit mehreren Tagen an einer rätselhaften Krankheit und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. - © Kurt Ehmke (Archivbild)
"Holle" litt seit mehreren Tagen an einer rätselhaften Krankheit und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. (© Kurt Ehmke (Archivbild))

Bielefeld. Schock in Olderdissen: Am Mittwochmittag wurde im Bielefelder Tierpark Wisent "Holle" erschossen. Das Tier sei schwerkrank gewesen, der Gesundheitszustand habe sich trotz Behandlung nicht verbessert, hieß es von den zuständigen Tierpark-Mitarbeitern. Zum Einsatz kam ein Gewehr. Den lauten Knall hat man im ganzen Areal und bis zum Parkplatz gehört. Besucher, darunter viele Kinder, sind aufgeschreckt, Zeugen um das Gehege reagierten entsetzt. An Feiertagen wie dem 1. Mai gilt Olderdissen als Anlaufpunkt gerade für Familien. Bei gutem Wetter - wie derzeit - kommen Tausende.

Wie Tierparkleiter Herbert Linnemann auf Anfrage dieser Zeitung mitteilt, habe die 13 Jahre alte Wisent-Kuh seit rund einer Woche an einer rätselhaften Krankheit gelitten. "Sie hat schlecht gegessen und viel gelegen", so Linnemann. Tierarzt Heiner Vorbohle habe das Rind am Wochenende untersucht, es gab Schmerzmittel und Antibiotika. Es half nicht. "Wir haben am späten Vormittag gesehen, dass ,Holle' sehr schwer gekrampft hat. Wir konnten keinen weiteren Tag warten." Die Entscheidung fiel nach Rücksprache mit dem Tierarzt.

Ohne Narkose ging es nicht

Linnemann berichtet, dass das Wisent zunächst narkotisiert und dann aus der Nähe erschossen wurde. "Ohne Narkose wäre es nicht möglich gewesen. Wildrinder sind schnell und können aggressiv werden, es wäre zu gefährlich gewesen." Rund 450 Kilo habe "Holle" gewogen. Nun solle untersucht werden, um welche Krankheit es sich genau handelte. Der Rest des Wisentbestandes zeige keine derartigen Symptome. "Es ist ein absolut außergewöhnlicher Fall", sagt Herbert Linnemann. Auf "Holle" hatte Olderdissen gesetzt: Mit Bulle "Kurt" sollte sie weiter für viel Nachwuchs sorgen.

Weitere Informationen sollen am Donnerstag folgen.

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