Noch mal heiß am Mittwoch in OWL - schwere Unwetter in NRW drohen

  • 0
Die Drohnenfotos der Feuerwehr zeigen das Ausmaß eines Brandes auf einem Feld im Kreis Höxter. - © Feuerwehr Brakel
Die Drohnenfotos der Feuerwehr zeigen das Ausmaß eines Brandes auf einem Feld im Kreis Höxter. (© Feuerwehr Brakel)

Bielefeld. Der Hitzerekord ist am Dienstag in Nordrhein-Westfalen nicht geknackt worden, geschwitzt wurde dennoch ordentlich. In Duisburg-Baerl wohl am heftigsten. Dort wurden um 17.10 Uhr 39,5 Grad gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstagabend twitterte.

Auch in Ostwestfalen-Lippe war es sehr warm. Ein Mann aus dem Kreis Gütersloh erlitt einen Hitzschlag bei einem Triathlon in Luxemburg. Außerdem rückten die Feuerwehren in OWL zu mehreren Bränden aus, die vor allem im Umfeld von Landmaschinen ausbrachen. In Nieheim fing eine Heuballenpresse Feuer. In Stemwede mussten Feuerwehrkräfte zunächst bei einem Stallbrand im nahen Diepholz aushelfen, bei dem 7500 Puten verendeten. Wenig später brannte es im Ortsteil Haldem auf einem Feld. In Bad Lippspringe brannte eine Scheune ab, offenbar war eine Ballenpresse heißgelaufen.

Bielefeld am Dienstag: Badegäste liegen mit ihren Handtüchern auf der Wiese von einem Freibad. - © Friso Gentsch/dpa
Bielefeld am Dienstag: Badegäste liegen mit ihren Handtüchern auf der Wiese von einem Freibad. (© Friso Gentsch/dpa)

Bereits am Montag bedrohte in Brakel ein Flächenbrand zeitweise ein Waldstück. Den Einsatzkräften zufolge habe nur das schnelle Eingreifen eine Katastrophe verhindert.

Großer Brand im Sauerland

Auch im restlichen NRW fuhren die Feuerwehren Einsätze. In Sundern im Sauerland brannte am Dienstagmittag ein Mischwald auf einer Fläche von mehr als 30.000 Quadratmetern - das ist ungefähr so groß wie vier Fußballfelder. Menschen seien nicht in Gefahr gewesen, hieß es von der Feuerwehr. Der Wind habe aber ständig gedreht und das Feuer in dem schwer zugänglichen Gelände immer wieder angefacht. Die Polizei unterstützte die Einsatzkräfte mit zwei Löschhubschraubern. Die Arbeiten dauerten am Mittwochmorgen an, weil immer wieder Glutnester aufkamen. 400 Einsatzkräfte waren vor Ort.

In der Nacht zu Mittwoch löschte die Feuerwehr einen Brand auf einem abgeernteten Feld in Alsdorf bei Aachen. Insgesamt acht Menschen, darunter fünf Feuerwehrleute, seien verletzt worden, teilte die Polizei mit. Der Brandort sei für die Ermittlungen der Kriminalpolizei noch abgesperrt. Nach bisherigen Erkenntnissen hatten etwa 2,5 Hektar eines abgeernteten Feldes Feuer gefangen. Der beständige Wind erschwerte die Löscharbeiten. Für Aufklärungsmaßnahmen waren zwei Drohnen eingesetzt worden. In Mönchengladbach rückten die Kräfte aus, weil es auf einem abgeernteten Feld auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern brannte.

Sundern: Rauch über dem brennenden Wald. - © Feuerwehr Sundern/dpa
Sundern: Rauch über dem brennenden Wald. (© Feuerwehr Sundern/dpa)

Auch für Mittwoch wird das Waldbrandrisiko laut dem entsprechenden Gefahrenindex des DWD als hoch eingeschätzt, weiter im Westen von NRW als sehr hoch. Wegen des Brandrisikos sind auch in OWL auf Anordnung des Innenministeriums am Dienstag Flugzeuge gestartet, die die Wälder auf mögliche Feuer kontrollieren.

Wetterumschwung und Unwetter

Der Mittwoch startet dem DWD zufolge heiter und trocken. Es bleibt heiß. In Teilen von OWL können bis zu 36 Grad erreicht werden. Für große Teile von NRW, auch für Bielefeld und die sechs OWL-Kreise, gilt bis zum Abend eine amtliche Hitze-Warnung.

Ein Tiefdruckgebiet aus dem Westen schiebt im Laufe des Tages zunehmend feuchte Luft nach NRW. Ab dem Nachmittag kann es teils kräftige Gewitter mit Starkregen geben. Später und in der Nacht seien auch extreme Unwetter in NRW nicht ausgeschlossen, teilt der DWD weiter mit. Eine erste Warnung vor starkem Gewitter galt in den Morgenstunden für den Süden von NRW.

Der Schwerpunkt der Unwetter werde wahrscheinlich in einem Bereich vom Ruhrgebiet bis ins Münsterland liegen, dies sei allerdings noch nicht sicher, hieß es am frühen Mittwochmorgen. Sicher scheint jedoch: Es wird deutlich kühler. In Ostwestfalen-Lippe sollen die Temperaturen am Donnerstag bis maximal 24 Grad erreichen. Ab dem Wochenende sollen die Temperaturen wieder etwas steigen.

Links zum Thema

Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2023
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.

Kommentare