Love-Scam: Bad Driburger verliert im Liebesrausch 70.000 Euro

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Alleinstehende Personen werden auch im Kreis Höxter Opfer des so genannten "Love-Scams" auf Dating-Plattformen im Internet. - © Symbolfoto: Pixabay
Alleinstehende Personen werden auch im Kreis Höxter Opfer des so genannten "Love-Scams" auf Dating-Plattformen im Internet. (© Symbolfoto: Pixabay)

Bad Driburg. Immer wieder kommt es, auch im Kreis Höxter, zu Fällen von "Romance"- beziehungsweise "Love-Scam", teilt die Polizei jetzt mit. Dabei wird über gefälschte Profile, welche meist aus dem Ausland stammen, in sozialen Medien oder Singlebörsen Kontakt zu potenziellen Opfern aufgenommen. Es werden den alleinstehenden Menschen im Rahmen von interessierten Fragen zunächst ernsthafte Kontaktabsichten suggeriert.

Laut Polizei wird oftmals zeitnah die Plattform der Kommunikation gewechselt, beispielsweise zu Anbietern von Videotelefonaten. Anschließend begönnen die Betrüger damit, Gefühle wie Verliebtheit oder Bindungsabsicht vorzuspielen und mögliche Treffen in Aussicht zu stellen, erläutert die Polizei nüchtern. Unmittelbar vor diesen Besuchen erhielten die gutgläubigen Alleinstehenden dann meist Hiobsbotschaften darüber, dass ein Angehöriger des neuen Schwarms schwer erkrankt sei, die Ausreise nicht genehmigt wurde, sie sich aus der Armee freikaufen müssten oder viele andere haltlose Beispiele.

Bis die Opfer nicht mehr zahlungsfähig sind

Für diese Notlage böten sie dann um Hilfszahlungen, welche stets an ausländische Konten überwiesen würden oder per spezialisierter Unternehmen für Auslandszahlungen transferiert werden sollten. Diese Forderungen würden fortan so lange wiederholt, bis die Opfer nicht mehr zahlungsfähig oder -willig sind, berichtet die Polizei von bisherigen Fällen. Schlussendlich werde der Kontakt abgebrochen und die gefälschten Profile gelöscht.

So traf es laut der Ermtitler erst kürzlich auch einen 68-jährigen Mann aus dem Stadtgebiet Bad Driburg, welcher über eine Internetplattform durch eine vermeintliche Frau aus dem europäischen Ausland kontaktiert wurde. "Nachdem sie in mehrfachen und längeren Videochats sein Vertrauen erlangt hatte, teilte sie ihm mit, dass sie ein großes Erbe gemacht habe, für den Erhalt aber zunächst diverse Rechnungen zu begleichen habe", berichtet die Polizei. Daher habe sie den gutgläubigen Bad Driburger mehrfach um Geld gebeten, woraufhin er über einen mehrmonatigen Zeitraum mehrere Überweisungen in das europäische Ausland getägtigt und dabei eine Summe im hohen fünfstelligen Euro-Bereich verloren habe. Nachdem der 68-jährige dann misstrauisch wurde, habe er die Polizei eingeschaltet, welche ihn über die Betrugsmasche aufgeklärt habe und ein Strafverfahren einleitete.

Die Polizei warnt daher: "Seien Sie bei Kontaktaufnahmen im Internet, insbesondere wenn diese aus dem Ausland stattfinden, sensibel und vorsichtig. Lassen Sie sich nicht, durch Videotelefonate oder per Mail verschickten Personaldokumenten, von der List der Betrügerbanden täuschen. Und tätigen Sie keine Zahlungen an Personen, welche sie noch nie in ihrem Leben getroffen haben, um diesen in einer vermeintlichen Notlage zu helfen."

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.polizei-beratung.de/themen-und-tipss/betrug/scamming/

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