Bielefeld. Die Gewerkschaft Verdi und die Beschäftigten von H&M sind empört über die von H&M für das kommende Jahr verkündeten Schließungen ihrer Filialen in Bielefeld (Kinderstore) und Herford. Das teilt Verdi in einer Presseerklärung mit.
„Da werden Filialen geschlossen, obwohl sie nachweislich Gewinne abgeworfen haben. Anscheinend sind H&M die Gewinne immer noch nicht hoch genug," sagt Nina Begemann, Gewerkschaftssekretärin bei Verdi, fassungslos über das ihrer Meinung nach „menschenverachtende" Vorgehen der Textileinzelhandelskette.
"Beschäftigte ohne Not auf die Straße gesetzt"
„Da legen sich die Beschäftigten jahrelang und zuletzt insbesondere während der Corona-Pandemie voll ins Zeug und bekommen nun mitgeteilt, dass ihre Stores geschlossen werden. Dabei klingen die Prognosen für H&M trotz oder vielleicht sogar wegen der Corona-Krise sehr gut", wird Begemann zitiert.
"Im letzten Quartal hat H&M bereits wieder Gewinn erzielt. Seit dem Einbruch im März hat sich der Aktienkurs verdoppelt. So geht man einfach nicht mit Beschäftigten um. Da fehlt jegliche soziale Komponente."
„Wir erwarten, dass H&M nun wenigstens sozialverträgliche Lösungen für die Beschäftigten mit den Betriebsräten beider Stores von H&M vereinbart, so wie es in den letzten beiden Jahren an diversen Standorten in Deutschland geschehen ist. Das ist das absolut Mindeste, wenn man seine Beschäftigten ohne Not auf die Straße setzt", so Begemann.