Rheda-Wiedenbrück. Ferienzeit ist Baustellenzeit. Sie im Sommer "auf den wichtigen Verkehrsachsen einzurichten, ist ein bewährtes Mittel", heißt es aus dem Rathaus. Denn erwiesenermaßen sei der Verkehr in diesen Wochen deutlich geringer. Doch manchmal dauern die Arbeiten auch deutlich länger als sechs Wochen.
Ringstraße
In zwei Abschnitten bekommt die Ringstraße eine neue Straßendecke. Abgefräst wird der bestehende Asphalt bis zu einer Tiefe von vier Zentimetern. Reguliert werden die Schächte und Rinnen, bevor der neue Straßenbelag aufgetragen wird. Dann muss der Asphalt aushärten. "Der Anliegerverkehr ist bis auf ein paar Tage zu jeder Zeit gewährleistet", informiert Stadtsprecherin Lena Henkenjohann.
Entfernt wurde der alte Asphalt schon auf dem Teil zwischen der Fußgängerinsel am Feldhüserweg und der Einmündung der Feldstraße. Aktuell wird an der Ringstraße zwischen Feldweg und Kreisverkehr mit dem Westring gearbeitet. Dort werden Fußgängerüberwege im Zuge der Baumaßnahme barrierefrei ausgebaut. Die Deckensanierung, deren Kosten die Verwaltung mit rund 179.000 Euro angibt, soll am Freitag, 11. August, beendet sein.
Bahnhofstraße
Die Bahnhofstraße zwischen dem Kreisverkehr mit der Fontainestraße und der Fürst-Bentheim-Straße wird bis zum Spätherbst gesperrt sein. Für den Kanal- und Straßenbau sowie für die Erneuerunge der Versorgungsleitungen habe die Fachverwaltung rund ein Jahr veranschlagt, da die Arbeiten in der Komplexität einer gewissen Zeitspanne bedürften. "Sie befinden sich nach wie vor im Zeitplan", so Henkenjohann. Das mit der Maßnahme beauftragte Unternehmen "arbeitet sorgfältig, schnell und zuverlässig".
Seit Januar 2021 war die Bahnhofstraße auf einer Länge von 280 Metern in drei Abschnitten zwischen dem Bahnhofskreisel und der Fontainestraße bis Oktober 2021 ausgebaut worden, inklusive Erneuerung des rund 60 Jahre alten Mischwasserkanals und aller Hausanschlüsse. Der Ausbau der Bahnhofstraße zwischen Fürst-Bentheim-Straße und Oelder Straße mit Kanalarbeiten folgt voraussichtlich im Spätherbst 2024. Zuvor plant die Stadt den Ausbau der Fontainestraße.
Fontainestraße
Baubeginn an der Verbindung zwischen Ringstraße und Bahnhofstraße soll Anfang 2024 sein. Dann bekommt dieser Teil der Fontainestraße eine neue Asphaltdecke. Auch die Gehwege werden erneuert. Außerdem wird der Kreisverkehr an der Ringstraße ausgebaut.
Dabei würden "Fahrradfreundlichkeit und entsprechende Zuwegungen für Fußgänger selbstverständlich mit angedacht", so Henkenjohann auf Anfrage. In der aktuellen Planungsphase stehe auch noch ein Sicherheitsaudit mit der Bezirksregierung Detmold an. Wie lange die Baumaßnahme dauern wird, "hängt stark von den Wetterbedingungen und dem Baufortschritt ab". Darum kann die Verwaltung keine konkrete Prognose geben.
Weitere städtische Straßen
Vorbereitet werden von der Verwaltung derzeit der Kanal- und Straßenausbau für die Anliegerstraßen Merschweg sowie der Endausbau im Kaiserforst. Wann diese Vorhaben realisiert werden, ist offen, da sie och nicht ausgeschrieben worden wird. Kurzfristig soll am Hermann-Löns-Weg gearbeitet werden. Weitere Straßenbaumaßnahmen sind Teil der Haushaltsgespräche 2024.
