Im Kreis Gütersloh gibt es jetzt eine Abwrackprämie für Schottergärten

Sabine Kubendorff

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Auch im dichtesten Schottergarten schafft manche Pflanze, wie hier die Tulpe, den Weg ans Licht. Aber nur vereinzelt. - © Symbolbild Pixabay
Auch im dichtesten Schottergarten schafft manche Pflanze, wie hier die Tulpe, den Weg ans Licht. Aber nur vereinzelt. (© Symbolbild Pixabay)

Schloß Holte-Stukenbrock. Sind Schottergärten praktisch, scheußlich oder umweltfeindlich? Diese Diskussion wird bundesweit geführt, auch in SHS. Die heimischen Grünen sind schon einmal mit ihrem Antrag, Schottergärten in Neubaugebieten zu verbieten, gescheitert. Da man mit Verboten bei der stärksten Fraktion im Stadtrat, der CDU, immer – um im Bilde zu bleiben – auf Granit beißt, haben es die Grünen jetzt noch einmal mit einer Variante versucht, der sich auch die CDU nicht verschlossen hat.

Die Grünen schlagen vor, für den Rückbau von Schottergärten oder Versiegelungen im Vorgarten bis zu 500 Euro zu zahlen. Die Stadtverwaltung hat vom Rat den Auftrag bekommen, ein Konzept zu erarbeiten. Bisher hat sie Bauwillige bereits über die Nachteile von Schottergärten informiert.

Weshalb sich eine Umgestaltung des Gartens aus Sicht der Grünen lohnt

Diese Nachteile beschreiben die Grünen so: „Schottergärten bieten keinen Lebensraum für Insekten und Pflanzen. Sie sind nachteilig für das ökologische Gleichgewicht. Sie speichern die Sonnenhitze und stehen in Zeiten des Klimawandels nicht als kühlende Flächen in hitzegestressten Siedlungen zur Verfügung. Regenwasser kann nicht oder nur schlecht versickern. Bei Starkregen steigt die Gefahr von Gebäudeschäden. Ein Schottergarten erfreut weder Augen noch Sinne und macht mehr Arbeit als erwartet.“

Eine Umgestaltung in einen naturnahen Garten lohne sich mehrfach. „Die Freude an blühenden Stauden, die Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten anziehen, kann man fast ganzjährig genießen. Deutlich spürt man die kühlende Wirkung, wenn man in heißen Sommernächten in den grünen Vorgarten tritt. Auch dass man den Wasserhaushalt mit der wichtigen Neubildung von Grundwasser unterstützen kann, gehört zu den positiven Aspekten eines naturnahen Vorgartens.“

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