Am Sandberg
Seit Mai 2022 wird an der Landesstraße 927 gearbeitet. Der Sandberg wird auf etwa 1.000 Metern zwischen Nordring und Platanenweg vom Landesbetrieb StraßenNRW saniert. Die Stadt erneuert den Regenwasserkanal, gestaltet die Bushaltestellen barrierefrei und baut den Gehweg aus, der ein Hochbord bekommt. Für Fahrradfahrer gibt es einen Schutzstreifen auf der Straße. Die Baumaßnahme sollte etwa ein Jahr dauern. Nach derzeitigem Stand wird sie Ende September abgeschlossen sein.
Im ersten Bauabschnitt - von Nordring bis zum Parkplatz gegenüber des Schulzentrums - musste, anders als geplant, auch am Schotterbett, das nicht hinreichend verdichtet war, gearbeitet werden. Zudem gab es den "Verdacht, dass im Bereich bis zum Finanzamt, Kampfmittel liegen könnten", informiert Sven Johanning, Sprecher des Landesbetriebs. Das ergab sich aus Karten, auf denen Alliierte im Zweiten Weltkrieg dokumentiert hatten, wo sie Bomben abgeworfen und wo diese was getroffen hatten. Wegen der Bodenarbeiten für den Kanalbau war sicherheitshalber der Kampfmittelräumdienst aus Detmold angerückt. Er sondierte die Lage. "Gefunden wurde aber nichts."
Doch tauchte ein anderes Problem auf. Der dritte Bauabschnitt, geplant von der Schwedenschanzen bis zum Platanenweg, musste aufgeteilt werden, da bei der Planung nicht berücksichtigt worden war, dass das Unternehmen "Horizon Global" nur eine Zufahrt hat. Um es nicht abzuhängen, gab es dort zwei Bauabschnitt, was ebenfalls zu Verzögerungen führte. Die erhöhen die Kosten für den Landesbetrieb um 150.000 Euro auf nun 1,1 Millionen Euro. Die gesamte Maßnahme wird mit rund 3 Millionen Euro kalkuliert.
Hauptstraße
Nach den Arbeiten am Sandberg sollte direkt die Hauptstraße (Kreisstraße 1) ausgebaut werden, und zwar auf der kompletten Länge von der Oelder Straße bis zum Kaiserforst in acht Bauabschhnitten. Beginnen sollten die Arbeiten an Kanälen, Fahrbahn und Gehwegen im ersten Teilstück zwischen Emsweg bis kurz vor dem Nordring. "Das verzögert sich aber durch eine neue Verordnung des Bundes", informiert Isabelle Gruschke,Sprecherin des Kreises Gütersloh. Die Ersatzbaustoffverordnung ist ab 1. August zwingend einzuhalten und wirke sich auf die Vergabe des Bauauftrages aus.
Wegen der geänderten Rechtslage wurde in Abstimmung mit der Stadt Rheda-Wiedenbrück die bisherige Ausschreibung aufgehoben. Nun soll im Herbst ein neues Ausschreibungsergebnis vorliegen. Wann mit der Baumaßnahme begonnen wird, sei offen. Gruschke informiert auch, dass der Verkehrsknoten der Hauptstraße mit Nord- und Westring zu keinem der acht Bauabschnitte gehört, weil Landesstraßen betroffen sind. Die Stadt, die gerne einen großen Kreisverkehr installiert hätte, verhandelt darüber noch mit dem Land.
Pixeler Straße
StraßenNRW hat schon die nächste Baustelle im Blick: die Erneuerung der Fahrbahn der Pixeler Straße (L 927). Veranschlagt sind dafür Kosten von etwa 2,2 Millionen Euro und eine Bauzeit von sechs Monaten. Beginnen werden die Arbeiten an der Kreuzung mit der Wilhelmstraße bis zur Bahnunterführung, enden werden sie nach etwa vier Kilometern nördlich der Bundesstraße 64 an der Kreuzung Tecklenburger Weg/Gütersloher Straße. Um das "Baugeschehen zu entzerren", so Johanning, wird die Baustelle in fünf Abschnitte eingeteilt. Ausgeführt werden können die Arbeiten "nur unter Vollsperrung".